- 02. August 2017
Infrastruktur verhindert großflächige Waldbrände
Waldbewirtschaftung in Nordrhein-Westfalen sorgt für Brandschutz
Sommer, Sonne, Urlaubszeit – was aktuell für Millionen Nordrhein-Westfalen ein Grund zur Freude ist, bedeutet zugleich vielerorts erhöhte Waldbrandgefahr. Nordrhein-Westfalen meldete im vergangenen Jahr insgesamt 21 Brände auf 3,1 Hektar. Ein tagesaktueller Waldbrandgefahrenindex informiert deutschlandweit über die Gefährdungslage.
Bundesweit registrierte die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung 2016 insgesamt 608 Waldbrände, wovon 283 Hektar betroffen waren. Die meisten Waldbrände treten in Brandenburg auf. Auslöser ist häufig fahrlässige Brandstiftung, etwa durch weggeworfene Zigarettenstummel.
Wegenetze leisten Brandschutz
Ausgedehnte Flächenbrände, wie sie regelmäßig im Sommer aus Südeuropa gemeldet werden, sind in Deutschland unwahrscheinlich. Zwar gibt es auch hier große, zusammenhängende Waldflächen, aber Hitze und Trockenheit sind weniger ausgeprägt als in den Mittelmeerstaaten und eine rasante, großflächige Ausbreitung ist dank der Erschließung von Wäldern im Rahmen einer nachhaltigen Waldbewirtschaftung nahezu ausgeschlossen. Denn, so erläutert DeSH-Brandschutz-Experte Klaus Kottwitz: „Umfassende Wegenetze für den Holztransport wirken nicht nur als natürliche Barrieren zwischen Waldflächen, sondern sorgen im Ernstfall auch für eine schnelle Erreichbarkeit der Brandherde durch die Feuerwehr.“
Prävention in Nordrhein-Westfalen
„In Nordrhein-Westfalen gibt es eine sehr gute Wegeerschließung im Wald“, erklärt Oberforstrat Alfred Edelhoff (Landesbetrieb Wald und Holz). So gelangen Lösch- und Rettungsfahrzeuge im Brandfall rasch an die betroffenen Stellen. Zur Verhinderung der Ausbreitung von Waldbränden stellt der Landesbetrieb Wald und Holz Nordrhein-Westfalen im Land die Erreichbarkeit für den Katastrophenschutz über eine ständige Rufbereitschaft sicher. In der Regel sind die Regionalforstämter während der Dienstzeiten telefonisch erreichbar. Außerhalb dieser Zeiten gewährleistet eine zentrale Rufbereitschaft des Landesbetriebes die Erreichbarkeit zwischen 17 und 22 Uhr. Diese Telefonnummer ist bei allen Feuerwehr-Kreisstellen hinterlegt. Im Falle besonderer Gefährdungslagen, wie zum Beispiel einer hohen oder sehr hohen Waldbrandstufe (4-5), die durch den Deutschen Wetterdienst festgestellt wird, werden durch die Forstämter lokale Rufbereitschaften dann auch außerhalb der offiziellen Dienstzeiten aktiviert. Im bundesweiten Vergleich ist die Waldbrandintensität in NRW gering, so Edelhoff. Als Gründe nennt er: „Wir haben einen hohen Laubwaldanteil und bis auf regionale Besonderheiten nicht so viele schnell entflammbare Boden- oder Bestandesgegebenheiten. Außerdem kommt es aufgrund der klimatischen Gegebenheiten zu relativ wenigen Extremtrockenheiten.“ Viele aufmerksame Waldbesucher helfen meist und sorgen für kurze Alarmierungszeiten bei Waldbränden. Die Feuerwehr wird in der Regel schnell informiert, wann und wo es brennt. Weitere Informationen zum Thema Waldbrand finden sich auf dieser Webseite.
Comments powered by CComment