- 02. September 2024
Wie kann Schule Kinder und Jugendliche stark machen für die Zukunft?
Berlin - Bereits nach wenigen Wochen war der BUKO 2024 ausgebucht. Das große Interesse verdeutlicht die zunehmend zentrale Rolle, die Schulspycholog*innen bei der Bewältigung des aktuellen Schulalltags in Deutschland spielen. Und: Wie wichtig die Expertise der Schulpsychologie bei der notwendigen Transformation eines immer noch in starren Strukturen gefangenen Bildungssystems ist. Dennoch kommt in Deutschland im Schnitt auf weit über 5.000 Schüler*innen und über 300 Lehrer*innen nur ein/e Schulpsycholog*in.
2023 stand in Deutschland einem Höchststand von rund 830. 000 Einschulungen, so berichtet die FAZ, ein immer schwerer wiegender Lehrkräftemangel gegenüber. Laut einer aktuellen Befragung der Robert Bosch Stiftung beklagen Lehrkräfte Konzentrationsprobleme von Schüler*innen und beobachten eine Zunahme von (Zukunfts-)Ängsten. Und das deutsche Schulportal der Robert Bosch Stiftung berichtet, dass „47 Prozent der Lehrer*innen, also fast jede zweite Lehrkraft, angebe, dass es an ihrer Schule Probleme mit körperlicher oder psychischer Gewalt gibt.“
Da verwundert es nicht, dass die Relevanz der Arbeit von Schulpsycholog*innen im Kontext Schule stark zugenommen hat. Mit dem diesjährigen Thema des BUKO „Psychisch gesund in die Zukunft“ greift die Sektion Schulpsychologie des Berufsverbandes Deutscher Psychologinnen und Psychologen (BDP) als Veranstalterin das Thema unter der Schirmherrschaft der Hamburger Senatorin für Schule und Berufsbildung, Ksenija Bekeris, nun auf.
Psychische Gesundheit stellt eine wichtige Grundlage für nachhaltige Bildung und somit jede Form der späteren Lebensgestaltung dar. In diesem Zusammenhang kommt dem Bereich Schule und Bildung eine zentrale Aufgabe innerhalb der Gesellschaft zu. Um das leisten zu können, braucht es einen tiefgreifenden Transformationsprozess im Bildungssystem selbst. Und vor allem braucht es dazu die Expertise der Schulpsychologie. Der Mikrokosmos Schule ist von so vielen unterschiedlichen Faktoren abhängig und geprägt. Ein Aufbruch in die Zukunft bedeutet, all diese Aspekte in all ihrer Komplexität zu berücksichtigen.
Einblick in die Erlebniswelt und Realität an Schulen in Deutschland sowie Lösungswege im Umgang damit bietet das umfangreiche Kongressprogramm mit so zentralen Themen wie der Förderung psychischer Gesundheit, Radikalisierung und Gewaltprävention, Krisenintervention, dem Schulabsentismus, Motivationsstrategien, der Demokratieförderung, Diversity-Themen, Digitalisierung und Künstlicher Intelligenz.
Eröffnet wird der Kongress mit einem Beitrag von Prof. Dr. Thomas Martens von der Medical School Hamburg mit einem Vortrag zum Thema „Die Magie der Lernmotivation“. Grußworte sprechen werden Ksenija Bekeris, Senatorin für Schule und Berufsbildung in Hamburg, Michaela Peponis, Leiterin der Abteilung Inklusive Bildung des Amtes für Bildung der Schulbehörde Hamburg, die Präsidentin der Kultusministerkonferenz, Christine Streichert-Clivot (per Video) sowie BDP-Präsidentin Thordis Bethlehem.
Im Anschluss folgen Keynotes von Dr. Anne Kaman vom Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf zum aktuellen Stand der COPSY-Studie und Prof. Dr. Hanna Christiansen von der Philipps-Universität Marburg zum Thema „Förderung der mentalen Gesundheit in der Lebensumwelt Schule“.
„Schulpsychologie im Aufbruch“ lautet das Motto des diesjährigen BUKO-Wettbewerbs. Auch dort wird es um Ideen, Ansätze, Konzepte und Projekte gehen, die Schulen dabei begleiten, starre Strukturen zu verlassen und neue transformative Wege zu gehen.
So steht der diesjährige Bundeskongress Schulpsychologie ganz im Zeichen des Aufbruchs und der Zukunft. Denn eins ist klar, nur wenn wir Kindern und Jugendlichen das Rüstzeug dafür mitgeben, werden sie den Mut, die Kraft, das Wissen, das Vertrauen und die Zuversicht haben, die sie benötigen, um sich den Herausforderungen der Gesellschaft von morgen zu stellen und die Vielzahl an Krisen zu bewältigen.
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