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  • 04. Dezember 2015

Erzbistum mit 50 Prozent CO2-Einsparung noch nicht zufrieden

Von Robert Eberle | Erzbischöfliches Ordinariat

Delegation der Kirchen in Baden-Württemberg bei Klimagipfel in Paris

Freiburg / Paris (pef). Die Energie-Offensive hat ihr Ziel erreicht: Die Erzdiözese Freiburg hat ihren CO2-Ausstoß um 50 Prozent gesenkt - durch ein bereits im Jahr 2006 gestartetes Engagement für Energie und Umwelt. Wie eine jetzt abgeschlossene Auswertung der Energiedaten seit 2006 zeigt, liegt der Energieverbrauch der mehr als eintausend Kirchengemeinden und Einrichtungen der Erzdiözese im Jahr 2014 („witterungsbereinigt“) 16 Prozent unter dem des Vergleichszeitraums (2002-2006). Für den Klimaschutz wurde zudem der Energiemix geändert: Genutzt wird nun deutlich weniger Heizöl - die Erzdiözese setzt stark auf Strom aus Wasserkraft.

Wie das Erzbischöfliche Ordinariat dazu am Freitag (4. 12.) bekanntgab, ist dies nicht nur gut für das Klima, sondern auch für den Haushalt der Kirchengemeinden: „Trotz steigender Energiepreise sind die Energiekosten nahezu gleich geblieben und schränken die verfügbaren Gelder für pastorale Aufgaben nicht ein.“ Mit dieser Botschaft im Gepäck fährt Benedikt Schalk, Leiter der Fachstelle „Energie und Umwelt“ im Ordinariat, am Samstag (5. Dezember) gemeinsam mit anderen Vertretern der Kirchen in Baden-Württemberg zur UN-Weltklimakonferenz nach Paris. Dort will er zeigen, „dass Klimaschutz geht“. Gute Beispiele seien schließlich wichtig: „Ich glaube, dass es schon vorbildhaft ist, wie wir als große und sehr breit und flächenmäßig sehr weit aufgestellte Institution es schaffen, unsere Kirchengemeinden für den Klimaschutz zu gewinnen.“ Die Erzdiözese setzt dabei auf Zielvorgaben, Unterstützung und Motivation - die Kirchengemeinden entscheiden sich freiwillig für das Klima-Engagement.

CO2-Ausstoß gesenkt, dank richtigem Energiemix

Benedikt Schalk erklärt: „Wir haben für den CO2-Ausstoß drei Komponenten, die uns voranbringen. Die eine Komponente ist der sinkende Energieverbrauch. Die zweite Komponente ist der richtige Energiemix und die dritte ist der Bezug CO2-armen Stroms.“ So habe die Erzdiözese den Verbrauch von Heizöl von 40 Prozent des Gesamtenergieverbrauchs auf knapp 30 Prozent reduziert. Stattdessen setzen die Gemeinden auf erneuerbare Energien, wie etwa Holz (2014: 7,6 Prozent des Gesamt-Energieverbrauchs). „Wenn man dann noch hinzu zieht, dass wir mit der KSE (Gesellschaft zur Energieversorgung der kirchlichen und sozialen Einrichtungen) einen eigenen Energieversorger haben, bei dem 80 Prozent unserer Kirchengemeinden CO2-armen Strom aus Wasserkraft beziehen, dann können wir sagen: Im Jahr 2014 haben wir - auch wegen der warmen Witterung - den CO2-Ausstoß tatsächlich um fast 50 Prozent gesenkt.“

Die Erzdiözese gibt sich mit diesem Ergebnis jedoch nicht zufrieden: „Es gibt sehr viele unserer Gebäude, die noch nicht energetisch ertüchtigt sind. Und wir können noch vieles optimieren“, erklärt Schalk. So laufe die Arbeit im Klimabereich weiter. In Zukunft wolle er sich mit seinem Team verstärkt um Sakralgebäude kümmern und diözesane Einrichtungen ins Energiemanagement einbeziehen.

„Geht doch! Ökumenischer Pilgerweg für Klimagerechtigkeit.“

Die Fahrt der Delegation der Kirchen in Baden-Württemberg nach Paris steht unter dem Motto „Geht doch! Ökumenischer Pilgerweg für Klimagerechtigkeit.“ und bezieht sich auf das vom Bischöflichen Hilfswerk MISEREOR e.V. mitinitiierte ökumenische Bündnis aus Diözesen, Landeskirchen, christlichen Entwicklungsdiensten, Missionswerken und (Jugend-) Verbänden. Unter diesem Leitwort fährt die Freiburger Delegation, vorbereitet und organisiert vom Referat Weltkirche, zum Klimagipfel in Paris.

Außer dem Referenten für Energie und Umwelt wird die Erzdiözese Freiburg bei der Weltklimakonferenz durch Manuel Barale (Referat Weltkirche im Erzbischöflichen Ordinariat), Inge Auer (Vorsitzende des Diözesanratsausschusses Weltkirche und Partnerschaft AWP), Dr. Franz Porz (Stellvertretender Vorsitzender des AWP) und Christel Henseler (AWP und Vorstand von pax christi) vertreten sein.

Kirchliche Organisationen und religiöse Gruppierungen sind als Beobachter und Lobbyisten in Paris dabei, um weitreichende politische Entscheidungen einzufordern. Zum Auftakt der UN-Weltklimakonferenz hatten fast 500 Menschen aller Religionen der Sekretärin des UN-Rahmenabkommens über Klimaänderung, Christiana Figueres, eine Petition mit knapp zwei Millionen Unterschriften überreicht, in der die Unterzeichner eine drastische Senkung der CO2 Emissionen und Hilfe für die vom Klimawandel betroffenen Ärmsten verlangen.


Ressort: Glaube und Gesellschaft

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