- 23. Dezember 2020
Experten blicken positiv in die touristische Zukunft
Der Tourismus steckt in einer Krise – aber die Prognose für die Region der „DreiWelten Card“ ist gut. Drei Monate vor der Einführung der Gästekarte sind Experten überzeugt: „Das Gebiet wird einen Boom erleben.“
Bad Dürrheim/Villingen-Schwenningen/Waldshut-Tiengen/Schaffhausen — „Einen besseren Zeitpunkt, um eine Gästekarte einzuführen, könnte es nicht geben“, sagt Andreas Feustel. Klingt absurd – denn schließlich sind die Hotels, Pensionen, Ferienwohnungen und Campingplätze im Augenblick zu. Trotzdem ist der Koordinator des Projektteams der „DreiWelten Card“ zuversichtlich, was den Erfolg betrifft.
Seine Einschätzung fußt auf viel Erfahrung: Feustel hat das System der All-Inclusive-Gästekarte in Deutschland erfunden und schon ein knappes Dutzend Karten in touristisch attraktiven Gebieten begleitet. Auf den Start der Gästekarte in der Region Schwarzwald-Rheinfall-Bodensee im April freut er sich besonders. „Das Marketing für die Karte kommt wie gerufen.“ Genau jetzt sehnen sich die Menschen nach Urlaub in einer sicheren Region in der Nähe.
Um das Gebiet Schwarzwald-Rheinfall-Bodensee als Tourismusregion noch attraktiver zu machen, werden jetzt über 100 Freizeitleistungen gebündelt, die beim Buchen inklusive sind. „Eine höchst attraktive Botschaft für den Gast.“ Die Kosten dafür übernehmen die Unterkünfte – und das in einer extrem schwierigen Phase. Die Unsicherheit in der Pandemie mit den geschlossenen Häusern ist groß. „Wir machen uns schon Gedanken. Wir hoffen natürlich, dass das Angebot auch tatsächlich ankommt und seine Wirkung zeigt“, sagt Alexandra Limberger ganz klar, die zwei Hotels mit 70 Betten und 20 Ferienwohnungen in Bad Dürrheim betreibt. Fachleute dagegen machen Mut. Destinations- und Tourismus-Expertin Bianca Keybach ist überzeugt, dass im Jahr 2021 Regionen, wie die der DreiWelten Card, voll im Trend liegen werden: „Orte in landschaftlich reizvollen Gebieten erleben einen Boom.“ Vorausgesetzt natürlich, die Gäste wissen davon. Laut Keybach sei die Karte eine perfekte Gelegenheit, den Reiz des Gebiets zu kommunizieren.
„Vom gesundheitsorientierten Urlaub in Bad Dürrheim über Familienabenteuer am Hochrhein bis zum Altstadt-Erlebnis in Schaffhausen ist hier alles möglich – landschaftlich, klimatisch wie auch in Bezug auf das Siedlungsgefüge und auf das touristische Angebot ist die Region sehr vielfältig.“ Aus ihrer Zusammenarbeit mit Zukunftsforschern weiß sie, worauf es mit und nach Corona ankommen wird: „Der Trend geht zum spontanen Inlandstourismus mit größtmöglicher Flexibilität. Die Sehnsucht nach Natur, Sicherheit und Platz wird steigen.“
Kurz: Abwechslungsreiche Geheimtipps sind nächstes Jahr gefragt. Die neue Mehrwert-Karte bietet dazu Orientierung. „Sie wirkt wie ein Reiseführer, der neue Ideen liefert“, sagt Andrea Meiers, die in der Tourist-Information in Bad Dürrheim oft mit den Wünschen der Gäste zu tun hat. „Die Angebote der Karte sind absolut hochwertig. Da ist alles drin, was wir seit Jahren am Info-Schalter als Ausflugsziele empfehlen.“ Die Gäste kämen immer zufrieden zurück. „Jetzt bildet die Karte endlich die große Vielfalt nachfrageorientiert und kompakt ab.“
