- 24. November 2025
Nachwuchsförderung im Fokus der Museen
Die Museumslandschaft wächst zusammen
Mehr als 30 Museumsvertreterinnen und -vertreter aus der Region folgten der Einladung des Regionalen Naturparks Schaffhausen und des Museumsvereins Schaffhausen zum 5. Austauschtreffen für Museen. Gastgeber war in diesem Jahr das Stellwerkmuseum Klettgau, das mit seinem besonderen Standort und seiner Entstehungsgeschichte den idealen Rahmen für einen inspirierenden Nachmittag bot: Zu Beginn erhielten die Teilnehmenden in zwei Gruppen im Rahmen einer fakultativen Führung spannende Einblicke in die Entstehung des Stellwerkmuseums. Präsident Robert Hauser erzählte eindrücklich, wie aus einer visionären Idee und viel ehrenamtlichem Engagement ein lebendiges Museum rund um das mechanische Stellwerk im Bahnhofsgebäude Neunkirch wurde: «Unser junges Museum bringt manche Gäste zum Staunen, wie die einfache mechanische Technik bis im heutigen S-Bahn-Betrieb funktioniert – und es macht uns auch selbst viel Freude.»
Nach einer kurzen Pause begrüssten Anna Geiger (Regionaler Naturpark Schaffhausen) und Andreas Schiendorfer (Museumsverein Schaffhausen) die Anwesenden im alten Wachtposten Neunkirch zum zweiten Teil der Veranstaltung.
Im Rückblick auf das Museumsjahr 2025 wurden erfolgreiche Projekte hervorgehoben. «Die Gattersagi in Buchberg feierte ihren 100. Geburtstag, der immer grösser werdende Verein seinen dreissigsten. Ebenfalls schon seit 20 Jahren gibt es in Schaffhausen das Museum im Zeughaus, welches im Jahresdurchschnitt 3900 Besucher anlockt. 2025 konnte ein zweiter Standort in Diessenhofen eröffnet werden», erklärte Andreas Schiendorfer, der die Anwesenden aufforderte, sich für die 25. Museumsnacht im September 2026 etwas Besonderes einfallen zu lassen.»
Anna Geiger präsentierte einen Ausblick ins kommende Jahr: «Am 17. Mai 2026 findet der nächste Tag der offenen Museen statt, der Besuchende dazu einlädt, die Vielfalt der regionalen Museen am Internationalen Museumstag und auch darüber hinaus zu entdecken.»
Der thematische Schwerpunkt des Treffens widmete sich dem Thema Nachwuchsförderung im Museumsbereich. Die Ergebnisse einer vorab versendeten Umfrage näherten sich dem Status quo der Nachwuchsförderung in den Museen an. Es wurde hervorgehoben, dass die «Nachwuchsrekrutierung» bereits bei der Zusammenarbeit mit Schulen und regelmässigen Schulklassenbesuchen anfangen kann, und sich bis zu einer Zielgruppe ins Rentenalter erstreckt. Es wurde von positiven Beispielen engagierter Ehrenämtler im Ruhestand berichtet, die wichtige Aufgaben übernehmen und mit ihrem reichen Erfahrungsschatz und der zeitlichen Flexibilität einen wertvollen Beitrag leisten.
Im anschliessenden Workshop-Teil wurde diskutiert, wie die Museen engagierte Menschen für Geschichte, Kultur und Ehrenamt begeistern können. Deutlich wurde unter anderem, dass, zumindest symbolische finanzielle Anreize hilfreich sein können. Denn Museen, die als gewählte, entlöhnte Kommission der Gemeinde haben im Vergleich weniger Nachwuchsprobleme vorzuweisen.
Als relevante Kriterien für eine erfolgreiche Nachwuchsförderung konnten eine gute Reputation des Museums, die transparente Kommunikation innerhalb der Organisation, eine positive Ausstrahlung des Vorstandsteams sowie eine realistische Zielsetzung herausgearbeitet werden. In Gruppendiskussionen sammelten die Teilnehmenden anschliessend konkrete Ideen und Praxisbeispiele, wie Nachwuchsarbeit nachhaltig gestaltet und stärker in den Museumsalltag integriert werden kann. Von einem Neuzuzügler-Apéro über regelmässige Teamevents bis hin zu wechselnden Themenschwerpunkten reichten die Ideen.
Beim abschliessenden Landfrauen-Apéro nutzten viele die Gelegenheit, sich weiter auszutauschen und zu vernetzen. Einmal mehr wurde deutlich, dass die Museumslandschaft weiter zusammenwächst – getragen von Engagement, gegenseitiger Unterstützung und der Freude am gemeinsamen kulturellen Erbe. Die Vielfalt der regionalen Museen und die inhaltliche Diversität schaffen Anknüpfungspunkte für verschiedenste Interessen. An der Mitarbeit Interessierte dürfen sich gern mit den jeweiligen Museumsleitungen in Verbindung setzen.