- 18. November 2021
VIER PFOTEN schlägt Alarm: Großkatzenzucht boomt in Südafrika
Hamburg – Bisher unveröffentlichte, schockierende Bilder, welche der globalen Tierschutzorganisation VIER PFOTEN zugespielt wurden, zeigen die Realität der grausamen Großkatzenzucht in Südafrika. Das Bildmaterial bekräftigt die Einschätzung von VIER PFOTEN, dass landesweit mindestens 12.000 Löwen und eine unbekannte Anzahl an Tigern in Gefangenschaft gezüchtet werden. Südafrika war im vergangenen Jahrzehnt der weltweit größte Exporteur von Großkatzen und ihren Körperteilen. Tausende Tiere wurden nach China, Vietnam, Laos und Thailand verkauft. Der globale kommerzielle Großkatzenhandel beschränkt sich nicht auf eine Spezies, sondern gefährdet alle Arten von Großkatzen. Für VIER PFOTEN steht fest, dass sich ein Ende der Ausbeutung von Großkatzen in Südafrika positiv auf den weltweiten Schutz dieser Tiere auswirken würde. Die globale Tierschutzstiftung fordert international ein Ende des Wildtierhandels mit Großkatzen.
Neues Videomaterial zeigt unzählige Tiger in dreckigen, überfüllten Käfigen. Diese grausame Haltung hindert die Tiere daran, natürliches Verhalten auszuleben und erhöht das Risiko von Zoonosen. „Das Bildmaterial beweist, dass Tiger in Südafrika intensiv für kommerzielle Zwecke gezüchtet werden. Südafrika hat bereits einen wichtigen Schritt gemacht und angekündigt, die kommerzielle Zucht sowie den Export von Löwen in Gefangenschaft und ihren Körperteilen zu verbieten. Doch erst, wenn diese Regelungen gesetzlich verankert und streng umgesetzt werden, können wir die Löwenzucht in Gefangenschaft beenden und den Teufelskreis der Ausbeutung endgültig durchbrechen. Dafür ist es wichtig, dass auch Tiger und andere Großkatzenarten von dem Verbot berücksichtigt werden“, sagt Fiona Miles, Direktorin von VIER PFOTEN Südafrika.
Teufelskreis der Grausamkeit
Als Jungtiere werden Löwen und Tiger zu Tourismuszwecken als Streichel-Attraktionen oder für Spaziergänge mit Touristen missbraucht. Später werden sie als Zuchttiere nach Asien verkauft oder enden als Zielscheibe bei der Trophäenjagd. Nach ihrem Tod werden Knochen und andere Körperteile nach Asien geschickt, wo sie in der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) Verwendung finden.
Noch exportiert Südafrika legal Löwenknochen. Da in vielen Zuchtfarmen aber auch Tiger misshandelt und ausgebeutet werden, ist naheliegend, dass auch mit deren verbotenen, jedoch sehr viel lukrativeren Knochen gehandelt wird. In der Vergangenheit gab es Fälle, bei denen Knochen von Löwen und Tigern vermischt wurden.
Die Nachfrage nach lebenden Großkatzen und ihren Körperteilen aus Südafrika boomt und bringt die noch bestehenden Wildbestände in ernste Bedrängnis. „Wenn wir so weitermachen, werden Großkatzen bald nur noch auf Zuchtfarmen oder in Käfigen existieren. Oder sie werden zu traditioneller Medizin oder auch zu Luxusartikeln wie Schmuck verarbeitet“, befürchtet Miles.
Von Südafrika bis Asien
Der illegale Wildtierhandel gilt als viertgrößter illegaler Geschäftszweig weltweit. Südafrika ist weltweit der größte Exporteur von lebenden Großkatzen. Zwischen 2011 und 2020 wurden 2.402 lebende Löwen und 359 Tiger aus Südafrika exportiert, wobei der Großteil der Exporte nach Asien ging. Die Nachfrage nach Großkatzen und ihren Körperteilen aus asiatischen Ländern befeuert den illegalen Wildtierhandel.
Fordern Sie die südafrikanische Regierung mit Ihrer Unterschrift auf der #BreakTheViciousCycle Petition auf, dem grausamen Teufelskreis sowie dem kommerziellen Handel mit allen Großkatzenarten endgültig ein Ende zu setzen.
Nähere Informationen zu dem skrupellosen Geschäft mit Großkatzen finden Sie hier.
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