- 20. Mai 2020
Die Waldgenossenschaft Südschwarzwald leistet erfolgreiche Arbeit in schwierigem Umfeld
Die Waldgenossenschaft Südschwarzwald wächst über sich hinaus. In den ersten vier Monaten des Jahres 2020 ist bereits die durchschnittliche Jahreseinschlagsmenge aus Kommunal- und Privatwald im Landkreis der Jahre 2005 – 2015 angefallen. Dennoch ist es Norbert Schwarz und seinen Mitarbeitern gelungen, 71 Prozent dieses Holzes bis Anfang Mai zu verkaufen.
Eine mehr als beachtliche Leistung, wenn man die widrigen Umstände betrachtet. Denn neben der allgemeinen Lähmung durch die Corona-Krise macht vor allem der Klimawandel dem heimischen Wald zu schaffen. Durch die Trockenheit der vergangenen Jahre und den Anstieg der Temperaturen gibt es sehr große Mengen an Borkenkäferholz, das auf den Markt drängt. Hinzu kommt das Holz, das bei den Stürmen Petra und Sabine Anfang des Jahres geworfen wurde. „Erschwerend ist für uns“, sagt Geschäftsführer Norbert Schwarz, „dass wir unser Holz nur in der Region oder nach Norden verkaufen können, denn in der Schweiz gibt es keinen Markt für Nadelstammholz.“ Außerdem sind ein fehlender Bahnanschluss und die anspruchsvolle Topographie des Landkreises ein weiteres Hindernis bei der Holzvermarktung.
Umso mehr ist das Ergebnis der laufenden Arbeit ein äußerst positives Zeugnis für die vor vier Jahren gegründete Waldgenossenschaft. Ziel der Gründung war es, Holzmengen zu bündeln und als Marktteilnehmer den natürlichen Rohstoff im Landkreis bestmöglich zu veräußern. Die Waldgenossenschaft hat sich in den vier Jahren ihres Bestehens zu einem verlässlichen Partner der Sägeindustrie entwickelt.
Insgesamt musste die Waldgenossenschaft bis zum 30. April 117.771 Festmeter Holz auf dem Markt verkaufen. Dabei lag die Anzahl der Holzlose, also der Verkaufseinheiten, bei 3.523. Die mittlere Losgröße betrug demnach 33,4 Festmeter, wobei das größte Los eine Holzmenge von 1.011,8 Festmeter umfasste. Demgegenüber stand das kleinste Los mit einer Holzmenge von 0,1 Festmeter.
Der Stammholzanteil liegt bei gut 77 Prozent, als Brennholz werden rund 4,5 Prozent vermarktet. An der Spitze der Baumarten liegt die Fichte mit 81,7 Prozent, gefolgt von der Tanne mit 7,3 Prozent und der Buche mit 5,7 Prozent. Es folgen die Esche mit 3,5 Prozent, Lärche, Kiefer, Douglasie und Eiche mit jeweils 0,2 Prozent. Wie schon im vergangenen Jahr, als fast die vierfache Jahresmenge abgesetzt und auch neue, zum Teil weit entfernt gelegene Käufer gewonnen werden konnten, beweist sich die Waldgenossenschaft als Erfolgsmodell. Regional denken und handeln, sich aber auch überregional und global aufzustellen, gilt auch für den Holzverkauf. Das kann nur mit einer starken Gemeinschaft gelingen. Insofern hat die Waldgenossenschaft ihre Feuertaufe mit Bravour bestanden.
Bild: Der Holzverkauf in guten Händen, Konrad Maier, Katrin Werne, Norbert Schwarz und Stefan Rehm (v.l.)
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