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Virtueller Spendenlauf: Ubomi e.V. übertrifft das Ziel
In den Townships bleiben die Supermärkte wegen der Corona-Krise geschlossen. (c) Ubomi e.V.
  • 26. Mai 2020

Virtueller Spendenlauf: Ubomi e.V. übertrifft das Ziel

Von Marcel Waalkes | Ubomi

250 Teilnehmer, zwei Wochen und 15.041 Kilometer. Das ist das Endergebnis des virtuellen Spendenlaufs „Run 2 South Africa 4 South Africa“. Seit dem 3.Mai riefen Biggi Hägemann und ihr Team vom gemeinnützigen Verein „Ubomi“ freiwillige Läufer und Radfahrer dazu auf, die Strecke vom Ubomi-Haus in Kapstadt bis nach Aachen – Partnerstadt von Kaptstadt – virtuell zurückzulegen. Die angepeilte Entfernung betrug 12.560 Kilometer. „Wir haben die Schwelle unseres Ubomi-Hauses schon nach zwölf Tagen erreicht. Der restliche Weg war ein gern gesehener Bonus“, freut sich Hägemann.

Das Prinzip der Aktion ist einfach: Vom 3. bis zum 17. Mai starteten 250 Teilnehmer zu Fuß oder auf dem Rad zum virtuellen Sportereignis. Die Distanz konnten die Freiwilligen selbst festlegen. Für jeden bewältigten Kilometer jeweils ein privater Sponsor eine kleine Summe an den gemeinnützigen Verein. Den Kilometerstand dokumentieren die Sportler dabei mit der Tracking-App Runtastic. „Noch sind die Spenden nicht komplett eingegangen“, erklärt die Organisatorin. „Aber wir werden um die 6.000 Euro durch den Lauf einnehmen können.“ Geld, das in Südafrika derzeit dringend benötigt wird.

Kampf gegen den Hunger

Die aktuelle Lage in den Townships Khayelitsha und Gugulethu ist brisant. Die Auswirkungen durch das Coronavirus treffen besonders die schwächsten Mitglieder der Gesellschaft. „Neben den alltäglichen Problemen machen sich nun die Sorge um das eigene Wohl und der Kampf gegen den Hunger breit“, erzählt Hägemann. „Die kleinen Tagelöhne, die einige Bewohner der Townships in normalen Zeiten beziehen, bleiben durch die Beschränkungen der Regierung aus. Gleichzeitig steigen aber Preise für Grundnahrungsmittel wie Reis.“ Zusätzlich bleiben die wenigen Supermärkte aufgrund von bestätigten Corona-Fällen zum Teil geschlossen. Diesen Negativtrend versucht Ubomi zu durchbrechen.

In der aktuellen Situation unterstützt Ubomi die Bewohner der Townships mit den nötigsten Gütern. Die Versorgung mit Lebensmitteln findet regelmäßig statt. „Unsere Mitarbeiter versuchen so viele Familien wie möglich zu erreichen, ohne dabei gegen die vorgeschriebenen Einschränkungen zu verstoßen“, erläutert die Ubomi-Gründerin. Dass ein Teil des Ubomi-Teams direkt in Khayelitsha und Gugulethu zu Hause ist, sei besonders in dieser Phase ein Vorteil. „Wir können so den Kindern weiter beim Lernen helfen, ihnen Spielideen oder Dinge geben, die Mut machen. Einige konnten in einem begrenzten Zeitfenster sogar gemeinsam mit unseren Mitarbeitern ein paar Kilometer zum Spendenlauf beisteuern.“

Virtuelle Eintrittskarten für Wohnzimmerkonzerte

Die außergewöhnliche Situation verstärkt dabei den Ehrgeiz: Denn Hägemann und ihr Team haben bereits die nächste gemeinnützige Aktion in Planung. Demnächst soll es Wohnzimmerkonzerte per Streamingdienst geben. „Wir haben Freunde und Kollegen, die tolle Musik machen und sofort bereit waren, uns mit einem exklusiven Konzert aus ihrem Wohnzimmer zu unterstützen. Jeder Zuschauer zahlt einen freiwilligen, virtuellen Eintritt, den wir als Spende für die Kinder in Südafrika verwenden“, beschreibt Hägemann das Konzept der geplanten Spendenaktion. Die Konzerte sollen ab Donnerstag, 4. Juni, wöchentlich ab 19.30 Uhr stattfinden. Die ersten drei Konzerte werden dabei von Bands aus den Mitarbeiterreihen der Jugendherbergen im Nordwesten gegeben. Dieser Landesverband der Jugendherbergen unterstützt als Hauptpartner seit Gründung viele der gemeinschaftlichen Aktionen von Ubomi.

Solche Gemeinschaftserlebnisse bilden einen der Eckpfeiler der Vereinsphilosophie. Das Wort „Ubomi“ stammt vom südafrikanischen Volk Xhosa und bedeutet frei übersetzt: Leben. Ubomi betreibt drei Projekthäuser direkt in den Townships. Die Mitarbeiter des Vereins wohnen vor Ort und sind durch ihre Nähe in den Vierteln anerkannt. Sie helfen den Jungen und Mädchen beim Lernen, treiben Sport und versorgen sie mit einer warmen Mahlzeit am Tag. Die Kinder erfahren so familiäre Wärme und erhalten die Chance ihre Fähigkeiten zu entdecken und zu verfeinern. Das gesamte Projekt finanziert sich aus Spenden von Privatpersonen. Um den Unterstützern etwas für die Aufwendungen zurückzugeben, lassen sich Hägemann und ihr Team regelmäßig Aktionen einfallen.

Weitere Informationen unter www.ubomi.net.


Ressort: Sport und Freizeit

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