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Fessenheim-Schließung (mal wieder) verschoben!
  • 06. April 2017

Fessenheim-Schließung (mal wieder) verschoben!

Von Axel Mayer | BUND-Geschäftsführer

Der Verwaltungsrat des französischen Energiekonzerns EdF hat heute nach aktuellen, ersten Medienberichten die Schließung des ältesten französischen Atomkraftwerks im elsässischen Fessenheim wieder einmal "verschoben" und stellt vorerst keinen Antrag auf eine Stilllegung. Dies ist nach Ansicht von BUND-Geschäftsführer Axel Mayer nicht nur eine Niederlage für Mensch und Umwelt, sondern auch für die Demokratie.

Die in Frankreich immer "mitregierende" EDF hat wieder einmal die Ohnmacht des Staatspräsidenten Hollande gezeigt, der eine Abschaltung während seiner Amtszeit fest versprochen hatte. Der politisch mächtige, finanziell aber angeschlagene Atomkonzern EDF setzt auf eine Pro-Atom-Nachfolgeregierung. Was "die Märkte" von der EDF halten zeigt der Aktienkurs.

Französische Gewerkschaften demonstrierten heute in Paris wieder gegen die geplante Stilllegung des Atomkraftwerks im elsässischen Fessenheim. Gewerkschafter haben im EdF-Verwaltungsrat in Paris gegen die Regierungspläne zu Abschaltung gestimmt.

Nach Ansicht von BUND-Geschäftsführer Axel Mayer geht es der strukturkonservativen CGT nicht alleine um die Arbeitsplätze (was nachvollziehbar wäre), sondern auch um die gigantischen Summen, mit denen der Atomkonzern EdF einige Gewerkschaften seit vielen Jahren schmiert. Diese "andere ökonomische Seite" der CGT-Interessen wird leider nicht öffentlich diskutiert. Zum Hintergrund

"So zahlt der Konzern seit 1946 jedes Jahr ein Prozent seines Umsatzes an die Sozialkasse CCAS. Diese hat rund 3700 Beschäftigte und besitzt Ferienzentren, Sanatorien und Restaurants, in denen sich EdF-Mitarbeiter mit ihren Angehörigen für wenig Geld verwöhnen lassen können. Zudem ist die CCAS eng mit der mächtigen, kommunistisch orientierten Gewerkschaft CGT verflochten. Mithilfe der einprozentigen Abgabe hat sich EdF über Jahrzehnte das Wohlwollen der Gewerkschaft erkauft", sagt ein Branchenkenner. Die Zeit"

Der BUND, die grenzüberschreitende Umweltbewegung und die von einem jederzeit möglichen Atomunfall betroffene Bevölkerung im Elsass, in Südbaden und in der Nordschweiz ist die unsägliche Verzögerungstaktik und das ständige Hin und Her in der Abschaltdebatte leid. Das Hin und Her und die Macht der Konzerne in der Politik führt zu einer zunehmenden Politikverdrossenheit.

Die alte, trinationale Forderung bleibt: Eine Abschaltung des Pannen-AKWs muss schnell geschehen und unumkehrbar sein. Nach Ansicht von BUND-Geschäftsführer darf der trinationale Abschaltdruck bis zur endgültigen Abschaltung nicht nachlassen.

KOMMENTAR
Finde es sehr bedauerlich, dass TRAS/ATPN weder im deutschsprachigen noch in der später angefertigten französischen Fassung MIT KEINEM WORT auf das Versprechen der französischen Regierung, abgegeben durch die Ministerin Segolène Royale, eingeht. Für mich muss Fessenheim 2018 geschlossen werden! Trotzdem hätte ich mir seitens TRS/ATPN und NWA eine wahrheitsgetreuere, objektivere Berichterstattung gewünscht. Stützt man sich nur auf die EDF-Entscheidung und ignoriert die jüngsten festen Zusagen der Regierung für ein entsprechendes Schliessungsdekret per 2018, so verbreitet man HALF-FAKE-NEWS.

Christian B. Schäffler
Journalist, Basel


Ressort: Energie und Umwelt

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