- 28. September 2022
Ratten tierfreundlich vertreiben
Hamburg, 28. September 2022 – Ratten findet man sowohl in der Stadt als auch auf dem Land: Sobald die Temperaturen sinken und die Tage kälter werden, zieht es die intelligenten Nagetiere näher zu Häusern. Die internationale Tierschutzstiftung VIER PFOTEN gibt Tipps, wie man Ratten mit tierfreundlichen Methoden auf Distanz hält.
„Wo Menschen leben, ist Wärme und meist auch Essen – das sind zwei sehr attraktive Attribute für Ratten“, sagt Christian Erdmann, Betriebsleiter des Wildtier- und Artenschutzzentrums Schleswig-Holstein.
Die meisten Menschen sind allerdings nicht begeistert, wenn sich Ratten in der Nähe des Hauses oder sogar in Kellern, Garagen oder Schuppen tummeln. „Ratten können Krankheiten übertragen und vermehren sich rasant. Dazu sind die Tiere hochintelligent und können große Schäden anrichten“, erklärt Erdmann. „Wer Ratten nicht unfreiwillig anlocken will, sollte Mülltonnen stets verschlossen halten und keine Essensreste auf den Kompost werfen. Küchenabfälle oder Fallobst sind eine offene Einladung. Weil Ratten nachtaktiv sind, bemerkt man ihre Anwesenheit entweder an Fressspuren oder an ihren Hinterlassenschaften.“
Wer Hühner hält, sollte diese unbedingt rattensicher füttern und kein Futter zugänglich offenstehen lassen. Das gilt auch für andere Tiere: „Ratten fressen leider alles – auch das Meerschweinchen oder den Ziervogel in der Voliere, wenn sie hineinschlüpfen können. Deshalb zur Sicherheit alles Fressbare gut verriegeln“, sagt der Wildtier-Experte.
Tödliche Fallen sind verboten
Wer Ratten im häuslichen Umfeld bemerkt, sollte dringend davon absehen, Fallen aufzustellen. Laut Bundesjagdgesetz ist es verboten, „Fanggeräte, die nicht unversehrt fangen oder nicht sofort töten, sowie Selbstschußgeräte zu verwenden“ (§ 19 Bundesjagdgesetz). „Fallen sind in der Regel grausame Werkzeuge. Dazu muss man bedenken, dass Fallen immer auch eine Gefahr für andere Wildtiere wie Vögel, Igel oder Eichhörnchen darstellen, aber auch für Hunde und Katzen. Auch Kleinkinder können sich verletzen“, warnt Christian Erdmann. „Außerdem darf man nicht vergessen, dass Ratten intelligente, soziale Tiere sind. Wo ein Tier ist, sind meist viele. Fängt man eine Ratte, werden die anderen die Gefahrenquelle meiden – aber sie werden nicht gesammelt die Flucht ergreifen.“
Gift: Gefahr für Heim- und Wildtiere
Leider ist in Baumärkten oder Gartenfachmärkten noch immer Rattengift erhältlich. Die internationale Tierschutzstiftung VIER PFOTEN warnt ausdrücklich davor, Rattengift auszulegen. „Der Tod durch Rattengift ist sehr langsam und qualvoll. Häufig dauert es Tage, bis die Tiere verenden. Hunde oder Katzen können das Gift oder an dem Gift verstorbene Ratten fressen und innerliche Blutungen bekommen. Auch Greifvögel können sich an verendeten Wanderratten vergiften. Aus Tierschutzsicht ist Rattengift rigoros abzulehnen und gehört verboten“, so Erdmann.
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