- 10. Juni 2020
SOS-Säulen am Bodensee werden mit Restube automatic ausgestattet
- Für den Notfall im Wasser:
Seit Sommer 2019 stellt die Björn Steiger Stiftung in Zusammenarbeit mit der DLRG testweise Notrufsäulen am Bodensee auf. Die Probephase war erfolgreich - jetzt wird das System ausgebaut. Zehn weitere Säulen wurden gestern (9. Juni 2020) als Leuchtturmprojekt in der Stadt Konstanz, der größten Stadt am Bodensee mit rund 34 km Uferlänge, platziert und um das Rettungssystem Restube automatic ergänzt. Die Säulen sind gut sichtbar und nah am Wasser zu finden. Wird eine kritische Situation erkannt, kann man mit einem Knopfdruck direkt die Rettungsleitstelle erreichen, der Standort wird dabei automatisch übermittelt. Handelt es sich um einen Ertrinkungsnotfall, kann Restube automatic aus der Säule entnommen und zur Person geworfen werden. Die gelbe Boje bläst sich bei Wasserkontakt selbst auf und bietet für in Not geratene Schwimmer schnelle erste Hilfe.
Die Gefahren am und im Wasser sind vielfältig und immer wieder kommt es zu tragischen Unfällen. 417 Todesfälle durch Ertrinken gab es 2019 alleine in Deutschland, die meisten davon in Binnengewässern ohne permanente Badeaufsicht (Quelle DLRG). Wer einen in Not geratenen Schwimmer künftig an einem der zehn Standorte bemerkt (siehe Karte Anhang) kann selbst rettende Maßnahmen ergreifen, ohne sich möglicherweise selbst in Gefahr zu bringen. Restube automatic kann mit einem einfachen Griff aus der SOS-Säule genommen und aus sicherer Entfernung der verunfallten Person zugeworfen werden. Es ist wichtig, ausreichend Abstand zu einem Verunfallten zu halten, da dieser – sogar Kinder – in einer solchen Situation enorme Kräfte entwickeln und den Helfer unbeabsichtigt unter Wasser ziehen können. Die 70 cm lange Restube-Boje eignet sich dafür perfekt.
Die DLRG warnt insbesondere in diesem Sommer vor tödlichen Badeunfällen. Aufgrund von Corona bleiben viele Hallen- und Freibäder geschlossen, viele Menschen werden auf Badeseen und andere unbewachte Gewässer ausweichen. Gerade in Konstanz gibt es viele Stellen, an denen der Zugang zum See gegeben ist. Unvorbereitete Menschen unterschätzen dabei den See, aber das Baden dort ist anders als in einem Schwimmbecken. Strömungen, Wind, Wellen, Wasserpflanzen, tieferes Wasser und keine klare Sicht auf den Grund sind potentielle Gefahrenquellen.
Die ersten zehn Notrufsäulen mit Restube automatic stehen nun seit gestern rund um Konstanz am Bodensee. Geplant ist es in den nächsten Jahren an hunderten weiteren Badeplätzen ohne permanente Badeaufsicht mit den SOS Säulen und Restube automatic Sicherung zu ermöglichen.
Die Säule steht an nicht durchgängig bewachten Plätzen nahe am Wasser, möglichst gut erkennbar und zugänglich für jedermann. Die grundlegende Funktion der SOS-Säule ist es, dass im Fall der Fälle mit einem Druck auf den SOS-Knopf eine direkte Verbindung zum Notruf 112 hergestellt wird. Man kann mit der Rettungsleitstelle sprechen und die Situation schildern, der Standort der Säule wird dabei automatisch übermittelt. Die Icons auf der Säule zeigen die wichtigsten Funktionen. Ist eine Person im Wasser in Gefahr, sollte man nie ohne Auftrieb ins Wasser gehen. Hierzu ist ein bei Wasserkontakt aufblasbares Restube automatic in der Säule, das man der Person zuwerfen kann, oder man kann die Boje auch wahlweise selbst zum Verunfallten schwimmen.
