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Gefährlicher Trend DIY-Lips
Dr. Murat Dağdelen, Vizepräsident der Gesellschaft für Ästhetische Chirurgie Deutschland e.V. (GÄCD) und Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie sowie Gründer und Ärztlicher Direktor von DiaMonD Aesthetics / Bildnachweis: DiaMonD Aesthetics.
  • 31. März 2021

Gefährlicher Trend DIY-Lips

Von Dr. med. Murat Dağdelen | Gesellschaft für Ästhetische Chirurgie Deutschland e.V.

Vizepräsident der GÄCD warnt davor, Lippen selbst aufzuspritzen

Düsseldorf —  In sozialen Medien geht aktuell ein besorgniserregender Trend um, bei dem damit geworben wird, volle, sinnliche Lippen zu bekommen, ohne zum Facharzt gehen zu müssen. Selbst aufspritzen heißt hier die Devise. Beim Durchsuchen im Netz stößt man schnell auf verschiedene Websites und YouTube-Tutorials mit detaillierten Anleitungen für DIY-Lippen. Auch so manche Online-Apotheke vertreibt rezeptfreie Spritzen mit Hyaluronsäure. Doch Experten schlagen Alarm: Neben einem wahrscheinlich unästhetischen Ergebnis drohen zudem ernste Schäden beim unsachgemäßen Hantieren mit der Nadel. Dr. Murat Dağdelen, Vizepräsident der Gesellschaft für Ästhetische Chirurgie Deutschland e.V. (GÄCD), klärt auf und warnt.  

„Dieser aktuelle Trend der Do-It-Yourself-Lips ist sehr kritisch zu betrachten und ich kann hiervon nur entschieden abraten aufgrund der negativen Folgen, die eine solche Selbstbehandlung mit sich bringen kann. Werden hierbei Blutgefäße getroffen, kann es zu Hämatomen kommen. Bei arteriellen Gefäßen kann es zu einer Minderdurchblutung und dadurch zum Absterben der betreffenden Areale kommen sowie im schlimmsten Fall zur Erblindung, wenn man Stirn- und Nasennah spritzt. Die Hämatome sind rückläufig und verschwinden wieder, in den anderen Fällen bleibt jedoch ein dauerhafter Schaden. Die Injektion kann zudem zu tief angesetzt werden, so dass die Hyaluronsäure nicht dort landet, wo sie hin soll. Spritzt man sich zu viel, kommen unter Umständen die klassischen Schlauchbootlippen dabei heraus.

Ein weiteres großes Risiko bei der Selbstinjektion geht vor allem von unzureichender Hygiene aus – da ist eine Infektion im Grunde vorprogrammiert“, mahnt der Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie. „In Bezug auf Hyaluronsäure ist auch wichtig, welche Produkte genutzt wurden. ‚Reine‘ Hyaluronsäure von guten Herstellern ist weniger verunreinigt, weshalb es hier nur extrem selten zu Schwellungen kommen kann. Werden minderwertige Produkte verwendet, kann das unerwünschte Auswirkungen haben: Komplikationen können auftreten, die die Form der Lippen verschlechtern – in besonders schlimmen Fällen sogar dauerhaft. Außerdem haben ‘Billigprodukte‘ oft gar keine Zulassung und es besteht die Gefahr von Verunreinigungen. Die Folgen können beispielsweise schwere Infektionen oder der Bildung von Knötchen sein. Hochwertige Produkte hingegen bauen sich von selbst wieder ab“, so der Experte weiter.

„Ich kann zwar nachvollziehen, dass für junge Menschen eine DIY-Behandlung verlockend klingen mag, da sie so Kosten sparen können – generell rate ich jedoch eindrücklich davon ab. Um die genannten Negativfolgen zu vermeiden, sollte man sich an einen erfahrenden Facharzt wenden, der darüber hinaus hochwertige Produkte verwendet. So entgeht man auch einer möglichen Korrekturbehandlung, was letztendlich mehr kostet, als die professionelle Unterspritzung bei einem Facharzt.“

Dr. Murat Dağdelen ist Vizepräsident der Gesellschaft für Ästhetische Chirurgie Deutschland e.V. (GÄCD) und Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie sowie Gründer und Ärztlicher Direktor von DiaMonD Aesthetics in Düsseldorf.


Ressort: Lifestyle & Wohlbefinden

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