Skip to main content
Regionalportal und Internetzeitung für Pressemeldungen!
SPIDER MURPHY GANG
©SPIDER MURPHY GANG
  • 23. September 2022

SPIDER MURPHY GANG

Von Konzertfabrik Z7

BALD IM Z7 IN PRATTELN

32 16 8 - jeder kennt die Nummer von Rosi aus dem Song „Skandal im Sperrbezirk“. Mit dieser Nummer gelang der Spider Murphy Gang 1981 der grosse Durchbruch im deutschsprachigen Raum. In Deutschland, Österreich und der Schweiz zierte die freche Nummer die Top-Position der Charts. Seither sind die bayerischen Rock’n’Roller nicht mehr aus der deutschen Musikszene wegzudenken. Und ihre energiegeladenen Konzerte versprechen auch nach vier Jahrzehnten noch immer nur das Eine: Party pur!

Interview mit Günther Sigl (ein deutscher Komponist, Texter, Musiker und Mitbegründer der Spider Murphy Gang):

Am Samstag, 12.11.2022 treten Sie mit der Spider Murphy Gang auf - im Z7 in Pratteln. Haben Sie dort schon einmal gespielt?

Ja, wir waren schon einmal 2019 im Z7 ein fantastischer Abend vor vollem Haus, den wollen wir gerne wiederholen. Wir waren aber schon in vielen Städten und Gemeinden in der Schweiz, im August erst auf dem Seaside Festival in CH-Spiez zusammen mit Toto, wir Spiders haben voll abgeräumt. Wir sind jetzt seit 45 Jahren unterwegs, da kommt schon etwas zusammen. Wenn wir Stecknadeln in eine Karte stecken würden an allen Orten, an denen wir schon gespielt haben, dann wäre die ziemlich voll.

Das letzte Album der Spider Murphy Gang erschien vor etwa 20 Jahren…

(lacht) Das kann schon sein. Mir san a Live-Band, und immer schon gewesen. Irgendwann in den 80ern sind wir natürlich durchgestartet mit den Plattenverkäufen. Das warn noch Zahlen damals, das kann man sich heute gar nicht mehr vorstellen. Wir sind in die Zeit der Neuen Deutschen Welle reingerutscht, es war ein Riesen-Hype, mit überhaupt allem Deutschsprachigen in der Musik. Das hat uns sehr geholfen, einen Erfolg zu landen.

Gehörte die Spider Murphy Gang wirklich zur Neuen Deutschen Welle?

Wir waren eine Rock’n’Roll Band. Chuck Berry war unser Vorbild, unser Gitarrist hat Chuck Berry studiert. Elvis, Little Richard, Fats Domino – das war unser Programm. 1977, als wir anfingen, gab es in München noch viele Musikkneipen, viele Jazzbands haben dort gespielt. Bierjazz haben wir dazu immer gesagt – Dixieland, New Orleans. Und wir haben uns gesagt: Mit einer Rock’n’Roll-Show könnte man da doch auch einmal einen festen Tag bekommen, dann könnte man ja auch seine Miete bezahlen.

Am Anfang gab es keine bayrischen Texte?

Wir haben in den Ami-Clubs gespielt, aber das war ja wie im Ausland und wir wollten in München auch einmal einen Fuß in die Tür bekommen und bekannt werden. Wir haben einen festen Tag bekommen, im Memoland in Schwabing. Da war am Fasching eine Band ausgefallen, 1978, und die Kassette, die wir verteilt hatten, lag bei Memo Rhein, dem Produzenten, auf dem Tisch. Später half uns Georg Kostya, der Moderator beim BR. Und der sagte: Ich hätte da im bayrischen Rundfunk eine Sendung, aber da müsst ihr Bayrisch singen. Wir wollten in jedem Monat einen neuen Song vorstellen und nicht immer dasselbe spielen, und da hab‘ ich es dann einmal probiert, mit dem Bayrischen.

