- 31. August 2023
Vom Einweg-Becher für den Coffee to Go zum Mehrwegsystem und dessen Alternativen
Vom Einweg-Becher für den Coffee to Go zum Mehrwegsystem und dessen Alternativen
Kaffee und andere Heißgetränke haben die Gemeinsamkeit, dass sie frisch zubereitet am besten schmecken. Zwar wurde in der Vergangenheit bereits mit Getränkedosen experimentiert, die sich durch eine chemische Reaktion selbst erwärmen, diese blieben allerdings nur ein Randphänomen. Viel lieber bestellen sich die Menschen im Café, an der Theke des Backshops oder in der Tankstelle einen frisch gebrühten Coffee to Go. Doch wie hat das eigentlich alles angefangen?
Coffee to Go: Amerikanisch oder italienisch?
Während bestimmte Mahlzeiten nach wie vor entweder zu Hause oder im Restaurant konsumiert werden, wollen Menschen ihre Getränke gerne auch unterwegs genießen. Der Kaffee ist keine Ausnahme, im Gegenteil: Schon früh suchte man nach einer Möglichkeit, das Getränk an jedem Ort möglichst frisch zu genießen. Als der Italiener Alfonso Bialetti in den 1930-er Jahren den heute noch bekannten Espressokocher aus Aluminium erfand, war die Zeit dafür im Grunde bereits überreif. Er entwickelte dieses Design in den 1930er Jahren und gründete das Unternehmen "Bialetti Industries", um diese Art von Espressokocher herzustellen und zu vermarkten.
Der von Alfonso Bialetti erfundene Mokka-Kocher basiert auf dem Prinzip der Wasserdampf-Extraktion, bei dem Wasser durch gemahlenes Kaffeepulver gedrückt wird, um Espresso zu erzeugen. Dieses Design wurde schnell in Italien populär und ist seitdem zu einem Symbol der italienischen Kaffeekultur geworden. Es ist wie beimKugelschreiber bedrucken: Die Idee ist so einfach wie genial, trotzdem machen sich die meisten Menschen wenig Gedanken darüber.
Die Bialetti-Mokka-Kanne zeichnet sich durch ihre ikonische achteckige Form aus, die es ermöglicht, den Druck zu erhöhen und somit die Extraktion des Espressos zu verbessern. Das Unternehmen Bialetti trug maßgeblich dazu bei, diesen Kocher weltweit bekannt zu machen und war lange Zeit führend in der Produktion und dem Vertrieb von Mokka-Kannen. Die charakteristische Figur des "Manns mit dem Schnurrbart" auf der Verpackung der Bialetti-Mokka-Kannen ist mittlerweile ein Kultsymbol geworden. Viele Unternehmen lassen heute eineTasse personalisieren und verschenken sie gemeinsam mit dem Kult-Kocher – der mittlerweile übrigens auch von anderen Herstellern zu bekommen ist.
Nicht alles muss man selber kochen – auch nicht den Kaffee
Der Trend "Coffee to Go" begann in den 1980-er Jahren in den USA und wurde schnell zu einem globalen Phänomen.
Ursprung des Konzepts: Der Ursprung des "Coffee to Go" liegt in den USA, wo der schnelle Lebensstil und der Wunsch nach Bequemlichkeit zu einer steigenden Nachfrage nach tragbaren Kaffeegetränken führten. Cafés und Kaffeeketten begannen, Einwegbecher anzubieten, die es den Kunden ermöglichten, ihren Kaffee mitzunehmen, anstatt ihn vor Ort zu trinken.
Starbucks und der Durchbruch: Starbucks spielte eine bedeutende Rolle bei der Popularisierung des "Coffee to Go". Die Kette, die 1971 gegründet wurde, erweiterte ihre Filialen und führte das Konzept von Kaffeegetränken zum Mitnehmen ein. Dies half, den Trend zu etablieren und zu verbreiten.
Einwegbecher: Einwegbecher wurden aus praktischen Gründen bevorzugt, da sie weniger Bruchgefahr hatten und ermöglichten, Kaffee unterwegs zu genießen, ohne sich Gedanken über die Rückgabe von Mehrwegbechern machen zu müssen. Dies führte jedoch zu Umweltproblemen, da die Einwegbecher oft aus Kunststoff oder beschichtetem Papier bestanden und schlecht recycelbar waren.
Wachsende Nachfrage: Die steigende Anzahl von Berufspendlern und Menschen mit hektischem Lebensstil trug dazu bei, dass "Coffee to Go" immer beliebter wurde. Die Möglichkeit, qualitativ hochwertigen Kaffee unterwegs zu genießen, wurde zu einem Statussymbol und einem Teil moderner urbaner Kultur.
In den letzten Jahren hat das gesteigerte Umweltbewusstsein dazu geführt, dass viele Menschen die negativen Auswirkungen von Einwegbechern erkannten. Dies führte zu einer verstärkten Suche nach nachhaltigeren Lösungen wieMehrwegbechern und biologisch abbaubaren Alternativen.
In der Europäischen Union wurden Gesetze und Vorschriften eingeführt, um die Verwendung von Einwegplastik zu reduzieren. Dies hat dazu geführt, dass viele Cafés und Kaffeeketten Alternativen zu Einwegbechern anbieten oder Maßnahmen ergreifen, um die Umweltauswirkungen zu minimieren.
Insgesamt hat sich "Coffee to Go" von einem praktischen Trend zu einem bedeutenden Aspekt der modernen Kaffeekultur entwickelt. Die Entwicklung von nachhaltigen Lösungen ist entscheidend, um die negativen Auswirkungen auf die Umwelt zu minimieren, während gleichzeitig der Wunsch nach Bequemlichkeit und Genuss unterwegs erfüllt wird.
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