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Quantensprung in der Nuklearmedizin
Dr. Benjamin Kläsner, Chefarzt der Nuklearmedizin, bezeichnet das neue PT/CT Gerät als „Quantensprung“. ©Alexander Sterzik
  • 06. Mai 2021

Quantensprung in der Nuklearmedizin

Von Andrea Jagode | Gesundheitsverbund Landkreis Konstanz

Klinikum Konstanz hat einen PET/CT der neuesten Generation bekommen

Konstanz. Am Standort des Klinikums Konstanz konnte in der Nuklearmedizin ein neues sogenanntes PET/CT der neuesten Generation in Betrieb genommen werden. Dr. Benjamin Kläsner, Chefarzt der Nuklearmedizin, bezeichnet das neue Gerät als „Quantensprung“.

Das neue Gerät ersetzt das bisherige PET/CT, welches seit 2007 in Konstanz betrieben wurde. Stolz verweist MVZ-Betriebsleiter Rainer Ott auf die Eigenfinanzierung des Kaufpreises von ca. 1,8 Millionen Euro. „Das ist gut angelegtes Geld“ ist er sich mit Blick auf die Vorteile des neuen Gerätes für die Patienten sicher.

Denn durch den zwischenzeitlichen technologischen Fortschritt verfügt das neue Gerät über eine deutlich bessere Bildqualität, eine geringere Strahlenexposition und deutlich kürzeren Untersuchungszeiten. „Hiervon profitieren vor allem unsere Patienten und Patientinnen“, freut sich Dr. Kläsner.

Momentan steht das neue PET/CT wie das bisherige in der Nuklearmedizin in der Klinik West. Geplant ist aber ein Umzug der kompletten Nuklearmedizin ins Haupthaus. Die entsprechenden Vorbereitungen sind schon sehr weit fortgeschritten und entsprechende Anträge bereits bei den Behörden gestellt. Der Geschäftsführer des Gesundheitsverbunds Landkreis Konstanz (GLKN) Bernd Sieber erwartet vorsichtig optimistisch einen Umzug der Nuklearmedizin ins Haupthaus Ende 2022.

Um was es beim neuen High-Tech-Gerät der Nuklearmedizin geht, erklärt der Chefarzt wie folgt: „Die Po­si­tro­nen-Emis­si­ons-To­mo­gra­phie (PET) ist ein hoch­emp­find­li­ches Ver­fah­ren der nu­kle­ar­me­di­zi­ni­schen Dia­gnos­tik. Stoff­wech­sel­vor­gän­ge können damit frü­her und ge­nau­er im Kör­per sicht­bar ge­macht wer­den als mit je­dem an­de­ren Ver­fah­ren. Sie wird daher auch als die mo­le­ku­la­re Bild­ge­bung bezeichnet“. Die Haupt­ein­satz­ge­bie­te der Me­tho­de sind die Diagnostik bei Krebs­er­kran­kun­gen und das Auffinden von bisher nicht gelösten Entzündungen im Körper.

Beim PET/CT wer­den die Po­si­tro­nen-Emis­si­ons-To­mo­gra­phie und die Com­pu­ter­to­mo­gra­phie (CT) mit­ein­an­der kom­bi­niert. Die Un­ter­su­chun­gen kön­nen fast zeit­ gleich durch­ge­führt wer­den. Durch Über­la­ge­rung wird ein Fu­si­ons­bild er­stellt, in dem sich die In­for­ma­tio­nen aus bei­den Ver­fah­ren op­ti­mal er­gän­zen. Art und ex­ak­te Lo­ka­li­sa­ti­on ei­nes Be­fun­des wer­den so noch prä­zi­ser und schnel­ler er­kannt.

Kläsner führt aus: „Die mo­le­ku­la­re Bild­ge­bung ist ein hoch in­no­va­ti­ver Be­reich in der Nu­kle­ar­me­di­zin. Erst vor ein paar Jahren wurde das Prinzip der sogenannten „Theranotics“ entwickelt. Hierbei handelt es sich um Arzneimittel mit denen man erst diagnostische PET/CT-Aufnahmen macht und dann mit dem gleichen Arzneimittel eine Therapie. Der einzige Unterschied liegt im verwendeten radioaktiven Tracer, der für die Diagnostik und Therapie unterschiedliche Eigenschaften aufweist“. Beispiele für die Anwendung sind die Lutetium-177-PSMA-Therapie bei Prostatakarzinomen und die Lutetium-177-DOTATATE-Therapie bei neuroendokrinen Tumoren oder Karzinomen wie sie die Nuklearmedizin am Klinikum Konstanz anbietet.

Mit dem neuen PET/CT liegt ein in die Zu­kunft ge­rich­te­tes In­stru­men­ta­ri­um mit op­ti­mier­ten Dia­gno­se- und The­ra­pie­mög­lich­kei­ten vor; die Konstanzer Nuklearmedizin und damit auch die des Gesundheitsverbunds Landkreis Konstanz ist damit bestens für die Zukunft gerüstet, sind sich GLKN-Geschäftsführer Bernd Sieber und Rainer Ott sicher.


Ressort: Waldshut

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