- 13. Januar 2022
Weg mit dem politischen Korsett: Konstanzer Autor wird unabhängig…
Er war der Linkspartei mit seinen gesellschaftspolitischen Positionen und dem Pragmatismus in seinen außen- und friedenspolitischen Ansichten zu konservativ, musste zahlreiche Anfeindungen aus den westdeutschen Landesverbände der LINKEN gefallen lassen, die oftmals auch weiterhin in realsozialistischer Ideologie verhaftet sind. Doch nach persönlichen Hassbotschaften gegen seine Person hat der Konstanzer Autor Dennis Riehle die Partei nach jahrelanger Mitgliedschaft verlassen und umgehend zwei Angebote anderer Parteien erhalten. „Da die LINKE kein Anzeichen erkennen lässt, die Ursachen für das Desaster bei der Bundestagswahl aufzuarbeiten, habe ich mich nach einem intensiven Schriftwechsel mit dem Parteivorstand dazu entschlossen, meine durchaus enge Freundschaft mit den dortigen Genossen aufzugeben und mich politisch gesehen nochmals ganz neu zu orientieren“.
„Sowohl die Piratenpartei, aber auch die Partei der UNABHÄNGIGEN haben sich bei mir gemeldet und mir eine Mitgliedschaft angeboten. Nachdem man in erstgenannter Partei jedoch erkannt und entsprechend nachgeforscht hatte, wonach ich mit meinen Einschätzungen zum Lebensschutz, gegen die Cannabis-Legalisierung und für das traditionelle Bild der Ehe einstehe, legte man mir dann doch indirekt nahe, den Piraten nicht beizutreten“, erklärt der 36-Jährige, der nun die Einladung der Partei der unabhängigen Kandidaten angenommen und dort einen Mitgliedsantrag gestellt hat – der mittlerweile positiv beschieden wurde. Ich bin froh darüber, dass ich mit meiner Haltung, welche sich eben nicht einfach in eine Schublade packen lässt, eine neue politische Heimat gefunden zu haben, in der man mir unvoreingenommen und mit Interesse begegnet. Das macht Mut, wieder aktiv werden zu können“.
„Ich denke quer, bin aber kein Querdenker“, beschreibt Riehle sein ambivalentes Verhältnis zu den Parteien im deutschen Links-Rechts-Spektrum: „Es wird nie so sein, dass man in einer Partei mit allen Standpunkten konform geht. Doch wo es in politischen Kräften eines demokratischen Staates an Wertschätzung für andere Meinungen fehlt, kann ich eben auch nicht zugehörig sein“, erklärt der Psychosoziale Berater, der sich in der Vergangenheit lange für die Sozialdemokratie engagiert hatte. „Von den UNABHÄNGIGEN erhoffe ich mir nun, mich mit unterschiedlichen Sichtweisen einbringen zu können, die sich einzig am Grundgesetz, aber nicht an einer festzementierten Programmatik orientieren müssen, welche meist eine Parteiräson ermöglicht, die ich als freiheitlich denkender Mensch durchaus als ein Korsett erlebe, in dem es nicht vorgesehen scheint, ernsthaft vom Kurs abzuweichen“.
Riehle wird sich künftig vor allem über Petitionen am politischen Diskurs beteiligen und versuchen, bei den UNABHÄNGIGEN die inhaltliche und sachliche Debatte zu unterstützen: „Gesundheits- und Sozialpolitik waren stet meine Steckenpferde und die Bereiche, in denen ich mich aus beruflicher Erfahrung am besten auskenne. Gleichsam habe ich aber gerade auch zu familien-, innen- und rechtspolitischen, aber ebenso in verteidigungs- oder finanz- und wirtschaftspolitischen Fragen eine durchaus kontroverse Akzentuierung. Auch beim Klimaschutz sehe ich manche Dinge anders als die derzeitige Ampel-Koalition – und in der Debatte um eine Impfpflicht rate ich aufgrund einer anhaltenden Impfkomplikation, die ich derzeit in den Griff zu bekommen versuche, zu Bedacht und weniger Hektik“. Riehle sei klar, dass er politisch gesehen nicht immer einfach sei: „Aber ich stehe für meine Überzeugung ein!“.
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