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Öko-Feldtage: Innovationskraft für die Zukunft
Die hessische Landwirtschaftsministerin Priska Hinz und der Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir haben sich im anschließenden Rundgang Öko-Inovationen angeschaut ©Marzena Seidel
  • 05. Juli 2022

Öko-Feldtage: Innovationskraft für die Zukunft

Von Hella Hansen | FiBL Projekte GmbH

Die Öko-Feldtage in Villmar-Aumenau vom 28. bis 30. Juni zeigten die Innovationskraft und Vielfalt der ökologischen Landwirtschaft. 11.500 Besucherinnen und Besucher konnten auf über 20 Hektar erleben, was die Branche zu bieten hat. Die Highlights der Veranstaltung: der Forschungsstall, die Agroforstsysteme und Maschinenvorführungen.

Bei idealem Wetter machten sich über 11.500 Besucher*innen auf den Weg zur Hessischen Staatsdomäne Gladbacherhof. Biobauern und solche, die es werden wollen, haben hier eine Fülle von Ideen für ihre tägliche Arbeit bekommen. Unter den Gästen waren auch zahlreiche Studierende und Auszubildende aus dem In- und Ausland sowie eine wachsende Zahl an konventionell wirtschaftenden Kolleg*innen, die sich für nachhaltige Landwirtschaft interessieren. „Die Stimmung auf den Öko-Feldtagen war so unbeschreiblich, wie der strahlend blaue Himmel: Endlich konnten wir uns wieder begegnen und zu den neusten Entwicklungen bei Forschung und Politik im Ökosektor austauschen und vernetzen“, sagt Tina Andres, Vorstandsvorsitzende des BÖLW und ergänzt: „Die Freude darüber war genauso spürbar – und zudem eine große Konzentriertheit auf die Herausforderungen der Gegenwart und Zukunft:  lösungsorientiert, tatkräftig, klar und fokussiert, verbunden mit dem Willen zur ökologischen Transformation der Lebensmittelwirtschaft.“

Das Klima und der Umgang mit Wetterextremen waren ein Schwerpunktthema auf den Öko-Feldtagen 2022. Beispielsweise sollen die auf Grün- und Ackerland gepflanzten Agroforstsysteme Erosionsschäden mindern, die Kohlenstoffspeicher sowie die Artenvielfalt auf den Flächen steigern. Diese Ökosystemleistungen erforschen die Wissenschaftler*innen genauso wie die Auswirkungen auf den Ertrag. Im Forschungsstall unterstützt eine hochautomatisierte Technik die Wissenschaftler*innen bei der Entwicklung einer Nutztierhaltung der Zukunft. Diese ist sowohl ökologisch und ökonomisch nachhaltig und ermöglicht ein hohes Maß an Tierwohl.

Professionelle Technik

Besonders groß waren die Besucherzahlen bei den Maschinenvorführungen, den Neuentwicklungen und den Podiumsdiskussionen zur Zukunft der Landwirtschaft. Viele kamera- und GPS-geführte Hacken standen im Fokus des Interesses. Weitere Highlights der Feldtage waren die zahlreichen Demoparzellen der Ausstellenden, ein Versuch zum Gemüsebau in Mulch und die Landessortenversuche zu Winterweizen und Soja.
„Ich freue mich über den großen Erfolg der Öko-Feldtage 2022 und hoffe, dass viele Landwirtinnen und Landwirte die guten Impulse für eine klimafreundliche, ökologische und krisenfeste Landwirtschaft nutzen“, resümiert die hessische Landwirtschaftsministerin Priska Hinz. Ihr Ministerium unterstützte die Veranstaltung auch 2022 wieder finanziell im Rahmen des Ökoaktionsplans.

Weitere Informationen auf www.oeko-feldtage.de

Stimmen zu den Öko-Feldtagen

Carsten Veller, Projektleiter der Öko-Feldtage: „Ich bin froh, wie gut es gelungen ist, das Konzept der Öko-Feldtage auf den Gladbacherhof anzupassen. Es war eine Mammutaufgabe, die Verkehrsführung, die Maschinenvorführung und die Standplanung auf das hangreiche Gelände anzupassen. Aber ein Großteil der Biobauern und -bäuerinnen haben solche Bedingungen im Alltag. Gerade deshalb war dieser Standort genau richtig.“

Professor Andreas Gattinger, wissenschaftlicher Leiter des Gladbacherhofs: „Für uns war das eine große Chance, unsere Arbeit einem breiten Publikum vorzustellen. Als Wissenschaftler, Hochschullehrer und Landwirt freut es mich besonders, dass wir viele unserer Maßnahmen zu einer klimafreundlichen und resilienten Landwirtschaft mit den Praktiker*innen vor Ort diskutieren konnten: Im Stall, auf dem Acker und in den Podiumsdiskussionen der Foren.“


Jonathan Kern, Berater bei Bioland, Moderator Maschinenvorführungen: „Es begeistert mich immer wieder, wie erfindungsreich Landwirte sind. Wenige Tage vor der Vorführung haben sich zwei Tüfftler zusammengesetzt und sind spontan eine Kooperation eingegangen: Das neu entwickelte Kamera- und Steuerungssystem des Photoheylers mit der Leibing-Sichelhacke zu verbinden. Überrascht hat mich das enorme Interesse der Besucher*innen an der ressourcenschonenden Grünfutterbergung.“


Steffen Reese, Geschäftsführer Naturland, Aussteller: „Wir haben erfolgreiche, sehr gelungene, sehr gute Öko-Feldtage miterlebt und verantworten dürfen! Die Veranstaltung war eine Demonstration der Öko-Branche in Richtung Politik und Öffentlichkeit, sie war insbesondere auch eine Öko-Leistungsschau – beispielsweise der Züchtung. Sie war ein Wiedersehen mitten in einer entspannteren und gleichzeitig angespannten Pandemie-Situation. Sie war eine Selbst-Vergewisserung der Öko-Bäuerinnen und Bauern sowie ihrer Partner in der Wertschöpfungskette, sie war eine bäuerliche Mitgliederbindung für die Öko-Verbände.“

Jakob Hagemann, Treffler Maschinenbau, Aussteller: „Mit mehr Maschinenvorführungen wäre es für uns noch besser gewesen, aber ich verstehe, dass das auf dem Standort schwierig ist. Mit dem Klientel an unserem Stand sind wir sehr zufrieden und nutzen die Öko-Feldtage sehr stark zum Austausch: persönlich und fachlich, mit (Neu)Kunden, aber auch Politik, Verbänden und Wissenschaft.“


Marcus Wewer, Leiter des Qualitätsmanagements Bioeigenmarken REWE, Goldsponsor: „Die Teilnahme an den Öko-Feldtagen war Neuland für uns. Wir haben erreicht, was wir uns davon versprochen haben: Mit Biobäuerinnen und -bauern und Lebensmittelverarbeitenden in den Dialog zu gehen. Konzernintern wollten wir unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern den aktuellen Ökolandbau zeigen. Es waren sehr viele aus den unterschiedlichsten Bereichen und aus dem ganzen Bundesgebiet in Villmar. Sie haben nun ganz neue Bilder von Ökolandbau: verstehen die Bedeutung, die Professionalität und auch die Arbeit, die dahintersteckt.“


Ressort: Energie und Umwelt

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