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Foodsharing: Der Trend zum Lebensmittel-Retten
Appel und Ei
  • 14. August 2019

Foodsharing: Der Trend zum Lebensmittel-Retten

Von Super User

Der bevorstehende Sommerurlaub, lange Arbeitstage, XXL-Packungen oder Fehlkäufe im Supermarkt – es gibt viele Gründe, warum sich Lebensmittel zu Hause stapeln und wir es nicht immer schaffen, sie rechtzeitig aufzubrauchen. Dabei muss Überschüssiges nicht gleich im Abfall landen. Die Initiative Zu gut für die Tonne! gibt in diesem Monat einen Überblick über die Potentiale der Sharing Economy im Bereich Lebensmittelrettung.

Lebensmittel teilen liegt im Trend: Nach dem Prinzip der sogenannten Sharing Economy – der Ökonomie des Teilens – sind in den letzten Jahren zahlreiche Initiativen entstanden, die darauf ausgelegt sind, Dinge des täglichen Gebrauchs gemeinschaftlich zu nutzen und auf diese Weise Ressourcen zu sparen. Die Idee ist nicht neu, doch dank digitaler Kanäle und Social Media kann Essen heute effektiver gerettet werden als jemals zuvor – und unkomplizierter. Denn wer im privaten Rahmen Lebensmittel tauscht, muss weniger Vorgaben beachten als beispielsweise Supermärkte oder gemeinnützige Organisationen, die sich bei der Weitergabe an die entsprechenden Leitlinien der Europäischen Union halten müssen. Privates Teilen läuft auf eigene Verantwortung. Dennoch gelten feste Regeln beim Tausch von Lebensmittelresten, die private „Foodsharer“ beachten sollten.

Die Do’s und Don’ts des Teilens

  • Der oberste Grundsatz beim Foodsharing lautet: Es wird nichts geteilt, was man nicht selbst noch essen würde. Äpfel mit Druckstellen oder altbackenes Brot? Grundsätzlich kein Problem, solange es tatsächlich noch genießbar ist.
  • Die eigenen Sinne nutzen! Angebrochene Verpackungen oder Lebensmittel mit abgelaufenem Mindesthaltbarkeitsdatum dürfen – anders als bei der Tafel und ähnlichen Organisationen – innerhalb des Netzwerks weitergegeben werden. Vorausgesetzt, sie wurden vorab auf Aussehen, Geruch und gegebenenfalls Geschmack kontrolliert.
  • Hygienisch bedenkliche Lebensmittel dürfen nicht geteilt werden. Dazu zählen leicht verderbliche Produkte mit Verbrauchsdatum, Speisen mit rohen Eiern oder solche, die Fleisch oder Fisch enthalten.
  • Und bevor es losgeht: Wer aktiv Lebensmittel retten oder teilen möchte, sollte vorher immer einen Blick in die FAQs der jeweiligen Plattform werfen.

Deutschlandweite Netzwerke zum privaten Foodsharing

Eines der größten Netzwerke zum Retten und kostenlosen Teilen von Lebensmitteln ist die Online-Plattform von Foodsharing e.V. Mitmachen kann jeder. Die Nutzerinnen und Nutzer müssen sich lediglich einmal offiziell registrieren. Dann können sie als sogenannte „Foodsharer“ entweder selbst übriggebliebenes Essen anbieten oder Lebensmittelreste von anderen abholen. Als „Foodsaver“ können sie zudem Lebensmittel über den eigenen Haushalt hinaus retten. Deutschlandweit engagieren sich derzeit knapp 60.000 Ehrenamtliche für das Netzwerk. Sie holen täglich überschüssige Ware von Partnerbetrieben ab und legen sie anschließend für alle in öffentlich zugänglichen Regalen oder Kühlschränken aus. Eine Übersicht, was wo in der Stadt verfügbar ist, liefert eine Foodsharing-Karte.

Ein ähnliches, aber mobiles Angebot ist UXA. Über die App können private Nutzerinnen und Nutzer Lebensmittel und zubereitete Speisen untereinander tauschen. Auch Foodsharing.de hat kürzlich eine eigene App für Android-Geräte herausgebracht. Diese befindet sich aber noch in der Beta-Phase und wird in ihren Funktionen schrittweise erweitert.

Apps für Restaurant-Reste zum Schnäppchenpreis

Überschüssige Speisen aus der Gastronomie bekommen dank Initiativen wie Too good to go, ResQ-Club und FairMeals eine zweite Chance. Über die jeweilige App können Bäckereien, Cafés, Restaurants, Hotels und Catering-Services ihr Essen vergünstigt unter die Leute bringen. Aber auch Lebensmittelgeschäfte können hier unverkäufliche, aber noch genießbare Ware anbieten. Diese kostet im Schnitt um die Hälfte weniger als regulär und kann vor Ort abgeholt werden. Bei Too good to go beteiligen sich derzeit rund 2.500 Läden in mehr als 300 deutschen Städten. ResQ-Club ist regional für Berlin und Duisburg verfügbar, FairMeals im Raum Leipzig, Halle und Dresden.

Übriggebliebenes aus dem Supermarkt

Um das Retten von Lebensmittelresten aus der Landwirtschaft, der Produktion und dem Großhandel geht es den Macherinnen und Machern von SirPlus. Seit 2017 sammeln sie alles ein, was Organisationen wie die Tafel oder Foodsharing e.V. nicht retten können und bieten es vergünstigt in einem der Berliner Rettermärkte oder im Online-Shop an. In den ersten sechs Geschäftsmonaten konnte SirPlus so nach eigenen Angaben rund 300 Tonnen Lebensmittel retten. Auch andere Supermärkte haben den Trend zum Teilen erkannt – wie zum Beispiel zwei Edeka-Märkte im Landkreis Regensburg und ein AEZ-Markt in Fürstenfeldbruck, die unverkäufliche Waren inzwischen lieber verschenken, anstatt sie in Containern zu entsorgen.


Ressort: Aargau/Schaffhausen

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