„Vor fast 50 Jahren stellte die Björn Steiger Stiftung die ersten Notrufsäulen an Bundes- und Landesstraßen auf. Unsere jahrzehntelange Expertise im Notrufbereich setzen wir nun für die Sicherheit der Badegäste in Konstanz ein. Die Säulen und Restubes bilden eine ideale Rettungseinheit für den Ertrinkungsnotfall. Deswegen sind wir über die Kooperation mit RESTUBE sehr glücklich“, so Andreas Mihm, Projektleiter bei der Björn Steiger Stiftung. Wie funktioniert Restube automatic?
Die gelbe Boje von Restube automatic ist wie jede Restube-Variante kompakt in einer kleinen Tasche in etwa der Größe eines Handys verstaut. Kommt die Tasche mit Wasser in Kontakt, bläst sich das System binnen Sekunden mittels CO2 Patrone selbst auf. Die verunfallte Person kann sich über die Boje lehnen – der Auftrieb reicht für jede Körpergröße aus – und so die Atemwege über Wasser halten. Man hat dann Zeit, Kräfte zu sammeln und die Orientierung wieder zu finden. Ist die Situation einmal entschärft, kommt man häufig mit der nötigen Ruhe auch wieder selbst zurück an Land. Oder man kann abwarten, bis weitere Hilfe kommt. Die Boje kann auch anderen weitergeben werden.
Restube automatic ist in einer Tasche verpackt etwa so groß wie ein Handy. Die Länge der aufgeblasenen Boje beträgt 70 cm. Der Auftrieb von ca. 7,5 kg reicht für jede Körpergröße aus, den Kopf aus dem Wasser zu heben, indem sich die Person über die Boje lehnt.
Über RESTUBE:
Restube ist ein Sicherheitsprodukt für alle Aktivitäten am und im Wasser. Restube ist extrem klein und robust. Denn das beste Sicherheitsprodukt ist das, das man wirklich immer dabei hat. Es gibt verschiedene Varianten, die sich in Details unterscheiden und so optimal auf das Einsatzgebiet abgestimmt sind. Die Standard-Varianten von Restube haben einen Auslösemechanismus, der durch einen kurzen Zug die CO2 Patrone aktiviert und die Restube- Boje in Sekunden aufbläst. Restube wird an einem Gürtel befestigt um die Hüfte oder direkt am Equipment getragen. Rettungsprofis, Sportler und Familien weltweit vertrauen dem minimalistischen aber hoch effektiven Sicherheitsprodukt. Über 40 Leben konnten dank Restube bereits gerettet werden.
Christopher Fuhrhop, Gründer von RESTUBE: „Ähnlich wie der Helm beim Rad- oder Skifahren, wird auch Restube von immer mehr Menschen im Wasser für mehr Sicherheit genutzt. Am meisten berühren und motivieren uns all die „Erfolgsgeschichten“, die uns immer häufiger erreichen. Wenn uns Menschen schreiben, dass sie oder ihre Liebsten dank Restube noch am Leben sind. Wir merken, dass langsam aber stetig das Bewusstsein für die Sicherheit am Wasser wächst. Klar ist: es hat gerade erst begonnen. Die Zusammenarbeit mit der Björn Steiger Stiftung und die Ausstattung der SOS Säulen mit Restube ist ein wichtiger Beitrag für mehr Sicherheit an unseren Gewässern.“
Über die Björn Steiger Stiftung:
Auf dem Heimweg vom Schwimmbad wurde der achtjährige Björn Steiger von einem Auto erfasst. Es dauerte fast eine Stunde, bis der Krankenwagen eintraf. Björn starb am 3. Mai 1969 nicht an seinen Verletzungen, er starb am Schock. Seine Eltern Ute und Siegfried Steiger gründeten daraufhin am 7. Juli 1969 die Björn Steiger Stiftung als gemeinnützige Organisation mit dem Ziel, die deutsche Notfallhilfe zu verbessern. Meilensteine dieses Engagements sind
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