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Chronisches Erschöpfungssyndrom (CFS) durch Long-Covid und Corona-Impfungen
Vieren ©Gerald Kaufmann
  • 07. März 2023

Chronisches Erschöpfungssyndrom (CFS) durch Long-Covid und Corona-Impfungen

Von Dennis Riehle | Konstanz

Selbsthilfeinitiative: „Wir sehen ein ganz massives Anwachsen der Patientenzahlen!“

„Blicken wir auf die vergangenen zwei Jahre zurück, verzeichnen wir einen dramatischen Anstieg der Betroffenenzahlen des Chronischen Erschöpfungssyndroms (CFS), das auch als Myalgische Enzephalomyelitis (ME) bekannt ist und sich derzeit vor allem im Rahmen von Long-Covid und als Impfkomplikation zeigt“, erklärt der Leiter der bundesweiten Selbsthilfeinitiative zu CFS und Fibromyalgie, Dennis Riehle, in einer aktuellen Stellungnahme. Der Psychologische und Sozialberater, der schon lange selbst an beiden Erkrankungen leidet und dessen Beschwerden durch eine verabreichte Corona-Schutzimpfung an Intensität stark zugenommen haben, hat bisher rund 5000 Patienten begleitet und sieht unmittelbare Zusammenhänge: „Das CFS wird oftmals durch eine traumatische Erfahrung ausgelöst. Das können eine psychische Belastungsreaktion, eine Infektion, eine Impfung oder andere körperliche Erkrankungen sein, die dann zu einer andauernden, belastungsintoleranten Erschöpfung in seelischer, emotionaler, physiologischer sowie kognitiv-geistiger Hinsicht führen.

Nicht zu verwechseln ist das CFS mit der bei zahlreichen neurologischen Erkrankungen wie Multiple Sklerose auftauchenden Fatigue. Stattdessen ist das Chronische Erschöpfungssyndrom eine ganz eigene, meist immunologische Krankheit, die auch zu Herz-Kreislauf-Problemen, Magen-Darm-Beschwerden, Schmerzsyndromen, Unverträglichkeiten oder Bewusstseinsstörungen führen kann. Der Patient erholt sich trotz Entspannung, Urlaub, Rehabilitation oder Krankschreibung nicht, bereits nach kleinsten Stressoren tritt bei ihm eine bleierne Schwere ein, welche sich auch bei Schonung und nur leichter Aktivierung nicht zurückbildet“, erklärt der 37-Jährige entsprechend. Allerdings gibt es bis heute keinen eindeutigen Nachweis für das Krankheitsbild, sodass es eine beschreibende und Ausschlussdiagnose bleibt, die erst dann gestellt werden sollte, wenn sich in der Anamnese Hinweise für einen Auslöser finden lassen und eine Abklärung anhand der „Kanadischen Kriterien“ durch einen Facharzt vorgenommen wurde.

Gleichsam können auch Hinweise auf eine Mitbeteiligung des Zentralen Nervensystems oder auffällige Blutwerte, ebenso radiologische Bildgebung, das Erscheinungsbild der Symptome und die Klinik ein wichtiger Ansatzpunkt sein. „Wenn sich das CFS dann mit hoher Wahrscheinlichkeit eingrenzen lässt, bestehen nur begrenzte Maßnahmen zur Therapie und Behandlung bereit. Es gilt, die jeweils individuellen Einschränkungen mithilfe von mitochondrialer Stärkung durch Antioxidantien, Bestimmung von Mikronährstoffen mit anschließender Substitution von Mangel-Erscheinungen, Ernährungsanpassung, Schlafhygiene, Ergo- und Physiotherapie, Psychotherapie und Antidepressiva, Lichttherapie, Wechselduschen und Verhaltensveränderungen im Blick auf ein strukturiertes Bewegungsmanagement zu verbessern“, meint der Gruppenleiter aus Konstanz, der daneben ausführt: „Generell sollten CFS-Patienten die nötigen und für sie in Frage kommenden Sozialleistungen beantragen, beispielsweise durch Zuerkennung der Schwerbehinderteneigenschaft, von Pflegebedürftigkeit oder bei Erwerbsminderung.

Auch wenn der Nachweis des Chronischen Erschöpfungssyndroms im rechtlichen Sinne schwer ausfällt, sollte das nicht entmutigen: Nicht allein die Diagnose spielt eine wichtige Rolle. Eher ist es die Art, Intensität und Dauer der Funktionsbehinderungen, die der Betroffene durch das CFS im alltäglichen Dasein erfahren muss. Zwar kann die Ätiologie der Beschwerden bei der Einschätzung hilfreich sein, ob und wann sich ein Patient möglicherweise wieder in gewissem Umfang belasten und beispielsweise an einer Wiedereingliederung am Arbeitsplatz teilnehmen kann. Letztendlich geht es aber um das, was früher möglich war – und heute nicht mehr geht“, fasst Riehle abschließend zusammen und verweist als Leiter der Selbsthilfeinitiative zum Post-Vac-Syndrom auch auf das Soziale Entschädigungsrecht. Denn ist das CFS eine mögliche Folge der Immunisierung, kann gegebenenfalls  sogar die Anerkennung eines Impfschadens in Betracht kommen“, führt der Konstanzer Journalist aus seiner Erfahrung aus.




Ressort: Lifestyle & Wohlbefinden

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