- 20. September 2022
Schweizer Botschafter besucht die Hochrheinkommission
Bad Zurzach — Der Schweizer Botschafter in der Bundesrepublik Deutschland besuchte gestern die Hochrheinkommission. Gegenstand des Kamingesprächs waren die Beziehungen zwischen der Schweiz und Deutschland sowie die Zusammenarbeit in der Hochrheinregion.
Die Bundesebene, Länder, Kantone, Landkreise und grenzüberschreitende Einrichtungen an einem (digitalen) Tisch – und dies nicht nur grenzübergreifend, sondern auch ressortübergreifend. Vor der Corona-Pandemie wäre ein solches Format nur schwer vorstellbar gewesen. Doch um der Komplexität der Pandemie und der besonderen Situation in den Grenzregionen zu begegnen, initiierte das Staatsministerium Baden-Württemberg ab April 2020 genau solche Videokonferenzen, welche zu Beginn sogar wöchentlich stattfanden.
Wesentlich getragen wurde dieses Format durch das Engagement des Schweizerischen Botschafters in Berlin, Dr. Paul R. Seger. Er verdeutlichte in Bern und Berlin die negativen Auswirkungen der geschlossenen Grenzen auf die am Hochrhein lebenden Menschen und unterstütze die Grenzregion wiederum mit wertvollen Informationen aus den Hauptstädten.
Eine gute Nachbarschaft und enge Zusammenarbeit zwischen Deutschland und der Schweiz sind unerlässlich
Der Vorstand der Hochrheinkommission würdigte diese wichtige Arbeit des Schweizer Diplomaten und diskutierte mit dem hohen Gast über grundlegende Entwicklungen in der Zusammenarbeit zwischen Deutschland und der Schweiz sowie über aktuelle Themen der Region.
„Der deutsch-schweizerische Hochrhein ist punkto Energie ein ganz wichtiger Grenzraum inmitten Europas. Die Wasserkraft des Rheins, die gemeinsamen Flusskraftwerke und der Laufenburger Stern als Rückgrat der europäischen Energieversorgung zeugen davon. Gerade unter der drohenden Mangellage braucht es den intensiven Kontakt zwischen Bern und Berlin", konstatiert der HRK-Präsident und Aargauer Energiedirektor Stephan Attiger.
Vize-Präsident und Waldshuter Landrat Dr. Martin Kistler ergänzt: „Viele aktuelle Themen und Probleme des gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Zusammenlebens und auch die weltweiten Krisen zeigen uns deutlich: eine starke und enge Nachbarschaft vor Ort ist unerlässlich. Für uns als Vertreterinnen und Vertreter der Menschen in unserer Grenzregion ist es wichtig, deren Interessen zu bündeln und uns in den Hauptstädten für sie einzusetzen.“
Botschafter Seger informierte den Vorstand im Rahmen des Kamingesprächs auch über die neue Dialogplattform zwischen der Schweiz und Deutschland, die im vergangenen Frühjahr zu einer ersten Sitzung in Schaffhausen zusammengetreten war, um grenznachbarliche Themen wie Gesundheit, Verkehr, Zollfragen, Seuchenschutz oder Sicherheit zu erörtern.
„Die Corona-Pandemie hat uns vor Augen geführt, dass wir das Bewusstsein in Bern und Berlin für die ganz besonderen Bedürfnisse der Grenzregion weiter schärfen müssen. Dank einem direkten Draht zwischen den verschiedenen Regierungsebenen wollen wir ein möglichst reibungsloses und einvernehmliches Zusammenleben sicherstellen“, sagt Botschafter Seger.
Die Hochrheinkommission
Die Hochrheinkommission (HRK) ist eine partnerschaftliche Einrichtung zur weiteren Intensivierung der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit am Hochrhein. Partner der HRK sind die Kantone Aargau und Schaffhausen, das Land Baden-Württemberg, die Landkreise Lörrach und Waldshut, der Regionalverband Hochrhein-Bodensee und die Planungsverbände Fricktal Regio und ZurzibietRegio.
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