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Gedenken an die Opfer – Gebetsaufruf für den Frieden
Altar ©Gerald Kaufmann
  • 05. Oktober 2024

Gedenken an die Opfer – Gebetsaufruf für den Frieden

Von Dr. Marc Mudrak | Erzbischöfliches Ordinariat

Landesbischöfin Heike Springhart und Erzbischof Stephan Burger zum Jahrestag des 7. Oktober

Karlsruhe/Freiburg. Ein Jahr nach dem terroristischen Angriff der Hamas-Miliz auf Israel erinnern die Landesbischöfin der Evangelischen Landeskirche in Baden, Prof. Dr. Heike Springhart, und der Freiburger Erzbischof Stephan Burger an die Getöteten und rufen zum Gebet für den Frieden auf. In einer gemeinsamen Erklärung zum 7. Oktober schreiben sie:

„Anlässlich des Jahrestags der terroristischen Attacken der Hamas auf Israel am und nach dem 7. Oktober rufen wir die Christinnen und Christen in Baden dazu auf, der Opfer, der noch in der Gewalt von Hamas verbliebenen Geiseln und aller betroffenen Familien zu gedenken. Die Angriffe, die sich oft als sexualisierte Gewalt gezielt gegen Frauen wendeten, haben entscheidend dazu beigetragen, dass die Aussicht auf Frieden in Israel und Palästina weiter entfernt ist als je zuvor. Zugleich hat der kurz danach von Israel zur Selbstverteidigung begonnene Krieg im Gaza-Streifen katastrophales Leid über die dortige Zivilbevölkerung gebracht.

Es ist uns wichtig, die Erinnerung an das, was sich am und nach dem 7. Oktober in der Nähe des Gaza-Streifens an unmenschlichen Dingen zugetragen hat, wachzuhalten, und unseren jüdischen Schwestern und Brüdern in Deutschland sowie in Israel solidarisch beizustehen. Die Attacken waren nicht nur ein Angriff auf Israel, sondern auf die Menschlichkeit selbst. Gleichzeitig hat der 7. Oktober die Menschen im Gaza-Streifen in größtes Leid gestürzt, was die Hamas bewusst einkalkuliert hat, denn sie lebt von Hass, Terror und Krieg. Davon betroffen ist ein Großteil der palästinensischen Bevölkerung. Im Westjordanland kommt es immer häufiger zu Angriffen durch radikale Siedler oder zu größeren Einsätzen der israelischen Armee. Diese Gewaltspirale erfüllt uns deshalb mit großer Sorge auch um unsere christlichen wie muslimischen Schwestern und Brüder in der Region, deren Hilferufe uns täglich erreichen. Wir appellieren, in diesem Konflikt keine Menschen gegeneinander auszuspielen, nicht durch die Sprache neue Gewalt zu schüren, sondern das Leid der israelischen sowie der palästinensischen Bevölkerung zu sehen und das Andenken der Opfer unterschiedslos zu ehren.

Wir rufen deshalb am 7. Oktober zu Gedenkfeiern und Friedensgebeten auf und bitten Sie, an diesem Tag die Opfer von Gewalt und Krieg in Israel und Palästina in den Mittelpunkt zu stellen: Ihnen, den Hinterbliebenen, den Menschen in Israel, im Gaza-Streifen und im Westjordanland, sollten unsere ungeteilte Sorge, unsere Gebete gelten, verbunden mit der Bitte um einen Frieden, der es allen Kindern ermöglicht, ohne Angst, ohne Freiheitseinschränkungen, ohne Terror in ihrer Heimat aufzuwachsen. An einigen Orten finden an diesem Tag bereits Gedenkveranstaltungen statt, die unterstützt werden sollten. Gedenkfeiern oder Friedensgebete sollten ökumenisch und wo immer möglich interreligiös in Kooperation mit jüdischen und muslimischen Gemeinden gehalten werden.

Wir verweisen zur Vorbereitung auf die „Vorlage für ein Ökumenisches Friedensgebet aus Anlass des Jahrestages des Angriffs auf Israel“ sowie auf das „Gebet für den Nahen Osten“ der EKD. Für die optionale Sammlung von Kollekten weisen wir auf die Möglichkeit von Spenden an das „Caritas Baby Hospital“ oder die Dar al- Kalima Universität Bethlehem hin. Im Caritas Baby Hospital sind in der Vergangenheit bereits Kinder aus dem Gaza-Streifen behandelt worden, allen Kindern des Westjordanlands wird dort eine medizinische Behandlung ermöglicht. Mit der Dar al-Kalima Universität in Bethlehem werden enge Verbindungen gepflegt. Sie ist durch Angriffe am 17. September schwer in Mitleidenschaft gezogen worden und auf unsere bleibende Unterstützung angewiesen.

Möge Gott dem von Ihm verheißenen Land Frieden und den Menschen die Fähigkeit zur Vergebung schenken. Möge Er uns darin unterstützen, uns für Menschen und deren Rechte einzusetzen, ohne Ansehen der Herkunft, Religion oder Ethnie.“


Ressort: Glaube und Gesellschaft

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