- 16. Mai 2014
Proteste gegen Dalai Lama
Insgesamt 350 Buddhisten, darunter viele tibetische und westliche Nonnen und Mönche, demonstrierten am 14. und 15. Mai in Frankfurt gegen den Dalai Lama. In rhythmischen Sprechgesängen forderten sie: „Dalai Lama, hör auf zu lügen! Gib Religionsfreiheit.“
Veranstalter der Proteste war die International Shugden Community (ISC), ein weltweiter Zusammenschluss von Buddhisten unterschiedlicher Richtungen. Hauptforderung der ISC an den Dalai Lama ist, insgesamt vier Millionen Tibetern sowie westlichen Buddhisten wirkliche Glaubensfreiheit zuzugestehen.
Der Dalai Lama hatte 1996 ein weit verbreitetes Gebet verboten und versucht seitdem hinter dem Rücken der westlichen Öffentlichkeit dieses Verbot gewaltsam durchzusetzen, so die ISC. Sie fordert daher eine schriftliche Aufhebung des Verbots, damit das daraus resultierende Leiden schnell beendet wird.
In Frankfurt sprach der Dalai Lama wiederholt über das Shugden-Gebet. Es schade ihm persönlich sowie „allen Menschen“, doch er „gebe jedem freie Wahl“. Ein Verbot gebe es nicht. Die ISC hingegen betont, dass diese Wahlfreiheit nur vorgetäuscht ist. Das Verbot ist weiterhin in Kraft und für viele Buddhisten Lebenswirklichkeit. Alle Bitten um Dialog seien stets abgelehnt worden, weshalb man demonstriere.
Der Sprecher der ISC, Markus Rehnert, zieht ein positives Fazit aus den jüngsten Protesten: “Für uns waren die Proteste in Frankfurt ein großer Erfolg. Besonders erfreulich war das positive Echo der Öffentlichkeit sowie die hervorragende Zusammenarbeit mit den Behörden vor Ort. Beide haben großes Verständnis für unser Anliegen gezeigt: nämlich auf die Verletzung von Menschenrechten durch den Dalai Lama aufmerksam zu machen.”
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