- 29. November 2016
„Neue Ära der Elektromobiliät“
Experten und Unternehmer diskutieren an der 7. Innovationstagung der Randenkommission über die Zukunft der Automobilbranche
Antriebstechnologien der Zukunft - Herausforderungen und Innovationen: So lautete der Titel der Veranstaltung, zu der die Randenkommission in Zusammenarbeit mit der Wirtschaftsregion Südwest GmbH und dem Cluster automotive-bw in die Klettgau-Galerie nach Klettgau-Grießen eingeladen hatten. Die „Innovationstagung“ beleuchtet alljährlich Innovationen verschiedener Branchen. In diesem Jahr ging es um die Frage, ob und wie zukunftsweisende Antriebstechnologien die Automobilwirtschaft verändern werden. Der Fokus lag dabei auf umwelt-freundlichen Antrieben, die eine „neue Ära der Elektromobilität“ einleiten werden.
So war zumindest der Tenor des ersten Referenten, Paulo Ribeiro Monteiro, der bei der Daimler AG arbeitet. Er stellte die aus Stuttgart stammenden neuen Entwicklungen aus dem eigenen Haus vor. Daimler hat eine Unternehmensstrategie mit dem Titel CASE entwickelt, welche die Bemühungen des Traditionskonzerns zusammenfasst. CASE steht für „Connected“, „Autonomous“, „Shared & Service“ sowie „Electric“. Diese vier zentralen Felder und deren Beherrschung zeigen den Weg für die nächsten Jahre hin zu einer nachhaltigen Mobilität auf. Dabei setzt Daimler unter anderem auf Brennstoffzellen und Ionen-Lithium-Batterien. Die Pläne rund um die bis 2019 geplante Produktion von Fahrzeugen unter der Produktmarke EQ waren besonders interessant für die rund 70 anwesenden Vertreter der Automobilzulieferer. Wege für Automobilzulieferer
Wege für Automobilzulieferer
Einer von ihnen ist die Georg Fischer Automotive AG aus Schaffhausen, die gegossene Komponenten und Systeme für die Fahrzeugindustrie herstellt. Der Leiter Innovationsmanagement des Unternehmens, Udo Kreutzarek, wies bei seinem Vortrag auf die Bedeutung von Leichtbau-Komponenten hin, die maßgeblich zur Lösung von Herausforderungen in der Produktion der neuen alternativen Fahrzeugtypen beitragen können. Mit seinen 45 Produktionsstätten weltweit ist der Schweizer Industriekonzern ein Schwergewicht im Vergleich zu vielen kleinen und mittleren Autoteileherstellern, von denen es auch einige in den Landkreisen Lörrach und Waldshut gibt.
Doch auch sie können die neuen Entwicklungen in der Automobilbranche für ihren Unternehmenserfolg nutzen. Stichwort: Nische. Davon ist jedenfalls der Geschäftsführer der Moser Fahrzeugtechnik GmbH, Daniel Moser, überzeugt. Er hat sein Unternehmen spezialisiert auf die Produktion und Entwicklung von Bedienpulten und Steuerungen für Nutzfahrzeuge sowie Kabelkonfektion für die KFZ-Elektrik. Er machte deutlich, dass es nicht mehr nur die großen Namen sind, die die Märkte durch neue Ideen und Innovationen verändern. Inzwischen sind es auch Unternehmer jenseits des Mainstreams, die mit guten technischen Ideen Lösungen vor allem in Nischenbereichen erarbeiten und zur Marktreife bringen. Einige alternative Antriebe sind so neu, dass auf auftretende Herausforderungen oft keine Standardlösungen passen, sondern neue, kreative Ideen gefunden werden müssen – egal, ob diese von einem großen Entwicklungsteam oder einem kleinen Tüftler kommen: In dem hart umkämpften Automobilmarkt zählt letztendlich das Ergebnis.
Kooperationen stärken
Dass die Automobilzulieferer dabei keineswegs auf sich alleine gestellt sein müssen, verdeutlichte Dr. Rolf Reiner vom Netzwerk automotive-bw. Sowohl regional als auch landesweit gibt es Cluster, die sich auf den Wissenstransfer, die Zusammenarbeit und die gemeinsame Entwicklungen von Produktideen für die Automobilbranche spezialisiert haben. Die Ziele dabei: „über den Tellerrand schauen“, das eigene Produktportfolio stärken, Synergieeffekte nutzen und einen ganzheitlichen Lösungsansatz vorantreiben. Hier tritt automotive-bw als Plattform und Vermittler auf.
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