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IBAN-Diskriminierung: Kein Deutschlandticket für alle
Bank ©Gerald Kaufmann
  • 03. August 2023

IBAN-Diskriminierung: Kein Deutschlandticket für alle

Von Pia Senkel | Tonka Pr

Die Initiative Accept my IBAN hat von rund 3.200 Fälle von IBAN-Diskriminierung registriert

Brüssel – Die vom Technologieunternehmen Wise (www.wise.com) gegründete Initiative Accept my IBAN hat in den vergangenen zwei Jahren rund 3.200 Fälle von IBAN-Diskriminierung innerhalb des SEPA-Raumes registriert. Die Initiative, der rund 30 europäische Technologie- und Finanzunternehmen angehören, sammelt Berichte von Verbraucher:innen, denen aufgrund ihrer IBAN in einem der SEPA-Teilnehmerländer ein Bezahlvorgang, Vertragsabschluss oder Empfang von Geld verweigert wurde. Diese Praxis ist seit 2014 durch eine EU-Verordnung verboten.

Eine aktuelle Auswertung von Wise zeigt: Ein Viertel (25,3 Prozent) und damit die meisten der bisher rund 3.200 registrierten Fälle betrifft Verbraucher:innen mit einer deutschen IBAN im SEPA-Raum. In mehr als 800 Fällen konnten Betroffene mit ihrer deutschen IBAN eine Zahlung nicht abschließen. Gleichzeitig ist Deutschland das Land mit den drittmeisten Fällen von Diskriminierung ausländischer IBANs.

Deutsche Zahlungsverfahren sind oft nur für deutsche IBANs konfiguriert

Über 400 Fälle von IBAN-Diskriminierung sind in Deutschland registriert – das entspricht 13,4 Prozent aller gemeldeten Fälle. Nur in Spanien und Frankreich sind es mehr (21,7 bzw. 32,2 Prozent aller registrierten Fälle). Häufig sind die Zahlungsverfahren so konfiguriert, dass sie nur eine bestimmte Anzahl an Zeichen für die Eingabe der IBAN zulassen: Häufig sind die Zahlungsverfahren so konfiguriert, dass sie nur eine bestimmte Anzahl an Zeichen für die Eingabe der IBAN zulassen: Eine deutsche IBAN hat 22 Zeichen, per Definition darf sie aber bis zu 34 Stellen umfassen. Während eine niederländische IBAN beispielsweise 18 Stellen hat, umfasst die IBAN in Malta sogar 31 Stellen. Bei vielen Unternehmen in Deutschland müssen aber genau 22 Zeichen bei der IBAN eingegeben werden, damit diese vom System als gültig anerkannt wird. Menschen mit nicht-deutscher IBAN können deshalb etwa ihre Überweisungen oder Bestellungen in deutschen Onlineshops, unter anderem beim Kauf des Deutschlandtickets, nicht abschließen.

Ein Viertel der Fälle von IBAN-Diskriminierung in Deutschland betrifft die Finanzbranche

Zahlungsverfahren von Unternehmen oder Institutionen aus der Finanzbranche stellen Verbraucher:innen in Deutschland am häufigsten vor Probleme – Insgesamt 26,6 Prozent der erfassten Fälle. Auch die Systeme der deutschen Telekommunikationsbranche haben Schwierigkeiten mit nicht-deutschen IBANs. In 16,6 Prozent der registrierten Fälle konnten beispielsweise Handy- und Internetverträge nicht abgeschlossen werden. Die E-Commerce-Branche folgt mit 15,4 Prozent. Auf den öffentlichen Sektor fallen in Deutschland 13,3 Prozent der registrierten Fälle.

  • Europaweit sind die meisten Fälle auf die Telekommunikationsbranche zurückzuführen: In 25,6 Prozent der Fälle wurde IBAN-Diskriminierung bei Unternehmen aus dem Sektor gemeldet. Der Finanzsektor folgt knapp dahinter mit 24,8 Prozent. Auf dem dritten Platz der Branchen mit den meisten IBAN-Diskriminierungsfällen im SEPA-Raum befindet sich der öffentliche Sektor mit 15,9 Prozent.

    Magali Van Bulck, Head of EMEA Policy bei Wise, sagt:Die Europäische Kommission hat am 28. Juni einen wichtigen Schritt gemacht, um Verbraucherrechte weiter zu verbessern. In ihrem Vorschlag für eine neue Zahlungsdiensterichtlinie und -verordnung hat die Kommission das Verbot der IBAN-Diskriminierung in der EU, insbesondere für das Open Banking, erneut bekräftigt. Wir begrüßen dies sehr, aber es sollte einen stärkeren Anreiz für die nationalen Behörden geben, endlich gegen diese illegale Praxis vorzugehen. Es ist unverständlich und veraltet, dass Verbraucher:innen im Binnenmarkt immer noch von ihrer Bank, dem öffentlichen Dienst oder Telekommunikationsanbietern die Verwendung der IBAN eines Nachbarlandes verweigert wird. Für ein modernes und einiges Europa müssen Verbraucherrechte dringend stärker geschützt werden“.
  • Eine Übersicht der IBAN-Diskriminierung im SEPA-Ländervergleich finden Sie hier.
  • Eine Übersicht der IBAN-Diskriminierung in Deutschland nach Branchen finden Sie hier.
  • Eine Übersicht der IBAN-Diskriminierung im SEPA-Raum nach Branchen finden Sie hier.
  • Eine Übersicht der IBANs, die im SEPA-Raum am häufigsten diskriminiert wurden, finden Sie hier.
  • Beispiele zu Fällen aus Deutschland oder mit einer deutschen IBAN finden Sie hier.

Über Accept my IBAN
Accept My IBAN ist ein Zusammenschluss von Unternehmen, die sich für ein Ende der IBAN-Diskriminierung im SEPA-Raum einsetzen, indem sie das Ausmaß der Problematik erfassen und aufzeigen. Bei der Gründung bestand die Koalition aus den Fintechs Wise (Gründer), N26, Revolut, Klarna, SumUp, raisin. Seitdem haben sich viele Organisationen der Koalition angeschlossen: Starling, Fire, Monese, Finom, Railsr, estnisches E-Residency-Programm, Contis, ConnectPay, Payoneer, Monneo, Modulr, Safenetpay, RationalFX, Yuropay, Truelayer, IAMTN.

Über Wise
Wise (www.wise.com) ist ein globales Technologieunternehmen, das die beste Lösung entwickelt, um Geld auf der ganzen Welt zu bewegen. Mit dem Konto von Wise und Wise Business können Privatpersonen und Unternehmen Geld in über 40 Währungen halten, internationale Überweisungen durchführen und Geld im Ausland ausgeben. Auch Banken und Konzerne nutzen die Technologie, die auf einem neuartigen, internationalen Zahlungsnetzwerk basiert. Wise wurde von Kristo Käärmann und Taavet Hinrikus mitbegründet und ging 2011 unter seinem ursprünglichen Namen TransferWise an den Start. Es ist eines der weltweit am schnellsten wachsenden und profitabelsten Technologieunternehmen und ist an der Londoner Börse unter dem Kürzel WISE notiert. 16 Millionen Menschen und Unternehmen nutzen Wise. Im Geschäftsjahr 2023 wickelte Wise grenzüberschreitende Transaktionen im Wert von rund 121 Milliarden Euro ab, wodurch die Kunden und Kundinnen rund 1,7 Mrd. EUR sparen konnten.




Ressort: Politik

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