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  • 09. Dezember 2014

Gemeinsam „nah an Menschen von weit weg“

Von Robert Eberle | Erzbischöfliches Ordinariat

Erzdiözese und Caritas stärken Ehrenamtliche in der Flüchtlingsarbeit

Freiburg (pef). Die Erzdiözese Freiburg und der Diözesan-Caritasverband verstärken ihr Engagement für die Flüchtlinge, die nach Baden-Württemberg kommen. Kirche und Caritas wollen insbesondere die Ehrenamtlichen unterstützen, die sich in den Pfarreien und Kommunen für Flüchtlinge einsetzen. Mit zusätzlichem Personal sollen die 26 örtlichen Caritasverbände in der Erzdiözese gemeinsam mit den Seelsorgeeinheiten die ehrenamtliche Arbeit für die Asylbewerber koordinieren und die fachliche Begleitung der Ehrenamtlichen sicherstellen. Dafür stellen das Erzbistum und die Caritas in der Erzdiözese in den nächsten drei Jahren jeweils rund 930.000 Euro zur Verfügung. Dies geht aus einer am Freitag (5. Dezember) vom Diözesan-Caritasverband und der Erzdiözese verbreiteten Erklärung hervor.

Bis zum Jahresende werden voraussichtlich 200.000 Menschen, die vor Krieg, Gewalt, Verfolgung und existenzieller Not aus ihren Heimatländern fliehen, in die Bundesrepublik kommen, davon etwa 27.000 nach Baden-Württemberg. Diesen Menschen eine Heimat und auch eine Perspektive zu geben, sei eine gemeinsame Aufgabe für die Kirche und ihre Caritas, erklärte Erzbischof Stephan Burger. Bei einem Besuch in der Zentrale des Diözesan-Caritasverbandes hatte er sich ausführlich über die Flüchtlingsarbeit der Caritas informiert.

Flüchtlingen Heimat und Perspektive geben

Gerade bei der so genannten Anschlussunterbringung der Flüchtlinge in den Gemeinden braucht es nach Auffassung der Caritas Kommunikation und Unterstützung, damit die Integration gelingen kann. Die große Hilfsbereitschaft vor Ort und die überwiegend positive Grundhaltung den ankommenden Menschen gegenüber sei ein immenser Schatz, der gepflegt werden müsse, sagte Diözesan-Caritasdirektor Bernhard Appel. Ehrenamtliches Engagement gerade in der anspruchsvollen Arbeit mit Flüchtlingen brauche eine fachliche Begleitung und die Koordination der Hilfsbereitschaft, „ damit sie nicht ins Leere läuft“, betonte er. Die örtlichen Caritasverbände verfügen neben der notwendigen Fachlichkeit und Erfahrung auch über gute Kontakte in die Zivilgesellschaft und die Kommunen, so dass sie diese Aufgabe gut erfüllen können, zeigte sich Appel überzeugt.

„Gemeinsamer Auftrag: Große Chance für Kirche und Caritas“

Die Arbeit von Kirche und Caritas gerade im fachlichen Begleiten der Ehrenamtlichen vor Ort entfaltet vielfältige Wirkungen. Einerseits können den Flüchtlingen echte Brücken in die Gesellschaft geboten werden. Die Menschen auf der Flucht erfahren persönliches Angenommensein und eine echte Willkommenskultur. Gleichzeitig wirken die Frauen und Männer, die sich ehrenamtlich und freiwillig engagieren, als Multiplikatoren in die Mehrheitsgesellschaft. „Sie tragen damit zur gesellschaftlichen Akzeptanz von Menschen mit Migrationshintergrund bei und stärken so den sozialen Zusammenhalt“, betonte Appel. Für Erzbischof Burger ist das nun auf den Weg gebrachte, gemeinsame Projekt „Nah an Menschen von weit weg“ eine große Chance für die Kirche und ihre Caritas, gemeinsam den Auftrag Jesu zu verwirklichen und ein starkes Signal an die Öffentlichkeit zu senden.

Die Caritas verantwortet zusammen mit der Diakonie und dem Freundeskreis Asyl an der Landeserstaufnahmestelle (LEA) in Karlsruhe die unabhängige Verfahrens- und Sozialberatung. Sie ist an den Gemeinschaftsunterkünften in den Kommunen in der Sozialberatung tätig, betreibt spezielle Projektarbeit, betreut Flüchtlinge in der Schwangerenberatung und in den Tafelläden sowie im Caritassozialdienst und über die Flüchtlingssozialarbeit, die aus Mitteln der Kirchensteuer finanziert werden.

Erzbischof: „Flüchtlingen helfen - in Deutschland und ihrer Heimat“

Mit Blick auf den bevorstehenden Winter und die dramatische Lage vieler Flüchtlinge im Mittleren Osten hat das Erzbistum Freiburg bereits im November zusätzlich eine Million Euro zur Verfügung gestellt. Diese Spende wurde an das Hilfswerk Caritas international überwiesen. Das Hilfswerk mit Sitz in Freiburg setzt den Betrag zur Hälfte für die Vertriebenen im Nordirak sowie für die Konfliktopfer und Flüchtlinge in Syrien und dem benachbarten Libanon ein. Erzbischof Stephan Burger lobte das wachsende Engagement vieler Menschen in Kirchengemeinden, Caritas und Diakonie für Flüchtlinge, die nach Deutschland gekommen sind und hier menschenwürdige Lebensbedingungen brauchen. Gleichzeitig befinde sich die große Mehrheit der Not leidenden Bevölkerung Syriens in der Heimat-Region oder Nachbarländern und müsse dort unterstützt werden.  


Ressort: Glaube und Gesellschaft

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