Als Band 45 Jahre lang durchzuhalten, das ist eine Leistung…

Ja, da kann man schon stolz darauf sein. Wir hatten unser Publikum und die Leidenschaft zur Musik. Das hat uns durch die Jahre getragen. Ich habe schon 1962 angefangen Musik zu machen, vor 60 Jahren, da habe ich meine erste Beat-Band gehabt. Wir haben in den Tanzsälen gespielt, das war eine schöne Zeit, wir wollten gar keine Pop- oder Rockstars werden, das hat sich so ergeben. Als ich 15 war hat mir mein Vater eine Gitarre finanziert, und meine Leidenschaft war geweckt. Ich bin ja Autodidakt, habe mir alles selber beigebracht, und das ist das Schöne, dass ich heute immer noch viel entdecken kann. Ich sitze jeden Tag an der Gitarre und probiere Songs aus.

Wie viele Konzerte spielt die Spider Murphy Gang heute jährlich etwa?

Wir haben oft über 100 Konzerte gehabt, die letzten Jahr. Dann war Corona, da haben wir nur im Sommer ein paar Konzerte machen können, das war die harte Zeit für uns. An Ostern haben wir wieder ein erstes Konzert gemacht, in Schwabing, wir haben unsere Unplugged-Show gespielt. Jetzt haben wir so viele Nachholkonzerte, dass der Kalender voll ist. Das macht immer noch Spaß. So ein Rentner-Dasein, das ist nix für uns. Wir müssen raus und auf die Bühne. Das ist unser Leben, meins sowieso, seit ewigen Zeiten.

Ist das Publikum der Spider Murphy Gang durchweg älter geworden, oder gibt es auch junge Fans?

Die Fans werden natürlich schon älter, aber natürlich kommen genauso Junge. Unsere Songs sind im besten Sinne Volkslieder, Evergreens geworden. Wenn man in München auf eine Party geht, oder aufs Weinfest, spielen die Bands alle alle „Schickeria“. Das ist zu einer Stadthymne geworden. Wir werden oft eingeladen – in Saarbrücken machen sie Oktoberfest und 3000 junge Leute kommen, alle in Dirndl und Lederhosen, und wir spielen unsere Songs und die stehen auf den Bänken und feiern.

„Skandal im Sperrbezirk“ war 1981 tatsächlich ein Skandalhit – und das einzige Stück, mit dem die Band es auf Platz 1 der Hitparaden schaffte…

Im bayrischen Rundfunk war das sogar auf dem Index und durfte nicht gespielt werden, wegen dem Thema. Aber dass hat sich dann wahrscheinlich über private Kanäle verbreitet – da haben sich die Jungen vielleicht gesagt: Hast den Song schon gehört, von den Spiders, mit den Nutten? Das war natürlich interessant für die. Im Mai 81 ist das erschienen, im Februar waren wir dann Nummer eins, mit der LP.

In fünf Jahren wird die Spider Murphy Gang 50. Dann wird gefeiert?

Da hauen wir wieder auf die Pauke. Ich bin jetzt 75 – wenn wir unser 50. feiern bin ich 80. Das ist für mich eine schöne Vorstellung, wenn ich mit 80 noch auf der Bühne stehe und Rock’n’Roll spiele. Chuck Berry hat auch gespielt, bis er 90 war. Als wir unseren Erfolg hatten, da hat man zu uns gesagt: Wie lange wollt ihr das noch machen? Ihr müsst ein zweites Standbein haben. Vielleicht kannst Produzent machen und andere Bands produzieren? Aber so lange man gesund bleibt, kann man das machen. Die Begeisterung ist noch da.

Artist: Spider Murphy Gang
Supports: The Kickstarters
Datum: Samstag, 12.11.2022
Ort: Konzertfabrik Z7, Pratteln
Türöffnung: 19.00 Uhr
Beginn: 20.00 Uhr


Ressort: Basel

Comments powered by CComment

Weitere Nachrichten