
- 13. Oktober 2025
Schatzfunde – versteckt, verschollen, entdeckt
Sonderausstellung im Historischen Museum Basel
Einer der grössten römischen Silberschätze Europas. Keltischer Goldschmuck, der einst riesige Götterstatuen schmückte. Im Wald vergrabene Kirchenglocken oder die im Rhein versenkte Beute eines Meisterdiebs: In der Ausstellung «Schatzfunde – versteckt, verschollen, entdeckt» begibt sich das Historische Museum Basel auf die Spuren der spektakulärsten Funde der Region Basel. Zu sehen sind Schätze von der Bronzezeit bis in die Gegenwart aus der Nordwestschweiz, dem Elsass und Südbaden. Die Ausstellung läuft vom 16. Oktober 2025 bis am 28. Juni 2026 in der Barfüsserkirche.
Warum wurden die wertvollen Gegenstände einst vergraben, versteckt oder im Rhein versenkt? Als Zeugen vergangener Zeiten erzählen sie von Reichtum und religiösen Praktiken – aber auch von Krieg, Verfolgung und persönlichen Schicksalen, die eng mit der Geschichte des Dreiländerecks verwoben sind. Der älteste Schatz wurde vor über 3500 Jahren versteckt, der jüngste 1995. Im Fokus stehen nicht nur die Schätze selbst, sondern auch die erstaunlichen Auffindungsgeschichten. Manche Funde wurden zufällig entdeckt, andere durch akribische archäologische Arbeit ans Licht gebracht.
Ein Höhepunkt ist der römische Silberschatz von Kaiseraugst, einer der grössten Europas. 270 Objekte aus fast 60 Kilogramm Silber werden in der Ausstellung präsentiert. Ein Bagger riss den Schatz im Dezember 1961 aus dem Boden – unerkannt. Bedeckt durch Schnee und Matsch blieben die Silbergegenstände liegen. Die Fundstücke wurden von Anwohner:innen und Passant:innen entdeckt und landeten in Kellern und sogar auf Abfallhaufen. Durch kriminologischen Spürsinn gelang es den Archäologen Monate später, den Grossteil des Schatzes ausfindig zu machen.
Zu sehen ist auch Falschgeld aus Läufelfingen, das gespalten und damit im staatlichen Auftrag entwertet wurde. Zum Vorschein gekommen sind die 170 Jahre alten Zehn- und Zwanzig-Räppler auf einer Baggerschaufel. Wie und warum sie in den Boden gelangten, bleibt allerdings ein Rätsel. Gezeigt wird auch ein keltischer Goldschatz, der 1883 von Bauarbeitern beim Ausbessern von Hochwasserschäden des Rheins an der französischen Grenze zu Basel gefunden wurde. Sie verkauften das Gold an verschiedene Museen oder liessen es einschmelzen. Der noch erhaltene Goldschmuck befindet sich heute im archäologischen Nationalmuseum von Paris wird zusammen mit wiederentdeckten Goldmünzen aus dem Schatz erstmals in Basel präsentiert.
Rahmenprogramm und Publikation
Eine Kinderspur mit Schatzkisten, Rätseln und Mitmachstationen ergänzt den Rundgang durch die Ausstellung und lädt zum spielerischen Entdecken ein. Fachführungen mit Archäolog:innen geben Einblick in aktuelle Forschungen und eine reich bebilderte Begleitpublikation vertieft die kulturgeschichtliche Bedeutung der Funde.
Fundorte
Zu sehen sind Schätze aus: Ammerschwihr, Augst, Basel, Biederthal, Birsfelden, Bubendorf, Colmar, Füllinsdorf, Gerstheim, Habsheim, Holderbank, Hüningen, Istein, Kaiseraugst, Läufelfingen, Liestal, Muttenz, Nunningen, Oberschopfheim, Ormalingen, Ottmarsheim, Pfeffingen, Reinach, Vogelgrun, Vogtsburg-Burkheim, Waldenburg, Windisch, Zurzach
Eckdaten
Titel «Schatzfunde – versteckt, verschollen, entdeckt»
Datum 16. Oktober 2025 – 28. Juni 2026
Ort Historisches Museum Basel, Barfüsserkirche
Öffnungszeiten Dienstag – Sonntag, 10 – 17 Uhr
Weitere Infos hmb.ch/schatzfunde
Kooperation und Unterstützung
Die Ausstellung entstand in Kooperation mit der Archäologie Baselland, der Archäologischen Bodenforschung Basel-Stadt und der Römerstadt Augusta Raurica. Sie wurde ermöglicht durch die grosszügige Unterstützung von:
- Art Mentor Foundation Lucerne
- Berta Hess-Cohn Stiftung, Basel
- Claire Sturzenegger-Jeanfavre Stiftung
- Däster-Schild Stiftung
- Ernst Göhner-Stiftung
- Isaac Dreyfus-Bernheim Stiftung
- Kanton Basel-Stadt, Kultur
- Stiftung für das Historische Museum Basel
- Swisslos-Fonds Kanton Aargau
- Swisslos-Fonds Kanton Basel-Landschaft
- Swisslos-Fonds Kanton Solothurn
- Ulrich und Klara Huber-Reber-Stiftung
- Willy A. und Hedwig Bachofen-Henn-Stiftung
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