- 24. Januar 2023
Schnöder Schönheitswettbewerb? Schnee von gestern.
Unter dem Motto „eine Auszeichnung für Frauen, die Verantwortung übernehmen“, hat sich die Wahl zur Miss Germany komplett neu aufgestellt und damit geschafft ein zeitgemäßes Konzept zu erstellen, um die Vielfältigkeit der heutigen Frauen darzustellen.
In den letzten Jahren ist die Zahl junger Menschen, die sich für Ausbildung im Handwerk entschieden, stetig gesunken und langsam, aber sicher wird das Ausmaß und die Reichweite immer sichtbarer: extremer Fachkräftemangel in Deutschland. Und dieser Fakt hat eine schwere Tragweite, denn nicht nur die Wartezeiten auf einen Handwerker werden immer länger, sondern auch das Erreichen des Klimaziels und die gesamte Energiewende stehen damit auf der Kippe. Diesem Problem will Vanessa Didam nun an den Kragen gehen und sieht ihre Teilnahme bei Miss Germany als Chance und als Medium Menschen wieder für eine Ausbildung im Handwerk zu begeistern. Sie selbst hat bereits eine steile Karriere im Handwerk hingelegt- mit 19 Jahren legte sie die Gesellenprüfung als Kammerbeste ab und holte darauf hin den dritten Platz im Landesvergleich und erhielt hierfür ein Stipendium für ihre Meisterprüfung.
Diese schloss sie dann mit jungen 21 Jahren gemeinsam mit ihrer Energieberatungprüfung erfolgreich ab. Mittlerweile ist sie selbst als Prüferin und Dozentin unterwegs und teilt ihre Leidenschaft für ihren Beruf mit knapp 9000 Follower:innen bei Instagram. „Neulich schrieb mir ein Mädchen, dass sie durch meine Beiträge Interesse für eine Ausbildung als Schornsteinfegerin entwickelte und nun, nach einem Praktikum, im Sommer mit der Ausbildung startet. Das war das schönste Feedback!“, berichtet Vanessa. „Wenn ich jemandem erzähle, dass ich Schornsteinfegerin bin, sind viele erstmal verwundert. Sie wissen häufig nicht, dass es diesen Beruf noch gibt - geschweige denn, was für Tätigkeiten wir durchführen.“, daher nimmt Vanessa ihre Follower:innen täglich mit auf die Arbeit.
Frauen sind immer noch eine Seltenheit in handwerklichen Berufen wie ihrem, ca. 10 % haben sich bislang getraut in diese Männerdomäne einzusteigen. „Früher wurde ich häufig ausgelacht meinen Wunsch Schornsteinfegerin zu werden. Und auch leider noch heute werde ich häufig als Frau nicht für voll genommen. Wenn ich bei Kunden ans Telefon gehe, hält man mich für die Sekretärin. Selbst Berufsangehörige halten einen auf Veranstaltung für jemanden vom Catering oder eine Büromitarbeiterin. Das muss endlich aufhören!“, so Vanessa.
Daher ist es ihr eine Herzensangelegenheit, die veralteten Stereotypen aus den Köpfen der Menschen zu vertreiben und jungen Mädchen und Frauen zu zeigen, dass sie alles sein können, was sie wollen.
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