
- 08. Juli 2025
Landesenergieagentur analysiert Wärmeverbrauch von kommunalen Gebäuden
Zahl der Woche: 14.589
Die KEA Klimaschutz- und Energieagentur Baden-Württemberg (KEA-BW) hat in einer Untersuchung den Wärmeverbrauch von 14.589 kommunalen Gebäuden analysiert. Das Ergebnis: Rund 18 Prozent der kommunalen Liegenschaften im Südwesten haben einen Wärmeverbrauch von unter 51 Kilowattstunden pro Quadratmeter und Jahr. Ein Drittel der Gebäude verbraucht zwischen 51 und 102 Kilowattstunden pro Quadratmeter und Jahr. Bei knapp der Hälfte der Gebäude ist der Wärmeverbrauch hoch, er liegt bei über 103 Kilowattstunden pro Quadratmeter und Jahr. Nur 538 Kommunen von insgesamt 1.136 in Baden-Württemberg konnten korrekte und auswertbare Energieverbrauchsangaben ihrer eigenen Liegenschaften vorweisen. Die Zahl zeigt, dass sich bereits viele Kommunen engagieren, jedoch auch eine Vielzahl der Kommunen ihren eigenen Energieverbrauch nicht ausreichend kennt. Die gebäudescharfe Erfassung der Energiedaten dient als Basis für eine Effizienzberatung oder Sanierungsvorhaben. Nur wenn Kommunen sich mit ihren Energiedaten befassen, können sie ihren Verbrauch dauerhaft senken.
Der Wärmeverbrauch macht den Großteil des Gesamtenergieverbrauchs eines Gebäudes aus, in diesem Bereich liegt ein großes Einsparpotenzial. Das Erfassen der Energieverbräuche der eigenen Liegenschaften ist in Baden-Württemberg seit 2020 für Kommunen Pflicht. Zusammengetragen und analysiert werden die Daten von der KEA-BW. Die eigenen Verbrauchswerte zu kennen, gilt als erster Schritt zum Einsparen von Energie. Denn nur wer weiß, welche Gebäude hohe Verbräuche haben, kann durch Energiemanagement den Betrieb optimieren und hohen Werten durch Modernisierungsmaßnahmen entgegenwirken.
Gut die Hälfte der Gebäude verbraucht wenig Wärme oder kann relativ einfach saniert werden
Von den 14.589 analysierten Liegenschaften, darunter Verwaltungsgebäude, Schulen, Kitas, Sporthallen, Veranstaltungsgebäude, Feuerwehrgerätehäuser, Hallenbäder und weitere Gebäudetypen, erreichten rund 18 Prozent einen guten Verbrauchswert – knapp 2.600 kommunale Gebäude. Weitere 36 Prozent der Liegenschaften, rund 5.200 Gebäude, haben einen Wärmeverbrauch von 51 bis 102 Kilowattstunden und können so mit überschaubaren energetischen Sanierungen leicht auf den geforderten Wert kommen. 46 Prozent der kommunalen Gebäude, rund 6.700 Gebäude, benötigen über 103 Kilowattstunden pro Quadratmeter und Jahr, dort sind umfangreichere Arbeiten erforderlich.
Orientierung: Unter 50 Kilowattstunden pro Quadratmeter und Jahr ist gut
Welche Wärmeverbräuche bei kommunalen Gebäuden sind als günstig zu bewerten und welche zu hoch? Einen Zielwert festzulegen, ist nicht ganz einfach, da in der Literatur teilweise unterschiedliche Angaben zu finden sind. Die KEA-BW hat sich auf einen Wärmeverbrauchszielwert von 50 Kilowattstunden pro Quadratmeter und Jahr festgelegt, wobei dieser Wert eher als Orientierung denn als fester Wert anzusehen ist.
Die aktuellen Daten zum Wärmeverbrauch stammen aus dem Energiespiegel 2022 der Landesenergieagentur KEA-BW. Der Bericht legt auf 428 Seiten die Energieverbräuche und die Verbrauchskennwerte von 67 Bauwerkstypen mittels beschreibender Statistik dar: www.kea-bw.de/energiespiegel.
Über die KEA Klimaschutz- und Energieagentur Baden-Württemberg (KEA-BW)
Die KEA Klimaschutz- und Energieagentur Baden-Württemberg (KEA-BW) trägt dazu bei, den Klimaschutz im Südwesten umzusetzen. Die Landesenergieagentur ist eine zentrale Anlaufstelle bei Fragen zur Energiewende, Wärmewende sowie der Verkehrswende und treibt den Gewässer- und Bodenschutz voran. Sie berät Kommunen, Ministerien, Energieversorger, Netzbetreiber sowie kleine und mittelständische Unternehmen, wie sie weniger Energie verbrauchen, Energie effizient nutzen, erneuerbare Energien ausbauen und die nachhaltige Mobilität vorantreiben können. Auch Gebäudeeigentümerinnen und -eigentümer, Flächeneigentümerinnen und -eigentümer sowie kirchliche Einrichtungen gehören zu den Zielgruppen.
Die Energieagentur des Landes ist unterteilt in die Bereiche „Kommunaler Klimaschutz“, „Energiemanagement“, „Contracting“, „Wärmewende“, „Zukunft Altbau“, „Nachhaltige Mobilität“, „Wasser und Boden“ sowie „Erneuerbare BW“. Zu letzterem zählt auch das „Photovoltaik-Netzwerk Baden-Württemberg“. Die KEA-BW wurde im Jahr 1994 gegründet und ist seit 2017 eine 100-prozentige Tochter des Landes. An den Standorten in Karlsruhe und Stuttgart arbeiten über 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. www.kea-bw.de
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