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  • 25. Februar 2014

„Frauen im Forst“

Von Redaktion

fünfzig pfennigBei den Waldarbeitern im Landkreis Waldshut gibt es bisher keine Frauen, doch seit September 2013 durchläuft Frau Katharina Klotz die dreijährige Ausbildung zur Forstwirtin. In Baden-Württemberg ist sie nicht die Einzige. Insgesamt absolvieren landesweit 401 Frauen und Männer eine Ausbildung zum/zur Forstwirt/in, darunter sind 16 Frauen. Der Forstwirtberuf gilt als sehr anstrengend und abwechslungsreich.

Wer die selbständige Arbeit in und mit der Natur schätzt, hat viel Freude am Forstberuf. Auch Frauen können die Arbeit als Forstwirtin meistern, obwohl es früher undenkbar war, dass Frauen in „einem harten Männerjob“ arbeiten. Katharina Klotz schafft es gut bei ihren Kollegen mitzuhalten, obwohl sie mit einer ca. 5 kg schweren Motorsäge arbeitet. Teamarbeit, Know How und die richtige Technik sind heute wichtiger als Kraftmeierei.

Dabei war das Geschlechterverhältnis nach dem Zweiten Weltkrieg anders: Auch der Wald hatte seine „Trümmerfrauen“. Sie waren die sogenannten „Kulturfrauen“, die mit ihrem Einsatz entscheidend zur Wiederaufforstung der geplünderten Wälder beigetragen haben. Sie waren nicht in der Holzernte wie Katharina Klotz, sondern in kleinen Baumschulen für die Pflanzungen von Bäumen und die darauf folgende Pflege der jungen Bäume zuständig.

Die Kulturfrauen waren eine zentrale Stütze der nachhaltigen Forstwirtschaft. Ihnen wurde mit der 50- Pfennig-Münze ein Denkmal gesetzt. Sie zeigt eine Kulturfrau beim Pflanzen eines Eichen-Setzlings. Auch im Landkreis Waldshut wurden Kulturfrauen bis ins Jahr 1970 beschäftigt. Mit dem Aufkommen von überregionalen Baumschulen und dem Wandel zur naturnahen Waldwirtschaft, die vor allem auf die Naturverjüngung setzt, gingen ihnen wichtige Aufgaben verloren.

Seit 1970 ist die Zahl der Frauen im Bereich der Forstwirtschaft im Landkreis Waldshut stark zurück gegangen. Außer Katharina Klotz unter den Waldarbeitern gibt es beim forstlichen Fachpersonal des Landkreises Waldshut nur eine weitere Mitarbeiterin. Frau Katrin Münch hat in Rottenburg am Neckar Forstwirtschaft studiert und ist seit 2007 für das Kreisjagdamt Waldshut verantwortlich. Außerdem studiert Frau Nina Faschian, derzeit im 5. Semester Forstwirtschaft in Rottenburg und absolviert ein 5 monatiges Praxissemester im Kreisforstamt Waldshut. An der Hochschule für Forstwirtschaft in Rottenburg beträgt der Frauenanteil bereits 21 %. Künftig wird es wieder mehr Frauen beim forstlichen Fachpersonal geben. Im forstlichen Innendienst überwiegen dagegen traditionell die Frauen mit 79%.

Mit dem Forststudium in Freiburg oder Rottenburg eröffnen sich viele Möglichkeiten. Die Palette reicht von der reinen Waldwirtschaft über Landnutzung und Naturschutz, die Holzwirtschaft, Bioenergie, Wildtiermanagement bis zur internationalen Forstwirtschaft. Auch im Trainee-Programm, welches die Absolventen eines Forstwirtschaftsstudium für die Laufbahn des gehobenen oder höheren Forstdienstes qualifiziert, steigt in den letzten Jahren der Frauenanteil deutlich an.

Für Katharina Klotz gibt es gute Chancen nach der Ausbildung eine Arbeitsstelle zu finden. Aus der aktuellen Verbleibanalyse des forstlichen Ausbildungszentrums Mattenhof geht hervor, dass 58% des aktuellen Abschlussjahrgangs 2013 bei öffentlichen oder privaten Forstunternehmen, bei Landkreisen oder Kommunen arbeiten. Im Garten- und Landschaftsbau und der Baumpflege sind 11% beschäftigt. 15% der ausgebildeten Forstwirt/innen besuchen eine weiterführende Schule oder beginnen ein Studium.

Erstmals wird das Kreisforstamt Waldshut einen speziellen Motorsägenlehrgang anbieten – nur für Frauen. Dieser wird am Hauptstützpunkt in Bonndorf am 19./20. Mai stattfinden. Der Lehrgang ist 2-tägig und kostet 120 €. Für Privatwaldbesitzer kostet er 60 €. Für Versicherte bei der Sozialversicherung für Landwirtschaft und Forsten gibt es einen Zuschuss von 30 €.


Ressort: Waldshut

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