- 02. März 2022
„DBU steht an der Seite der Ukraine und baut Fellowship-Programm aus“
Bonde: Wir bieten 30 zusätzliche Stipendien an
Osnabrück. Als Reaktion auf Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine setzt die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) als eine der größten Umweltstiftungen Europas ein Zeichen der Solidarität mit der Ukraine: Das laufende DBU-Fellowship-Programm, um Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler in Mittel- und Osteuropa (MOE) im Umwelt- und Naturschutz weiterzuqualifizieren, wird ausgeweitet. Ukrainische Hochschulabsolventinnen und -absolventen sowie Promovierende werden ab sofort besonders unterstützt. DBU-Generalsekretär Alexander Bonde: „Die DBU steht in diesen verheerenden Zeiten an der Seite der Ukraine. Für dort lebende oder von dort geflohene Akademikerinnen und Akademiker bieten wir über unser MOE-Fellowship-Programm 30 zusätzliche Stipendien für den wissenschaftlichen Nachwuchs an.“ Aktualisierte Informationen finden sich auf: https://www.dbu.de/@MOEFellowshipUkraine
MOE-Fellowship-Programm wird für die Ukraine aufgestockt
Es handle sich um ein „umfassendes Maßnahmenpaket“, so Bonde. So soll die Zahl der jährlich von der DBU vergebenen MOE-Fellowships um 30 Stipendien für Akademikerinnen und Akademiker aus der Ukraine aufgestockt werden. „Die Fördermittel sollen Hochschulabsolventinnen und -absolventen sowie Promovierenden zugutekommen, die in der Ukraine leben oder wegen des Kriegs von dort fliehen mussten“, sagt der DBU-Generalsekretär. Die Hilfe gelte dem gesamten Spektrum des wissenschaftlichen Nachwuchses „von Natur- bis Sozialwissenschaften“. Bonde: „Unser Anliegen dabei ist, den jungen Menschen eine Weiterqualifikation zu ermöglichen und ihnen so Lösungen für Herausforderungen im Umwelt- und Naturschutz in ihrem Heimatland mit auf den Weg zu geben.“
Forschungsaufenthalt von sechs bis zwölf Monaten bei deutschen Gastgeber-Institutionen
Das DBU-MOE-Fellowship-Sonderprogramm ermöglicht dem ukrainischen wissenschaftlichen Nachwuchs einen sechs- bis zwölfmonatigen Aufenthalt bei deutschen Gastgeber-Institutionen. Dazu gehören Universitäten, Forschungseinrichtungen, Umwelt- und Naturschutzbehörden, Verbände und Nicht-Regierungsorganisationen. Bewerben können sich neben Absolventinnen und Absolventen mit einem Masterabschluss auch Doktoranden. Das Studium sollte mit einem guten oder sehr guten Examen abgeschlossen sein und nicht länger als fünf Jahre zurückliegen. Die Bewerbung erfolgt über ein Online-Verfahren, wobei jede Kandidatur auf einer Projektidee zum Umwelt- oder Naturschutz basieren soll. Bewerbungsstart ist ab sofort, eine Frist ist vorerst nicht festgelegt. Wer Fragen hat, wendet sich am besten an die für das MOE-Fellowship-Programm zuständige DBU-Referatsleiterin Dr. Nicole Freyer-Wille unter
DBU-Referatsleiterin macht jungen MOE-Fellows in Deutschland und der Ukraine Mut
Die DBU vergibt bereits seit 1996 MOE-Fellowships in Mittel- und Osteuropa. Pro Jahr sind es üblicherweise rund 60 Fellowships mit einem Gesamt-Fördervolumen von etwa 1,1 Millionen Euro. Das nun seitens der DBU aufgelegte Sonderprogramm für die Ukraine soll nicht nur neuen Bewerberinnen und Bewerbern helfen, sondern kommt auch den in der Ukraine lebenden 15 Alumni zugute, die bereits einen Forschungsaufenthalt in Deutschland absolviert haben, sowie drei derzeit in Deutschland arbeitenden Fellows. „Unser Ansporn war von Anfang an, dem wissenschaftlichen Nachwuchs Forschungsaufenthalte und Weiterbildungen in renommierten deutschen Einrichtungen zu ermöglichen – so dass sie in ihrer Heimat Umwelt-, Klima- und Naturschutz voranbringen können“, sagt Freyer-Wille. Sie kümmert sich seit fast 20 Jahren um Alumni und Fellows – auch jetzt in Kriegszeiten. „Wann immer möglich, halte ich Kontakt zu den jungen Menschen in Deutschland und der Ukraine und versuche, ihnen Mut zu machen. Sie sind sehr dankbar für zusätzliche Unterstützung durch die DBU“, sagt sie. Die Stimmung der jungen Leute schwanke „zwischen Schock, Unverständnis und Verzweiflung“. Freyer-Wille: „Sie können nicht begreifen, dass Bomben in ihrem Land alles kaputt machen, Kulturgüter vernichtet werden und Menschen sterben.“ Und in Kontakt ist sie auch mit einem der Alumni, der von Deutschland für einen Besuch seiner Mutter in die Ukraine gereist war – und nun nach Kriegsausbruch das Land vorerst nicht mehr verlassen kann.
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