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Parkinson-Diagnose fällt in jungen Jahren besonders schwer
Rollstuhl ©Gerald Kaufmann
  • 21. Februar 2023

Parkinson-Diagnose fällt in jungen Jahren besonders schwer

Von Dennis Riehle

Interdisziplinärer Ansatz zur multimodalen Behandlung nötig

Die Parkinson-Erkrankung gilt in der Öffentlichkeit oftmals noch immer als eine Erscheinung des Alters. Dabei können Menschen auch schon jung betroffen sein und sehen sich dann nicht selten besonderen sozialen Beeinträchtigungen gegenüber. Sie haben allerdings auch einem umfassenden Marathon zwischen Ärzten und Kliniken vor sich, denn die Diagnose fällt gerade bei unter 40-Jährigen aufgrund der einhelligen Meinung schwer, die „Schüttellähmung“ trete erst jenseits der 60 auf. Während man deshalb bei älteren Personen vor allem aufgrund der Symptome einen entsprechenden Befund erstellt, werden jüngere Patienten einem vielschichtigen Spektrum an Untersuchungen ausgesetzt. Davon kann auch der Leiter der Selbsthilfeinitiative „Parkinson in jedem Alter“, Dennis Riehle, ausgiebig berichten:

„Bei mir traten Mitte 30 erste Spekulationen auf, weil ich unter einem zunehmenden Kopf- und Händezittern litt und darüber hinaus psychomotorisch arg verlangsamt war“. Tremor und Bradykinese gehören zum kardinalen Beschwerdebild von Morbus Parkinson. „Bei mir mussten aber zunächst andere Ursachen ausgeschlossen werden, unter anderem wurden Medikamente auf mögliche Nebenwirkungen geprüft, auch eine psychogene Herkunft der Symptome wurde anfangs in Betracht gezogen“, erklärt der heute 37-jährige Journalist aus Konstanz und ergänzt: „Erst eine Bildgebung vom Kopf durch radiologische und nuklearmedizinische Abklärungen, ein positiver Dopamin-Provokationstest und ein Ausschluss seltener Krankheitsbilder führten letztendlich zur gesicherten Diagnose eines idiopathischen Parkinsons“, erinnert sich Riehle.

Doch nicht nur die Einordnung des mittlerweile auch Muskelsteifigkeit (Rigor), posturale Instabilität (Unfähigkeit, eine aufrechte Position zu halten), Schlafprobleme, Gangunsicherheit, Spasmen, Blasenentleerungsstörungen, kognitive Einschränkungen und gebeugte Arme und Hände umfassenden Syndroms war den Medizinern schwergefallen. „Die Behandlung des Parkinsons ist zwar durch Wissenschaft und Forschung deutlich weitergekommen, sie ist aber weiterhin sehr anspruchsvoll“, sagt Dennis Riehle und führt hierzu aus: „Neben einer Medikation, die die ursächlich für das Krankheitsbild nachlassende Bildung nötiger hormoneller Botenstoffe im Gehirn ausgleichen soll, kommen Ergo-, Physio- und Schmerztherapie eine überaus wichtige Bedeutung in der interdisziplinären und multimodalen Bewältigung des Parkinsons zu.

Daneben sind Psychotherapie, Schlafhygiene, Logopädie, Sozialberatung und Angebote der Selbsthilfe eine sinnvolle und hilfreiche Ergänzung für Betroffene, die – wie Riehle – oftmals schon früh pflegebedürftig werden und im Alltag auf Unterstützung angewiesen sind: „Deshalb ist es mir persönlich ein Anliegen, gerade junge Mitpatienten, die gerade die Diagnose erhalten haben, aber auch all jene Erkrankten, die mit dem Umgang mit dem Parkinson im täglichen Dasein Schwierigkeiten haben, durch entsprechende Begleitung zu ermutigen und in der Sicht zu stärken, dass solch ein Schicksal kein Grund ist, den Kopf in den Sand zu stecken“, ist der gelernte Psychologische Berater überzeugt und fügt abschließend noch an: „Jede dieser neurodegenerativen Störungen bedeutet ein gewisses Leiden. Aber es gibt viele Chancen, sich mit der gekräftigten und durch die Erfahrung gewachsenen Resilienz all das Verbliebene zu genießen und es wertzuschätzen. Es ist nicht immer einfach, gerade in jüngeren Jahren eine positive Sicht auf die Dinge zu bewahren, denn nicht selten zerplatzen mit dem Parkinson auch Träume und Wünsche. Doch sollten wir ohnehin stets einen Plan B als Alternative in der Tasche haben“.




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