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zur Forderung der neuen Bundesfamilienministerin nach mehr gendergerechter Sprache
Gendern ab in die Tonne ©Gerald Kaufmann
  • 10. Dezember 2021

zur Forderung der neuen Bundesfamilienministerin nach mehr gendergerechter Sprache

Von Dennis Riehle | Konstanz

— Kommentar

zur Forderung der neuen Bundesfamilienministerin nach mehr gendergerechter Sprache

Da war die „Ampel“-Regierung noch nicht einmal einen Tag im Amt, da wurde öffentlich bekannt, dass die neue Bundesfamilienministerin eine Offensive zur Förderung der Gendersprache plane. Deutschland befindet sich aktuell in einer der schwersten Krisen der Bundesrepublik – und Anne Spiegel hat nichts Anderes zu tun, als das Sternchen, den Doppelpunkt und das Binnen-I zu forcieren?

Die Koalition hatte stets betont, sie wolle verstärkt auf die Menschen hören. Für die Frauenministerin gilt das offenbar nicht. Denn würde sie sich an der Stimmung in der Bevölkerung messen, müsste sie aus zahlreichen Umfragen wissen, dass die Mehrheit der Bürger eine Abschaffung des generischen Maskulinums ablehnt. Stattdessen erwarten viele von ihnen, dass sich die Politik nicht länger mit Nischenthemen befasst, sondern Veränderungen dort auf den Weg bringt, wo Deutschland sie dringend bedarf. Und das ist sicher nicht beim Thema „Sprache“ in öffentlichen Institutionen, den Medien oder gar in der Gesellschaft der Fall.

Denn auch wenn Studien offenbar belegen, dass die Verwendung von diversen Formulierungen gerade bei jungen Menschen dazu beiträgt, die Gleichstellung auch in deren Köpfen voranzubringen, muss es stets bei einer Abwägung bleiben: Ist der Mehrwert einer angepassten Ausdrucksform größer als die Konsequenzen, die eine Verunstaltung unserer Sprechweise mit sich bringt? Ich komme für mich zu einem eindeutigen Ergebnis: Die krampfhafte Einbeziehung des weiblichen Geschlechts in unser Gesagtes und Geschriebenes führt zu einer massiven Überforderung unseres Gehirns und lässt uns selbst einfache Texte nicht mehr hinreichend verstehen. Notwendige Sprechpausen lassen Zusammenhänge auseinanderreißen, Inhalte können nicht mehr in ihrem Kontext eingeordnet und kognitiv verarbeitet werden.

Auch Politik wird (noch) schwieriger verständlich, wenn Botschaften künftig gentrifiziert werden und für den Normalbürger in ihren Bedeutungen nicht mehr nachvollziehbar sind. Insofern befürchte ich mit dem Ansinnen von Ministerin Spiegel nicht nur eine weitere Spaltung im Land, sondern auch einen schneller wachsenden Verdruss, ein Desinteresse und weniger Glaubwürdigkeit gegenüber dem Staat, was gerade in diesen Zeiten verheerende Auswirkung hat. Die „Grünen“-Politikerin hat mittlerweile eine neue Forderung bekanntgegeben: Sie will einen Kinderbonus für einkommensschwache Familien initiieren.

Offenbar hat sie gemerkt, dass man mit solchen Anliegen eher punkten kann, als mit einer aufoktroyierten Sprache. Wenn sich Rot-Grün-Gelb tatsächlich an den Bedürfnissen des Volkes und an mehr Bürgerbeteiligung orientieren will, wäre es ein geschickter Schachzug, Ideen zunächst intern zu diskutieren und auf ihre Gegenliebe in der Einwohnerschaft zu prüfen, ehe man sie losposaunt und kurze Zeit später mit anderen Vorschläge kaschieren muss…

 


Ressort: Politik

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