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Wirksame Mittel gegen die Flut billig kopierter WM-Trikots
An Fan- und Sportartikeln angebracht, weist ein fälschungssicheres, mit dem Smartphone scanbares Siegel das jeweilige Produkt als „authentisch“ aus ©Authentic Vision
  • 22. November 2022

Wirksame Mittel gegen die Flut billig kopierter WM-Trikots

Von Julian Saxer | Yield Public Relations

Rote Karte für Fälschungen:

Die Fußball-Weltmeisterschaft stellt nicht nur für die Fans das sportliche Highlight des Jahres dar, auch bei Sportartikelhersteller und -händler steht das umsatzstarke Großereignis besonders im Fokus.  Bereits Monate vor Anpfiff des ersten Spiels wandern die ersten WM-bezogenen Produkte über den Ladentisch. Ein traditioneller Verkaufsschlager ist dabei das offizielle Trikot des DFB. Rund drei Millionen Exemplare wurden jeweils bei den letzten beiden Endrunden 2014 und 2018 verkauft[1]. Doch auch Fälscher ziehen großen Profit aus dem Geschäft mit diesen Fanarktikeln. Die billigen Kopien sind mittlerweile so professionell produziert, dass sie kaum vom Original zu unterscheiden sind. Authentifizierungs-Experte Thomas Weiss von Authentic Vision erklärt, wie man Produktpiraterie im Sportartikelfachhandel unterbinden kann.

Salzburg — Wer das deutsche Fußballnationalteam im offiziellen Trikot der DFB-Elf anfeuern möchte, muss in diesem Jahr zwischen 90 und 140 Euro investieren. Der Preisunterschied ergibt sich aus den zwei Basismodellen, die von adidas, dem offiziellen Ausstatter des DFB-Teams, angeboten werden: Replica Shirts sind für den Alltagsgebrauch gedacht, bei Authentic Shirts handelt es sich um Sportbekleidung. Für letztere muss man aufgrund des hochwertigeren Materials ein wenig tiefer in die Tasche greifen. Beide Modelle zählen jedoch zum offiziellen Merchandise, die Abgrenzungsmerkmale sind auf den ersten Blick meist nur für den Kenner ersichtlich. Händler bieten die Trikots etwas billiger an als der offizielle Fanshop der deutschen Nationalmannschaft. Schnäppchenjäger freuen sich gerade bei Großevents wie der Fußball-Weltmeisterschaft über Rabattaktionen im Internet. Dass sich dahinter aber meistens Produktfälschungen verbergen, wird für viele Käufer:innen erst nach dem ersten Waschgang bemerkbar: Aufgegangene Nähte, ein abgelöster Aufdruck, das Dress um eine Kleidergröße kleiner.

„Quer durch alle Branchen haben gefälschte Produkte in den letzten Jahren ungeheuer an Professionalität gewonnen und können mitunter kaum noch mit bloßem Auge vom Original unterschieden werden. Das gilt natürlich auch für vermeintlich ‚echte‘ WM-Trikots“, erklärt Thomas Weiss, CEO von Authentic Vision. Das Unternehmen hat sich auf mobile Authentifizierungslösungen spezialisiert, die überall dort zum Einsatz kommen können, wo eine Brücke zwischen der realen und der digitalen Welt geschlagen wird. „Unsere Meta-Anchor-Technologie wird unter anderem für den Markenschutz eingesetzt und das bereits weltweit. Im Prinzip geht es darum, ein physisches Produkt mit einem fälschungssicheren Siegel zu versehen, das mit dem Smartphone gescannt werden kann und somit die Authentizität des Produkts bestätigt.“

Vom Fanartikel zum Sammlerstück

Der Einsatz der Technologie bietet sich vor allem in umsatzstarken Märkten wie der Sportartikelindustrie an. Diese büßt jährlich 6,5 Prozent ihrer Verkäufe durch gefälschte Produkte ein; die entstehenden Verluste belaufen sich auf rund eine halbe Milliarde Euro, und knapp 5.800 Jobs gehen dadurch verloren.[2] Im Vorfeld von Großereignissen wie der Fußball-Weltmeisterschaft sind die Fälscher besonders aktiv. In den sieben Monaten vor der WM 2010 in Südafrika konfiszierte das Gastgeberland beispielsweise kopierte Merchandise-Artikel im Wert von über fünf Millionen Euro. Darunter – im Zeitraum von nur elf Tagen – 27.000 gefälschte Trikots mit einem Wert von knapp 800.000 Euro.[3]

„Mit der Meta-Anchor-Technologie lassen sich aber nicht nur die Sportartikel im Einzelhandel vor Produktpiraterie schützen, sondern auch die Echtheit von Sammlerstücken verifizieren. Beispielsweise Memorabilia von Sportereignissen“, führt Thomas Weiss weiter aus. Diese Anwendungsmöglichkeit ist vor allem für NFTs relevant, die an ein physisches Objekt geknüpft sind – wie beispielsweise das handsignierte Trikot von Siegtorschütze Mario Götze aus dem WM-Finale 2014 in Rio de Janeiro.

[1] Preise & Kosten des Deutschland Trikot; WM: Deutschland-Trikots von Adidas werden zum Ladenhüter (handelsblatt.com)

[2] Sports goods - Observatory (europa.eu)

[3] Fußball-WM: Zoll beschlagnahmt 27.000 gefälschte Trikots (rp-online.de)




Ressort: Wirtschaft

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