Deshalb war auch Remo Rey von der Schweizerischen Schifffahrtsgesellschaft Untersee und Rhein als einer der Ersten mit im Boot. Zwischen Ostern und Oktober transportiert er rund 370 000 Gäste an die Erlebnispunkte am Rhein und am Untersee. „Die Karte wird noch mehr Gästen Grund geben, in unsere Region zu kommen“, ist er überzeugt. Marcus Reichl von der Rothaus Erlebniswelt im Schwarzwald kann seinem Leistungspartnerkollegen nur zustimmen. „Der Tourismus im Schwarzwald wächst seit über elf Jahren. Im Sommer 2020 haben wir gesehen, wohin der Trend gehen wird. Touristisch gesehen, brauchen wir uns keine Sorgen zu machen.“ Argumente wie Qualität, Sicherheit, Kontinuität und Glaubwürdigkeit hätten die Gäste schon bisher überzeugt. „Jetzt sind sie mehr als wertvoll.“ Dazu drei Landkreise und ein Kanton, die sich grenzübergreifend verbinden und in dieser schwierigen Zeit zusammenstehen: „Das ist jetzt genau das richtige Zeichen.“
Auch Landrat Sven Hinterseh (Schwarzwald-Baar-Kreis) sieht die Investition von insgesamt über 700.000 Euro in die DreiWelten Card als sinnvoll und zukunftsweisend an: „Gastgeber und Leistungspartner sowie Gäste und Bürger werden ganz sicher profitieren.“ Davon sind auch seine Amtskollegen, Landrat Dr. Martin Kistler (Landkreis Waldshut) und Regierungsrat Christian Amsler (Kanton Schaffhausen) überzeugt. „Wir hoffen, dass möglichst viele Gastgeber noch bis zum Start am 1. April mit einsteigen und sich die Vorteile der Karte von Beginn an zunutze machen.“
BU: In knapp drei Monaten bekommen Gäste die „DreiWelten Card“ überreicht – und haben damit freien Eintritt zu über 100 Attraktionen der Region. Ann-Celin Lossau (Projektteam DreiWelten Card) und Alexandra Limberger (rechts), Gastgeber aus Bad Dürrheim im Gespräch. Foto: Andrea Meiers
INFO: Die DreiWelten Card startet am 1. April 2021 als neue regionale Mehrwert-Gästekarte in der Region. Rund 80 Gastgeber aus der Region von Hotel, Pension und Ferienwohnung bis zum Campingplatz sowie rund 100 Freizeitanbieter von der Therme über die Schifffahrt und Museumsbahn bis zur Stadtführung beteiligen sich an dem Angebot. Highlights sind unter anderem die Solemar-Therme in Bad Dürrheim (freier Eintritt), die Triberger Wasserfälle (freier Eintritt), Stadtführungen in Schaffhausen oder Stein am Rhein (freie Teilnahme), die Rheinfall- Schifffahrt in Neuhausen am Rheinfall (freie Fahrt), die Rothaus Erlebniswelt in Grafenhausen (freier Eintritt), das Gloria-Theater in Bad Säckingen (freier Eintritt) oder die Sauschwänzlebahn in Blumberg (freie Fahrt).
Projektträger sind Schwarzwald-Baar-Kreis, Landkreis Waldshut und Kanton Schaffhausen (CH). Den operativen und wirtschaftlichen Betrieb der DreiWelten Card ab 1. April 2021 übernimmt die neu gegründete Drei-Welten-Tourismus GmbH mit Sitz in Bad Dürrheim. Die Partner investieren 2020/2021 über 700.000 Euro in die Einführung und Vermarktung des neuen Angebots; das Projekt wird mit Mitteln aus dem Programm Interreg V A Alpenrhein- Bodensee-Hochrhein der Europäischen Union und der Schweiz gefördert.
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