- 08. März 2022
Tinnitus: Dauerbeschallung im Ohr
Knapp 19 Millionen Deutsche leiden unter Ohrgeräuschen. Die Störgeräusche reichen von einem leisen Klingeln über ein sanftes Rauschen bis hin zu einem krassen Pfeifton. Die Beeinträchtigungen sind dabei subjektiv. Der eine kann das Dauerklingeln im Ohr gut aus dem Alltag verdrängen, der andere leidet darunter so stark, dass er depressiv wird.
Kampagne zum Welttag des Hörens
Rund 1,6 Milliarden Menschen weltweit hören schlecht, allein in Deutschland sind es zehn Millionen. Aber nur ein Drittel davon unternimmt etwas dagegen. Gerade jüngere Betroffene warten viel zu lange, bis sie einen Hörakustiker aufsuchen. Dabei können moderne Hörgeräte die Lebensqualität wiederherstellen. Auf diese Problematik macht der Welttag des Hörens am 3. März aufmerksam. Der Spezialist für gutes Hören audibene wird an diesem Tag den „Internationalen audibene Hörreport“ veröffentlichen. Er vergleicht Daten zur Hörgeräteversorgung nach Alter und Geschlecht. Der Report widmet sich darüber hinaus der Relevanz eines diskreten Designs von Hörgeräten, stellt Akku- und Batterie-Hörgeräte gegenüber und beschreibt, wie es in anderen Ländern in Europa, Nordamerika und Asien aussieht. Infografiken und weitere Informationen runden die Kampagne ab.
Vorbeugen ist besser als Heilen
Beim Welttag des Hörens geht es nicht nur um die Versorgung mit modernen Hörgeräten, der Aktionstag dient ebenso der Prävention. Auch Tinnitus kann man vorbeugen. Dazu muss man in erster Linie die Ohren vor großem Lärm schützen. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat festgestellt, dass lautes Musikhören bei 1,1 Milliarden junger Menschen die Ursache für Hörschäden ist. Lärm, insbesondere Knallgeräusche, schädigt die Sinneszellen der Hörschnecke. Wer also lauten Geräuschen ausgesetzt ist, sollte seine Ohren durch Ohrstöpsel schützen. Auch Stress kann Tinnitus verursachen. Gerade bei chronischem Tinnitus gibt es einen Zusammenhang zwischen Psyche und Hören. Ernste seelische Erkrankungen wie Depressionen und Angststörungen können die Folge sein. Regelmäßige Entspannung etwa durch autogenes Training, Yoga und Meditation dämpfen den Stress und damit auch die Ohrgeräusche.
Die Ursachen sind vielfältig
Neben den äußeren Ursachen können auch körperliche Beeinträchtigungen wie ein Schleudertrauma oder eine Kieferfehlstellung sowie Erkrankungen wie Mittelohrentzündungen oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen mit einem Tinnitus einhergehen. Die Ursachen sind so vielfältig, dass man um eine ärztliche Abklärung nicht herumkommt. Tinnitus an sich ist zwar ungefährlich, die auslösenden Ursachen müssen es aber nicht unbedingt sein. Und Tinnitus ist nicht heilbar. Zwar gibt es unterschiedliche Strategien, wie man sich im Alltag mit der Dauerbeschallung im Ohr arrangieren kann, in stillen Momenten sind die Geräusche dennoch da.
Auch ein Hörgerät kann helfen
Wenn man sich nicht mit den Ohrgeräuschen arrangieren will, kann ein sogenannter Tinnitus-Noiser für Linderung sorgen. Das innovative Gerät erzeugt ein angenehmes Rauschen, das zwar leiser als die Ohrgeräusche ist, sie aber dennoch überlagert. Auch ein Hörgerät kann helfen. Jede Beeinträchtigung des Gehörs, ob durch Schwerhörigkeit oder Ohrgeräusche führt zu Problemen in der Kommunikation, die ein Hörgerät ausgleichen kann.
Fazit
Tinnitus kann je nach subjektiver Empfindung den Alltag der Betroffenen enorm beeinträchtigen. Hilflos ausgeliefert ist man dem Pfeifen, Klingeln und Rauschen im Ohr aber nicht. Es gibt unterschiedliche Lösungen, die von Entspannung bis zur Versorgung mit einem Tinnitus-Noiser oder Hörgerät reichen. Der Welttag des Hörens ist die Gelegenheit, mit Hörakustikern ins Gespräch zu kommen und sich über die Möglichkeiten zu informieren.
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