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Pektine: Eine neue Balance für einen gereizten Darm
Äpfel in Kiste ©Adobe Stock
  • 02. Februar 2023

Pektine: Eine neue Balance für einen gereizten Darm

Von Jens Henning-Billon | obx-medizindirekt

Lösliche Ballaststoffe wie Pektine könnten helfen, einen "nervösen Darm" zu beruhigen

Regensburg - Es ist ein Krankheitsbild, das die Medizin noch immer vor viele Fragezeichen stellt: die Diagnose Reizdarm. Krämpfe im Bauch, Durchfälle, aber auch Verstopfung, sind die häufigsten Beschwerden, über die Betroffene klagen. Nicht wenige leiden zudem auch unter Kopfschmerzen, fühlen sich abgeschlagen, müde oder kraftlos. Häufig beeinträchtigt der "nervöse Darm" die Lebensqualität der Menschen enorm. Die Ursachen bleiben dabei oft im Dunkeln. Die Forschung macht den Betroffenen nun neue Hoffnung: So können lösliche Ballaststoffe wie Pektine dabei helfen, einen "nervösen Darm" zu beruhigen.

Genaue Zahlen, wie viele Menschen unter dem Reizdarmsyndrom leiden, gibt es nicht. Der Mediziner Eamonn Quigley, heute Lehrstuhlinhaber am Weill Cornell Medical College im amerikanischen Houston und einer der profiliertesten Forscher zum Thema, hat in einer viel beachteten Forschungsarbeit zum Thema versucht, das Phänomen in verlässliche Zahlen zu fassen. Quigley geht darin davon aus, dass in Westeuropa und Nordamerika rund 15 Prozent der gesamten Bevölkerung unter diesen wiederkehrenden Darmbeschwerden leiden, wie er in seinem Fachartikel "A Global Perspective on Irritable Bowel Syndrome" im "Journal of Gastroenterology" schreibt.

Auf Deutschland übertragen bedeuten diese Schätzungen: Es gibt rund 13 Millionen Reizdarmpatienten. Mediziner hierzulande gehen grundsätzlich davon aus, dass die Krankheit "unterdiagnostiziert" ist. Das hängt zum einen damit zusammen, dass Mediziner die Diagnose Reizdarm in aller Regel nur über das Ausschlussprinzip stellen, und andere sich oft Jahre mit Problemen quälen, ohne zum Arzt zu gehen.

Gestörte Barriere der Darmwand als mögliche Ursache

Auch in der Bundesrepublik versuchen Wissenschaftler mittlerweile, das Phänomen Reizdarm besser zu verstehen - auch um die Qualen der Betroffenen besser lindern zu können: Mithilfe eines winzigen Spezial-Mikroskops machen beispielsweise Mediziner der Berliner Charité das Innere des Darms sichtbar.

Was die Berliner Forscher dabei herausfanden: Bei jedem zweiten Teilnehmer einer Reizdarm-Studie war die Barriere der Darmwand gestört, wie der Leiter der Studie, Dr. Reiner Ullrich, in einem Interview mit der Apotheken-Umschau deutlich machte. Dadurch können Bakterien und Nahrungsbestandteile in die Darmwand eindringen. In der Folge bringt der Körper die Immunabwehr in Stellung - und es kommt zu Beschwerden. Dieser Prozess aktiviert zudem auch die Nervenzellen in der Darmwand. Über die sogenannte "Darm-Hirn-Achse" kann das zu typischen Beschwerden eines Reizdarms führen. Als weitere Ursachen vermuten die Berliner Forscher auch Nahrungsunverträglichkeiten, beispielsweise von Weizen, Soja, Milch oder Hafer.

Wie Pektin helfen kann, Durchfall, Verstopfung und Schmerzen zu lindern

Aus dieser und vielen weiteren Studien kristallisieren sich vor allem zwei Erkenntnisse heraus: Zum einem spielt die Ernährung bei vielen Menschen mit einem "nervösen Darm" eine entscheidende Rolle. Zum anderen können neben hoch dosierten Probiotika - also aktiven darmfreundlichen Bakterienstämmen - lösliche Ballaststoffe eine entscheidende Rolle dabei spielen können, Durchfall, Verstopfung und Schmerzen zu lindern.

Zu den löslichen Ballaststoffen gehört beispielsweise das Pektin, wie es im Kerngehäuse und in der Schale von Äpfeln vorkommt. Pektine tragen dazu bei, dass im Darm genügend sogenannte kurzkettige Fettsäuren entstehen können. Diese wiederum dienen besonders denjenigen Darmbakterien als Nahrung, die eine besondere Schutzfunktion für den Menschen haben.

Eine schützende Schicht für den Darm

Präbiotika wie zum Beispiel das Pektin "fördern das Wachstum von Darmbakterien wie Bifidobakterien und Laktobazillen und bewirken die Unterdrückung unerwünschter Mikroorganismen", heißt es beispielsweise in einer Forschungsarbeit der Naturwissenschaftlichen Fakultät der Karl-Franzens-Universität Graz. Weitere positive Wirkungen des Apfelpektins: Es bindet Gifte im Darm, umkleidet die Wand des Darms mit einer schützenden Schicht, unterstützt Darmbewegungen und hilft damit, die Verdauung zu regulieren. Auch deshalb gelten Äpfel seit jeher als bewährtes Hausmittel bei Durchfall.

In Deutschland ist reines Apfelpektin unter dem Handelsnamen "ApfelCholest" erhältlich. Das Präparat, hergestellt in der Bundesrepublik, enthält in der empfohlenen Tagesdosis von fünf Komprimaten sechs Gramm Apfelpektin und somit den Pektin-Gehalt von zehn Äpfeln. Der Name des Präparats beschreibt eine weitere Fähigkeit der in den Äpfeln enthaltenen Pektine: Sie können Blutfettwerte auf natürliche Weise dauerhaft um bis zu ein Viertel reduzieren.




Ressort: Lifestyle & Wohlbefinden

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