- 30. November 2020
Grundwasserschutz spricht für Standort Haberstal optimiert
Bülach — Am Samstag, 28 November fand die sechste Vollversammlung der 3. Etappe des Sachplanverfahrens geologische Tiefenlager der Regionalkonferenz Nördlich Lägern statt. Coronabedingt erstmals als Online-Konferenz. Dabei waren rund 80 Mitglieder an zuhause an ihren Bildschirmen anwesend. Der Themenschwerpunkt lag in der unterschiedlichen Beurteilung von Bund und Kanton beim Gewässerschutz. Es zeichnet sich ab, dass Weiach aus dem Rennen als Standort für eine Oberflächenanlage eines Tiefenlager fällt.
Neben Informationen zur allgemeinen Risikowahrnehmung und der Bewertung eines Standorts für eine Verpackungsanlage lag der Fokus der Vollversammlung hauptsächlich auf der Beurteilung des Gewässerschutzes in Bezug auf die beiden möglichen Standorte für eine Oberflächenanlage in Stadel Haberstal (NL-6) und Weiach Kieswerk (NL-2). Dabei zeige sich nach den Präsentationen von Michael Schärer vom Bundesamt für Umwelt (BAFU) und Christoph Zemp vom Amt für Abfall, Wasser, Energie und Luft (AWEL) des Kantons Zürich die nach wie vor unterschiedlichen Beurteilung beim Gewässerschutz. Der Kanton ist restriktiver als der Bund und sieht deswegen den Standort Weiach kritischer als den Standort Haberstal. Dieser komme, jedoch in einer modifizierten Form als jetzt projektiert, eher in Frage für eine Oberflächenanlage. Mit der vom Kanton nun vorgeschlagenen Variante, Teile der Oberflächenanlage in Haberstal in den Untergrund zu verlegen, wird sich die Fachgruppe OFI und die Vollversammlung in den nächsten Monaten vertieft auseinandersetzen müssen.
Der Schutz des Grundwassers hat höchste Priorität
Für die Regionalkonferenz hat der Schutz des Grundwassers oberste Priorität. Hanspeter Lienhart, Präsident der Regionalkonferenz: «Wir prüfen die beiden Standortvarianten fortlaufend und passen sie dem aktuellen Wissensstand an. Bis wir Mitte nächsten Jahres aber unsere definitive Stellungnahme abgeben, erwarten wir vom Bund und den Kantonen unmissverständlich, dass sie die Differenzen ihrer Experten bereinigt haben müssen.»
Am Schluss verdankte Hanspeter Lienhart den Prozessbegleiter Hannes Hinnen. Er war über zehn Jahre im Partizipationsverfahren des Sachplans geologische Tiefenlager dabei und hat wesentlich für eine faire und sachliche Diskussionskultur in der Regionalkonferenz Nördlich Lägern beigetragen.
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