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Stau - Kein Silberstreif am Horizont
Stau macht Streß
  • 23. Januar 2018

Stau - Kein Silberstreif am Horizont

Von Christoph Rheinwald | ADAC Württemberg e.V.,

ADAC legt Stau-Jahresbilanz für Baden-Württemberg vor - Mehr Stau auf den Fernstraßen im Land - Grund sind Fahrbahnsanierungen und steigendes Verkehrsaufkommen - Extremer Zuwachs auf der A6 zwischen Heilbronn und Mannheim Auf den baden-württembergischen Autobahnen hat es 2017 mehr Staus gegeben. Damit setzte sich der Trend der vergangenen Jahre fort. Nach der offiziellen Statistik des ADAC nahmen sowohl die Staukilometer (+ 7,2 Prozent) als auch die Staumeldungen (+5,5 Prozent) im Land zu. Hauptursache war vor allem die wachsende Zahl an Baustellen.

Der ADAC erfasste im vergangenen Jahr auf den baden-württembergischen Fernstraßen insgesamt 195.001 Kilometer Stau (2016: 181.791) sowie 79.323 Staumeldungen (75.152). Im bundesweiten Vergleich liegt das Land wieder auf Platz drei, sowohl bei den absoluten Staukilometern als auch bei den Staumeldungen. Spitzenreiter bleibt Nordrhein-Westfalen mit rund 455.000 Staukilometern, vor Bayern (282.707). Auf die Bundesländer Nordrhein-Westfalen, Bayern und Baden- Württemberg entfallen insgesamt 60 Prozent aller Staukilometer in Deutschland.

Die A8 zwischen Stuttgart und Karlsruhe kommt in der bundesweiten Staubilanz wieder auf Platz drei der stauanfälligsten Fernautobahnen. Nur die A3-Abschnitte Passau/Linz sowie Oberhausen/Köln verzeichneten mehr Stillstand. Einen massiven Zuwachs gab es im vergangenen Jahr auf der A6 zwischen Heilbronn und Mannheim, was einen Sprung von Platz 12 (2016) auf Platz vier der stauanfälligsten Fernautobahnen bundesweit zur Folge hatte. Auf Platz sieben aufgerückt ist der A5- Abschnitt zwischen Heidelberg und Karlsruhe, hauptsächlich bedingt durch einen Baustellenbereich bei Bruchsal.

In Zusammenhang mit dem steigenden Verkehrsaufkommen sind laut Verkehrsministerium die notwendigen Baustellen zur Sanierung des Autobahnnetzes Grund für viele Staus. Es weist darauf hin, dass in Baden-Württemberg noch nie mehr Mittel für die Sanierung der Bundesfernstraßen (Autobahnen und Bundesstraßen) ausgegeben wurden als im Jahr 2017. „Wir haben rund 895 Millionen Euro für das Bundesfernstraßennetz und damit für die Zukunftsfähigkeit unserer Infrastruktur umgesetzt. Davon gingen 441 Millionen Euro in die Erhaltung, damit unsere Autobahnen und Bundesstraßen auch künftig in gutem Zustand und dem steigenden Verkehrsaufkommen gewachsen sind. Das geht leider nicht ohne zeitweise Beeinträchtigungen. Mit einem intensiven Baustellenmanagement werden diese aber so gering möglich wie gehalten“, so Professor Uwe Lahl, Amtschef im Verkehrsministerium.

Grundsätzlich würden die Baustellen so geplant, dass die vorhandene Anzahl an Fahrstreifen erhalten bleibt. Vertragsvereinbarungen, die das Arbeitspensum, Fristen und Boni oder Vertragsstrafen umfassen, dienen der Verkürzung der Bauzeit. Bei der Vermeidung von Staus können letztendlich aber auch die Verkehrsteilnehmer mitwirken. „Gefragt ist da jeder Verkehrsteilnehmer selbst, denn die Einhaltung des Sicherheitsabstands und der zulässigen Höchstgeschwindigkeit hilft den Verkehr flüssiger zu halten“, so Lahl. Darüber hinaus liefert die neue App „Verkehrsinfo BW“ jederzeit Informationen zur aktuellen Verkehrslage entweder in Form einer Übersichtskarte, mittels Staubarometer oder dem Blick in eine der 160 an Autobahnen installierten Webcams. So können Fahrtantritt oder Route angepasst werden. Weitere Ursachen und Hintergründe

Für den Stauzuwachs gibt es darüber hinaus weitere Ursachen. Zum einen stieg laut Bundesanstalt für Straßenwesen 2017 die Kfz-Fahrleistung auf Autobahnen um etwa 1,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr 1 , zum anderen wuchs die Zahl der Baustellen infolge des sogenannten Investitionshochlaufs um drei Prozent. Im Jahresmittel sind rund zehn Prozent des Autobahnnetzes von Baustellen längerer Dauer betroffen. „Staufördernd wirkt sich zudem auch das Fehlverhalten von Verkehrsteilnehmern aus“, warnt Volker Zahn, Abteilungsleiter Verkehr und Umwelt beim ADAC Württemberg, „abrupte Spurwechsel, vor allen Dingen in oder vor Baustellen, sind immer wieder Grund für gefährliche Bremsmanöver oder Unfälle, die meist zu längeren Staus führen.“

Auch im Jahr 2018 rechnet der ADAC, aufgrund des prognostizierten weiter steigenden Verkehrsaufkommens und infolge einer weiterhin hohen Zahl von Autobahnbaustellen, in Baden-Württemberg mit vielen Staus und Behinderungen auf dem Autobahnnetz.


Ressort: Reise und Verkehr

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