- 07. September 2023
Bund stellt Neckarschleusenausbau bis auf weiteres zurück
Doch kein Neckarschleusenausbau - BWIHK: Wasserstraße Neckar jetzt schnellstmöglich zukunftsfähig aufstellen
Mannheim – Das Bundesverkehrsministerium hat entschieden den Ausbau der Neckarschleusen bis auf weiteres zurückzustellen. „Das ist kein gutes Signal für die Zukunftsfähigkeit der Wasserstraße Neckar. Damit fehlt ein dringend benötigter Schritt Richtung Güterverkehrswende im Südwesten“, mahnt Dr. Axel Nitschke, Hauptgeschäftsführer der IHK Rhein-Neckar, die im baden-württembergischen Industrie- und Handelskammertag (BWIHK) in Verkehrsfragen federführend ist.
In einer Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der CDU/CSU Fraktion (Drucksache 20/8178) zur Sanierung und zum Ausbau der Neckarschleusen, wird aufgrund der „Überschreitung von Kosten- und Zeitansätzen“ von der Verlängerung der Neckarschleusen Abstand genommen. Es sollen lediglich die vorhandenen Schleusen ertüchtigt werden.
Für Nitschke ist dies eine vertane Chance: „Straße und Schiene sind ausgelastet, aber auf Flüssen wie dem Neckar gibt es noch Potenzial für Güterverkehre, welches nicht ausgeschöpft wird. Durch das Aus für die 2007 beschlossene Verlängerung der Neckarschleusen für 135 m Schiffe, wie sie auf dem Rhein der moderne Standard sind, kann dieses Potenzial nun nicht gehoben werden.“
Bisher müssen Güter die z.B. über Rotterdam nach Stuttgart gehen oftmals in Mannheim auf LKW umgeladen werden, da die Schleusen auf dem Neckar zu kurz für die gängigen Binnenschiffe sind. Ohne Schleusenverlängerung würde sich somit der LKW-Verkehr weiter verstärken. „Mit Blick auf eine verlässliche Verkehrspolitik stellen sich die Unternehmen die Frage, wieso dieses seit 15 Jahren beschlossene Projekt so lange verzögert wurde, bis sich nun ein Scheitern abzeichnet. Wir appellieren an den Bund, das viel beschworene Deutschland-Tempo auch auf der Wasserstraße zu fahren und zusammen mit der Wirtschaft in Baden-Württemberg eine Lösung zu finden, um das Transportpotenzial des Neckars besser zu erschließen“, betont Nitschke abschließend.
Der Baden-Württembergische Industrie- und Handelskammertag (BWIHK) ist eine Vereinigung der zwölf baden-württembergischen Industrie- und Handelskammern (IHKs). In Baden-Württemberg vertreten die zwölf IHKs die Interessen von weit mehr als 650.000 Mitgliedsunternehmen. Zweck des BWIHK ist es, in allen die baden-württembergische Wirtschaft und die Mitgliedskammern insgesamt betreffenden Belangen gemeinsame Auffassungen zu erzielen und diese gegenüber der Landes-, Bundes- und Europapolitik sowie der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) und anderen Institutionen zu vertreten.
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