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EEG-Umlage sinkt 2018 leicht
Die EEG-Umlage wird 2018 leicht sinken. Foto: Gyula Gyukli-fotolia
  • 16. Oktober 2017

EEG-Umlage sinkt 2018 leicht

Von Solar Cluster Baden-Württemberg e.V.

Gestiegener Börsenstrompreis und gefülltes EEG-Konto sind die Gründe für den Rückgang. Solar Cluster legt Vorschläge zur weitergehenden Reduzierung vor.

Ein wichtiger Bestandteil des Strompreises wird im Jahr 2018 geringer ausfallen. Die EEG-Umlage zur Förderung von Strom aus erneuerbaren Energien sinkt leicht um 1,3 Prozent auf 6,79 Cent pro Kilowattstunde. Das haben am 16. Oktober 2017 die Übertragungsnetzbetreiber bekannt gegeben. Gründe für den Rückgang sind vor allem der gestiegene Börsenstrompreis sowie der höhere EEG-Kontostand. Ob die Stromrechnung für den Endverbraucher im folgenden Jahr günstiger ausfallen wird, ist hingegen noch nicht absehbar. Das hängt davon ab, was die Stromversorger an die Kunden weitergeben und ob sich andere Strompreisbestandteile wie etwa die Netzentgelte ändern. Eines jedoch ist so sicher wie in den vergangenen Jahren: Die Auseinandersetzung um die EEG-Umlage wird weitergehen. Vorschläge, wie die EEG-Umlage drastisch sinken kann, kommen unterdessen vom Solar Cluster Baden-Württemberg.

Seit dem Inkrafttreten des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) im Jahr 2000 gab es 2015 erstmals einen Rückgang der EEG-Umlage. Er betrug damals rund ein Prozent. Nun ist die Verringerung ähnlich hoch. Besonders zwei Gründe haben die Umlage sinken lassen: Die Verbraucher gleichen mit ihr die Differenz zwischen dem Börsenpreis, den der Ökostrom erzielt, und der etwas höheren Vergütung für die Solaranlagen und Windräder aus. Steigt der Börsenstrompreis wie derzeit leicht, wird die Differenz geringer und weniger Umlage fällig. Auch das mit fast vier Milliarden Euro prall gefüllte EEG-Konto, eine Liquiditätsreserve für Schwankungen in der Ökostrom-Erzeugung, machte eine Umlage-Verringerung nötig.

Entwicklung wird unterschiedlich bewertet

Mit den ersten Vorabmeldungen in der vergangenen Woche startete wieder der Kampf um die Deutungshoheit. Das Handelsblatt sprach davon, die Umlage „werde auf hohem Niveau verharren“. Die EEG-Umlage dürfte 2018 „nur“ leicht sinken, berichtete die dpa. Verbraucher könnten auch im nächsten Jahr „nicht mit einer spürbaren Entlastung“ beim Strompreis rechnen, so die Nachrichtenagentur. Die Schweriner Volkszeitung befürchtete sogar eine „Hiobsbotschaft für Millionen“ und sprach von „möglichen Mehrbelastungen für Stromkunden“. Und Unternehmen sowie die Industrie- und Handelskammern warnten vor zu hohen Strompreisen.

Vorschläge zur Senkung der Umlage

Zwei Vorschläge, wie die EEG-Umlage kräftig sinken oder möglicherweise sogar ganz wegfallen kann, hat das Solar Cluster vor drei Jahren und in diesem Sommer vorgelegt. Bei einer Umsetzung würden sowohl Verbraucher als auch Unternehmen profitieren. „Wir könnten zum Beispiel bei der EEG-Umlage die Industrieprivilegien streichen und besonders energieintensive Unternehmen gegebenenfalls aus Haushaltsmitteln finanzieren“, sagt Geschäftsführer Dr. Carsten Tschamber. Ohne die vielfachen Industrieausnahmen sänke die Umlage und folglich auch der Strompreis um rund 1,5 Cent pro Kilowattstunde.

Ein weiterer Solarstromausbau würde die Kosten übrigens nicht wieder steigen lassen. Vor allem die Photovoltaik ist inzwischen so günstig, dass ein kräftiger Ausbau keine Folgen mehr für die Umlage zeitigen würde. Jedes zusätzliche Gigawatt Photovoltaik erhöht sie nur noch um weniger 0,02 Cent pro Kilowattstunde, haben Berechnungen des Solar Clusters ergeben. Das ist knapp ein fünfzigstel Cent.

Eine zweite Stellschraube zur Reduzierung der EEG-Umlagekosten ist eine nationale CO2-Abgabe auf fossile Energieträger. Sie würde die Nutzung von Kohle, Erdöl und Gas verteuern. Mit einem höheren CO2-Preis könnten im Grunde sogar alle Fördertatbestände aus dem Energierecht, wie etwa die EEG-Einspeisevergütung, durch den Markt ersetzt werden. Den Ausbau der erneuerbaren Energien zu regulieren, wäre dann nur noch mit Blick auf die Optimierung des Gesamtsystems nötig. „Die Umsetzung der Vorschläge würde einen Schub beim Ausbau erneuerbarer Energien bringen, den CO2-Ausstoß verringern und helfen, unsere Klimaschutzziele zu erreichen. Zudem könnten wir unsere Unternehmen und Forschungsinstitute aus dem erneuerbaren Energiesektor auf dem nationalen und internationalen Parkett stärken“, so Tschamber. Das ist auch nötig: Allein bis 2022 erwartet die Internationale Energie-Agentur (IEA) eine Zunahme der globalen Kapazität erneuerbarer Energien um weitere 920 Gigawatt, hat sie Anfang Oktober bekannt gegeben. Ein guter Teil davon und damit ein Milliardenmarkt werden auf die Photovoltaik entfallen.


Ressort: Energie und Umwelt

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