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79. Bayerischer Heilbädertag: Bayerns Heilbäder wollen sich neu erfinden
79. Bayerischer Heilbädertag: (v.l.n.r.)Christian Bredl, Leiter der Landesvertretung Bayern von der Techniker Krankenkasse, Bayerns Heilbäder-Präsident Landrat Peter Berek, Passaus Landrat Raimund Kneidinger, Magdalena Resch von der Geschäftsstelle des Bayerischen Heilbäder-Verbands (BHV), Landtagsabgeordneter Bernhard Seidenath, Vorsitzender des Ausschusses für Gesundheit, Pflege und Prävention, Landtagsabgeordneter Stefan Meyer, Bad Griesbachs Bürgermeister Jürgen Fundke und BHV-Geschäftsführer Frank Oette ©BHV
  • 19. November 2025

79. Bayerischer Heilbädertag: Bayerns Heilbäder wollen sich neu erfinden

Von Bayerischer Heilbäder-Verband e. V.

Mit einer umfassenden Innovationsagenda wollen die Gesundheitsorte im Freistaat noch attraktiver werden.

Bad Griesbach -Bayerns Heilbäder und Kurorte schlagen ein neues Kapitel auf. Der 79. Bayerische Heilbädertag, der gestern in Bad Griesbach (Kreis Passau) zu Ende ging, stand ganz im Zeichen des Aufbruchs: Die Gesundheitsorte im Freistaat wollen sich neu erfinden - innovativer, präventionsstärker, digitaler - und zugleich auf das bauen, was sie seit Jahrzehnten erfolgreich macht und was gesellschaftlich wieder zunehmend im Trend liegt: die natürliche Heilkraft aus Thermalwasser, Moor, Luft und Bewegung.

Ein stärkerer Fokus auf Zukunftsthemen wie Resilienz, Longevity, also das gesündere Älterwerden, und hochwertige Präventionsangebote gehören zu zentralen künftigen Schwerpunkten der Branche. Daneben setzen die Kurorte und Heilbäder auch auf neue Workation-Modelle, die mobiles Arbeiten mit einer gesundheitsorientierten Auszeit kombinieren. 

Auch digitale und damit nutzerfreundlichere Kurprozesse, wissenschaftsbasierte Naturheilverfahren und neue Therapieformen wie Waldgesundheit sollen noch mehr Raum bekommen. "Mit dieser Agenda wollen wir unsere über 70 Kur- und Heilbäder sowie Kurbetriebe erfolgreich in die Zukunft führen", machte Heilbäder-Präsident Peter Berek deutlich.

Bayerns Kurorte als tragende Säule der medizinischen Versorgung 

insbesondere im Bereich der Prävention

Gleichzeitig wollen die Gesundheitsorte ihre Rolle als tragende Säule der gesundheitlichen Versorgung im ländlichen Raum weiter stärken. Mit weit über 2.000 Ärztinnen und Ärzten, Therapeuten, Heilpraktikern und weiteren Gesundheitsdienstleistern sowie einer bestens ausgebauten Infrastruktur bieten sie Menschen abseits der Ballungsräume medizinische Kompetenz, die weit über den klassischen Kuraufenthalt hinausgeht. 

"Unsere Infrastruktur kann künftig in wachsendem Maß einen entscheidenden Beitrag zur Sicherung einer flächendeckenden Gesundheitsversorgung leisten - insbesondere in einer Zeit, in der die medizinische Versorgung sich in einem tiefgreifenden Wandel befindet und vielerorts sogar vor dem Kollaps steht", so Berek. Dass die Branche - trotz angespannter Haushaltslagen in vielen Kommunen - konsequent auf Qualität setzt, zeigen Beispiele vor Ort: Bad Weißenstadt (Landkreis Wunsiedel i. Fichtelgebirge) erhielt als jüngstes bayerisches Heilbad das staatliche Prädikat. Füssen (Landkreis Ostallgäu) wurde neu als Kneipp-Heilbad zertifiziert.

Motor für den ländlichen Raum

Bayerns Heilbäder sind heute ein zentraler Pfeiler des bayerischen Gesundheitswesens und ein Tourismus- und Wirtschaftsmotor, wie beim Heilbädertag deutlich wurde: 100.000 Arbeitsplätze, 4,5 Milliarden Euro Wertschöpfung, 465 Millionen Euro Steuereinnahmen und jede vierte touristische Übernachtung im Freistaat belegen die volkswirtschaftliche Bedeutung der Branche. "Aus jedem Euro, den wir in Reha investieren, entsteht ein fünffacher Effekt für die Regionen", betonte Berek.

Mehr finanzieller Rückenwind nötig

"Unsere Heilbäder sind wirtschaftlich, gesellschaftlich und gesundheitlich von zentraler Bedeutung. Wir wollen diese Stärke weiterentwickeln - aber dazu müssen die finanziellen Grundlagen stimmen", sagte Frank Oette, Geschäftsführer des Bayerischen Heilbäder-Verbands. 

Der hohe Investitions- und Unterhaltsbedarf bei Thermen, Infrastruktur und medizinischer Ausstattung erfordere verlässliche Unterstützung. Oette plädierte für strukturelle Entlastungen, etwa einen Sonderlastenausgleich für Kurorte, wie ihn andere Bundesländer bereits eingeführt haben, sowie für Instrumente wie einen Reha-Zukunftsfonds zur Finanzierung dringend notwendiger Investitionen.

Eine starke Bank für den Freistaat

Der Vorsitzende des Gesundheitsausschusses im Bayerischen Landtag, Bernhard Seidenath, würdigte die Kurorte als unverzichtbaren Bestandteil des bayerischen Gesundheitssystems: "Unsere Heilbäder sind eine Bank für die Gesundheit. Sie sind eine starke Säule für den Freistaat Bayern." Er sprach sich für mehr Prävention, bessere Zugänge zur Kur - etwa für Berufstätige durch Workation-Modelle, moderne digitale Verfahren und eine strategische Weiterentwicklung des Gesundheitstourismus aus. "Die Gesundheitswirtschaft hat das Potenzial, zur Leitökonomie des 21. Jahrhunderts zu werden." Unterstützung kam auch aus der Wirtschaft: Wolfram Hatz, Präsident der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft, hob hervor, dass Bayern bereits heute "Reha-Land Nummer 1 in Deutschland" sei.


Ressort: Lifestyle & Wohlbefinden

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