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Corona und Babys: Auswirkungen der Pandemie auf das Kinderkriegen
Baby_Viren ©Gerald Kaufmann
  • 14. Januar 2021

Corona und Babys: Auswirkungen der Pandemie auf das Kinderkriegen

Von Redaktion

In Deutschland gibt es seit Jahrzehnten weniger Geburten als für den Bevölkerungserhalt notwendig wären. Was sind dafür die Ursachen? Konnte die Coronazeit samt Lockdown etwas daran ändern? Und wie sieht es mit sonstigen Auswirkungen der Pandemie aus? Erfahren Sie dazu mehr in diesem Artikel.

Corona-Babys dank Lockdown?

Die Pandemie hat die merkwürdigsten Auswirkungen. Eine davon könnte eine erhöhte Geburtenrate sein. Der Hintergrund: Durch die Krise kommen viele Menschen beruflich nicht weiter voran, das Leben wird insgesamt ruhiger und so mancher fokussiert sich auf das Familienleben. Insbesondere in Entwicklungsländern sehen Experten als Reaktion auf diese Veränderungen Hinweise auf eine erhöhte Geburtenrate. Ein weiterer Grund: In vielen Gegenden ist es schwierig geworden, an Verhütungsmittel zu gelangen. Außerdem würden viele Menschen die Zeit im Lockdown zu Hause verbringen und unter anderem für Sex nutzen.

Geringere Geburtenzahlen in Deutschland

In Deutschland dagegen gibt es seit Jahrzehnten sehr niedrige Geburtenraten. Die Fertilitätsrate der Frauen liegt bei uns bei durchschnittlich 1,57 – für den Bestandserhalt wäre ein Wert von 2,1 notwendig. Hier wird Corona also sicherlich keine Wunder wirken können. Doch warum ist das eigentlich so?
Die Medizinwebsite Zava gab eine Studie in Auftrag, bei welcher über 1000 Frauen nach Gründen für das Aufschieben des Kinderwunsches befragt wurden. Das Marktforschungsinstitut Splendid deckte dabei auf, dass das Hauptargument (von 31 % der Befragten genannt) gegen eigene Kinder die fragwürdige wirtschaftliche Situation bzw. die Angst, den Nachwuchs nicht sicher versorgen zu können, ist. Aufgrund der aktuellen Krise wird dieser Punkt eher noch drängender und so Paare vom Kinderkriegen abhalten.
Doch auch weitere Antworten sind interessant: So teilen sich Platz 2 der Gründe zwei wahrscheinlich eng beieinanderliegende Umstände. 28 % der Frauen gaben an, sich erst Wünsche erfüllen und selbst verwirklichen zu wollen. Die gleiche Zahl antwortete, dass sie im Grunde gar kein Bedürfnis hat, Kinder zur Welt zu bringen. Hier spiegeln sich Beweggründe moderner Frauen wieder, die den eigenen Nachwuchs nicht mehr als einzig erfüllenden Lebensinhalt wahrnehmen und ihr Leben selbstbewusster planen.

Weniger Frühgeburten durch Corona

In Irland und Dänemark sind Forschergruppen auf geradezu schockierende Veränderungen gestoßen, welche der Pandemie zugeschrieben wurden. In den beiden Ländern hat sich in der Lockdownphase die Zahl der extremen Frühgeburten (also vor der 27. SSW) um ganze 90 % (Dänemark) bzw. 73 % (Irland) reduziert. Die Wissenschaftler vermuten, dass die weniger stressigen Lebensumstände und die staatlich verordnete Ruhe dazu führten, dass die Belastung der Schwangeren deutlich nachgelassen hat. Dass das jedoch derartig drastische Auswirkungen haben würde, überraschte selbst die Forscher.
Doch nicht alles ist Gold, was glänzt: Coronainfektionen in der Schwangerschaft sind zur Zeit Gegenstand intensiver Untersuchungen. Ging man anfangs davon aus, dass für das Ungeborene keinerlei Gefahr besteht, mehren sich nun die Hinweise, dass die systemische Gefäßentzündung, die sich bei CoVid19 oft ausbildet, die Plazenta und damit den Fetus negativ beeinflussen könnten.

Fazit

Die Coronapandemie tut einiges, um uns Demut und Besonnenheit zu lehren: Nicht nur, dass sich viele Menschen wieder des Wertes der Familie bewusst werden, wir lernen auch, wie schädlich Stress bzw. wie positiv seine Abwesenheit für Schwangere sein kann.


Ressort: Themen

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