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Dem Geheimnis der 100-Jährigen auf der Spur
Älteres Paar am Strand ©Fotolia
  • 23. Mai 2024

Dem Geheimnis der 100-Jährigen auf der Spur

Von Jens Henning-Billon | obx-medizindirekt

Bad Mergentheim - Rund 25.000 Menschen gibt es in Deutschland, die 100 Jahre oder sogar älter sind. Knapp 20.000 derjenigen, die die Jahrhundertschwelle überschritten haben, sind Frauen. Was ist ihr Geheimnis und haben wir den Schlüssel für ein langes Leben selbst in der Hand? "Nur 20 Prozent des Alterns ist wirklich genetisch bedingt, den Rest können wir durch unseren alltäglichen Lifestyle beeinflussen", sagt Dr. med. Tina Ernst, niedergelassene Gynäkologin im baden-württembergischen Bad Mergentheim. Sie beschäftigt sich seit Jahren mit dem Thema des gesunden Älterwerdens.

Wichtige Bausteine für ein langes und möglichst gesundes Leben sind aus der Sicht der Ärztin: ausreichend Schlaf, wenig Alkohol und vor allem wenig Stress. "Außerdem sind es verschiedene Mikronährstoffe und gegebenenfalls auch gezielte Fastenzeiten, die zum persönlichen, Anti-Aging-Programm‘ eines jeden Einzelnen beitragen können", verdeutlicht Dr. Tina Ernst.

Sie studierte Medizin in Mainz und absolvierte ihre Facharztausbildung an der Uniklinik Frankfurt. Anschließend arbeitete sie in einer Praxis in Frankfurt. Seit 2016 ist sie in ihrer eigenen Praxis in Bad Mergentheim tätig und setzt besonders auf einen ganzheitlichen Ansatz in der Medizin.

Was verbirgt sich hinter den Mikronährstoffen, die für ein langes Leben so wichtig sind? Es sind die Nährstoffe, die der Körper in kleinen Mengen benötigt. Sie spielen eine entscheidende Rolle bei verschiedenen physiologischen Prozessen im Körper und sind wichtig für eine Vielzahl von Funktionen, einschließlich des Stoffwechsels, der Zellregeneration und der Energieproduktion. Durch den Alterungsprozess werden Mikronährstoffe noch wichtiger, da der Körper im Laufe des Lebens Nährstoffe dringender braucht, weil er sie schlechter aufnehmen und verarbeiten kann. Ein Mangel an Mikronährstoffen kann zu einer Vielzahl von gesundheitlichen Problemen im Alter führen, einschließlich eines geschwächten Immunsystems, einer verringerten Knochengesundheit, einer verminderten kognitiven Funktion und eines erhöhten Risikos für chronische Krankheiten wie Herzkrankheiten und Osteoporose.

Beispiele für wichtige Mikronährstoffe für gesundes Altern sind Vitamine wie Vitamin C, Vitamin D, Vitamin E und B-Vitamine. Mineralstoffe wie Calcium, Magnesium, Zink und Eisen sind entscheidend für die Knochengesundheit, den Energiestoffwechsel, die Zellfunktion und die Immunfunktion. Omega-3-Fettsäuren, die hauptsächlich in fettem Fisch wie Lachs, Makrele und Thunfisch vorkommen, sind wichtig für die Gesundheit des Herzens, des Gehirns und der Gelenke. Antioxidantien wie Vitamin C, Vitamin E, Beta-Carotin und Selen helfen, freie Radikale zu bekämpfen und oxidative Schäden in den Zellen zu reduzieren. Das wiederum kann das Risiko für altersbedingte Krankheiten wie Krebs und Herzkrankheiten verringern.

"Derzeit möchten immer mehr Patientinnen wissen, wie sie gesund und glücklich alt werden können", weiß die Bad Mergentheimer Medizinerin. Aktuell werde sehr viel im Bereich der plastisch-ästhetischen Chirurgie und der Dermatokosmetik unternommen. Dazu gehören beispielsweise die Verwendung von Botox, Hyaluronsäure und Fillern oder auch Straffungs-OPs. "Allerdings ist dies lediglich eine ‚optische Erneuerung‘", schränkt die Medizinerin ein.

Häufig fällt nach Worten von Dr. Tina Ernst der Begriff Hormonersatztherapie, wenn es ums gesunde Älterwerden für Frauen geht. "Prinzipiell kann man schon sagen, dass Hormone uns länger fit und frisch halten, da viele Erkrankungen und Alterungsprozesse erst mit Beginn der Wechseljahre und danach auftreten", sagt sie. Insofern seien die weiblichen Hormone ein Schutz. "Allerdings muss man auch sagen, dass eine Hormonersatztherapie uns nicht 150 Jahre alt werden lässt", betont sie. "Viel bedeutsamer ist ein gesunder Lebenswandel mit gesunder Ernährung, Bewegung, Stressreduktion, Verzicht auf Suchtmittel und ausreichend Schlaf. Schon kleine Schritte in diese Richtung können eine große Wirkung haben!", ergänzt Dr. Tina Ernst.


Ressort: Hochrhein

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