- 06. Mai 2021
Quantensprung in der Nuklearmedizin
Klinikum Konstanz hat einen PET/CT der neuesten Generation bekommen
Konstanz. Am Standort des Klinikums Konstanz konnte in der Nuklearmedizin ein neues sogenanntes PET/CT der neuesten Generation in Betrieb genommen werden. Dr. Benjamin Kläsner, Chefarzt der Nuklearmedizin, bezeichnet das neue Gerät als „Quantensprung“.
Das neue Gerät ersetzt das bisherige PET/CT, welches seit 2007 in Konstanz betrieben wurde. Stolz verweist MVZ-Betriebsleiter Rainer Ott auf die Eigenfinanzierung des Kaufpreises von ca. 1,8 Millionen Euro. „Das ist gut angelegtes Geld“ ist er sich mit Blick auf die Vorteile des neuen Gerätes für die Patienten sicher.
Denn durch den zwischenzeitlichen technologischen Fortschritt verfügt das neue Gerät über eine deutlich bessere Bildqualität, eine geringere Strahlenexposition und deutlich kürzeren Untersuchungszeiten. „Hiervon profitieren vor allem unsere Patienten und Patientinnen“, freut sich Dr. Kläsner.
Momentan steht das neue PET/CT wie das bisherige in der Nuklearmedizin in der Klinik West. Geplant ist aber ein Umzug der kompletten Nuklearmedizin ins Haupthaus. Die entsprechenden Vorbereitungen sind schon sehr weit fortgeschritten und entsprechende Anträge bereits bei den Behörden gestellt. Der Geschäftsführer des Gesundheitsverbunds Landkreis Konstanz (GLKN) Bernd Sieber erwartet vorsichtig optimistisch einen Umzug der Nuklearmedizin ins Haupthaus Ende 2022.
Um was es beim neuen High-Tech-Gerät der Nuklearmedizin geht, erklärt der Chefarzt wie folgt: „Die Positronen-Emissions-Tomographie (PET) ist ein hochempfindliches Verfahren der nuklearmedizinischen Diagnostik. Stoffwechselvorgänge können damit früher und genauer im Körper sichtbar gemacht werden als mit jedem anderen Verfahren. Sie wird daher auch als die molekulare Bildgebung bezeichnet“. Die Haupteinsatzgebiete der Methode sind die Diagnostik bei Krebserkrankungen und das Auffinden von bisher nicht gelösten Entzündungen im Körper.
Beim PET/CT werden die Positronen-Emissions-Tomographie und die Computertomographie (CT) miteinander kombiniert. Die Untersuchungen können fast zeit gleich durchgeführt werden. Durch Überlagerung wird ein Fusionsbild erstellt, in dem sich die Informationen aus beiden Verfahren optimal ergänzen. Art und exakte Lokalisation eines Befundes werden so noch präziser und schneller erkannt.
Kläsner führt aus: „Die molekulare Bildgebung ist ein hoch innovativer Bereich in der Nuklearmedizin. Erst vor ein paar Jahren wurde das Prinzip der sogenannten „Theranotics“ entwickelt. Hierbei handelt es sich um Arzneimittel mit denen man erst diagnostische PET/CT-Aufnahmen macht und dann mit dem gleichen Arzneimittel eine Therapie. Der einzige Unterschied liegt im verwendeten radioaktiven Tracer, der für die Diagnostik und Therapie unterschiedliche Eigenschaften aufweist“. Beispiele für die Anwendung sind die Lutetium-177-PSMA-Therapie bei Prostatakarzinomen und die Lutetium-177-DOTATATE-Therapie bei neuroendokrinen Tumoren oder Karzinomen wie sie die Nuklearmedizin am Klinikum Konstanz anbietet.
Mit dem neuen PET/CT liegt ein in die Zukunft gerichtetes Instrumentarium mit optimierten Diagnose- und Therapiemöglichkeiten vor; die Konstanzer Nuklearmedizin und damit auch die des Gesundheitsverbunds Landkreis Konstanz ist damit bestens für die Zukunft gerüstet, sind sich GLKN-Geschäftsführer Bernd Sieber und Rainer Ott sicher.
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