- 04. März 2020
Die Münsterillumination zum 900-jährigen Jubiläum der Stadt Freiburg
Vom 20. bis 29. März präsentiert der Freiburger Münsterbauverein ein ehrgeiziges und spektakuläres Lichtereignis als Beitrag zum Freiburger Stadtjubiläum: das Münster-Mapping. Dabei wird die Geschichte Freiburgs und des Münsterbaus in leuchtenden Bildern erzählt – von der Gründung der Stadt im Jahre 1120 bis heute. Mithilfe von 20 Großprojektoren verwandelt sich die steinerne Hülle von Freiburgs Wahrzeichen in eine riesige Leinwand: Auf die gesamte Südfassade wird ein 15-minütiger Film projiziert, der wichtige historische Ereignisse auf eindrückliche Weise vermittelt.
Das Münster-Mapping wird finanziell durch den Energie- und Umweltdienstleister badenova ermöglicht, von der Erzbischof-Hermann-Stiftung der Erzdiözese Freiburg sowie vom Stadt- jubiläum Freiburg gefördert und von Calren Media umgesetzt.
Der Begriff „Mapping“ (engl. =„Abbildung“) stammt aus dem Bereich der Projektions- und Video- Technik. Es ist eine Kunstform, bei der multimediale Technologie (besondere Beamer, Lautsprecher etc.) verwendet werden, um angepasste Bildinhalte auf dreidimensionale Objekte zu projizieren und auf diese Weise z. B. Gebäudefassaden zu neuartigen Kunstwerken zu machen. Für ein solches Mapping galt es, die architektonischen Einzelheiten des Münsters vorab einzuscannen und anschlie- ßend in die Lichtshow zu integrieren. Die Technik arbeitet mit leistungsstarken 3D-Visualisierungs- programmen, die den Detailreichtum des Münsters betonen. Sie nutzen die Oberfläche der südlichen Fassade, um Szenen entstehen zu lassen und eine einzigartige Illusion zu erzeugen.
Der Bau des Freiburger Münsters ist auf das Engste mit der Geschichte der Stadt verbunden. „Unser Münster und der Münsterplatz waren die Keimzelle und sind bis heute Mittelpunkt sowie Identitätsträger für die gesamte Stadt. Daher freue ich mich, dass nun eines der herausragenden Highlights des Stadtjubiläums die spektakuläre Geschichte des Münsterbaus thematisiert“, sagt Erster Bürgermeister Ulrich von Kirchbach. Die historischen Ereignisse rund um Freiburg spiegeln sich in der Baugeschichte der Kirche wider: Unter der Herrschaft der Zähringer begonnen, stand zunächst das kleine „konradinische“ Münster. Dieses musste erweitert werden, um den Ansprüchen als letzte Ruhestätte für Adelige zu genügen. Wichtige Einschnitte wie z. B. die Schlacht bei Sempach oder der Ausbruch der Pest prägten das Leben der Menschen im mittelalterlichen Freiburg und beeinflussten unmittelbar die Baugeschichte des Münsters – es kam zu einem über 100 Jahre dauernden Baustopp. Dann schließlich doch die Vollendung des prächtigen Chors, als die finanziellen Mittel im 15. und 16. Jahrhundert zur Verfügung gestellt werden konnten. Die wechselvolle Geschichte der Stadt unter der Herrschaft der Habsburger und der Franzosen, gesellschaftliche Entwicklungen wie die Gründung der Universität oder der Wirkungskreis der Zünfte, religiöse Meilensteine wie der Protestantismus oder das im Exil lebende Basler Domkapitel: All das ist am und im Münster zu sehen, wenn auch manchmal nicht auf den ersten Blick. „Es lag mir besonders am Herzen, die enge Verzahnung zwischen den Ereignissen der Stadthistorie und ihren unmittelbaren Auswirkungen auf das, was an den Münsterbaustellen passierte, aufzuzeigen“ betont Münsterbaumeisterin Yvonne Faller.
Der dreidimensionale Ritt durch die Jahrhunderte dauert ca. 15 Minuten und stellt eine sehr besondere Geschichtsstunde dar, die auch den letzten Historienmuffel begeistert: Mit eigens für das Projekt komponierter Musik, mit zwei Münsterpflegern, die als Erzähler fungieren oder mit visuellen Effekten wie Blitzen zeigt Calren Media eine große Bandbreite visueller Erzählkunst auf. „Es war unser Ziel, die ereignisreiche und bunte, aber zeitweise auch düstere Geschichte des Münsters und der Stadt auf dieser außergewöhnlichen Architektur darzustellen und das zugleich auf eine unterhaltsame sowie historisch fundierte Weise“ sagt Benjamin Schnitzer, Kreativ- Projektleiter und Produzent bei Calren.
So dürfen sich FreiburgerInnen, BesucherInnen aus der Region und TouristInnen aus der Ferne auf eine einmalige Münsterillumination freuen, die die Stadt- und Münsterbaugeschichte mit allen Sinnen erlebbar macht.
Praktische Informationen:
- Vorführungstermine: Täglich von Freitag, 20. März, bis Sonntag, 29. März, jeweils um 20, 21 und 21.45 Uhr. Wegen der Earth Hour entfällt die Vorstellung am Samstag, 28. März, um 21 Uhr, die Vorstellungen um 20 und 21.45 Uhr finden regulär statt.
- Eintritt frei
- Zugang von der Kaiser-Joseph-Straße, KEIN Zugang über die Herrenstraße, die Buttergasse und das Kaufhausgässle.
- Zugang zu Geschäften, Gastronomie und Privathaushalten auf dem südlichen Münsterplatz ist dauerhaft gewährleistet.
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