- 24. Juli 2018
Welt-Hepatitis-Tag 2018
Auf Hepatitis testen lassen – rechtzeitige Diagnose kann Leberschäden verhindern und Leben retten
München - Der Welt-Hepatitis-Tag steht dieses Jahr unter dem Motto ‚Hepatitis: Findet die fehlenden Millionen’. Die Initiatoren möchten damit erreichen, dass mehr Menschen, die unwissentlich an einer Hepatitis B oder C leiden, auf ihre Erkrankung aufmerksam werden – weltweit viele Millionen (1), in Deutschland schätzungsweise 100.000 alleine mit Hepatitis C (2).
Durch Viren hervorgerufene Leberentzündungen – zum Beispiel die Hepatitis B und C – verursachen weltweit großes Leid. Unbehandelt können sie zu schweren Leberschäden, Leberzellkrebs und zum Tod führen. (2) Das Problem: Die Erkrankungen verlaufen oft lange Zeit unauffällig, sodass infizierte Menschen nichts von ihrer Erkrankung ahnen. (2) „Ich war oft müde und abgeschlagen und konnte meinen Alltag nicht mehr bewältigen“, erzählt Ulrike, eine ehemalige Hepatitis-C-Patientin. „Und obwohl ich mich mit der Zeit immer kränker fühlte, dauerte es 20 Jahre, bis ich endlich die Diagnose hatte.
Menschen, die wie Ulrike nichts von ihrer Hepatitis wissen, haben keine Chance auf eine Behandlung. Auf diesen Zusammenhang macht der Welt-Hepatitis-Tag am 28. Juli aufmerksam. Die Organisatoren rufen die Bevölkerung dazu auf, sich auf Hepatitis B und C testen zu lassen. Dies unterstützt auch das Ziel, die Hepatitis C bis 2030 massiv einzu-dämmen oder sogar zu eliminieren, wie es sich die Bundesregierung beziehungsweise die Weltgesundheitsorganisation WHO vorgenommen haben. (3) (4)
Diesem Ziel hat sich auch die Aufklärungskampagne „Bist du Chris?“ verschrieben. Sie informiert Menschen über die Hepatitis-C-Virus-Infektion, eine Online-Checkliste unter www.bist-du-chris.de hilft, das eigene Infektionsrisiko einzuschätzen. Wer dann denkt, er könnte ebenfalls erkrankt sein, sollte einen Hepatitis-C-Test durchführen lassen. „Ich war froh, endlich eine Ursache für meine Beschwerden zu haben, zumal man Hepatitis C heute gut behandeln kann“, erinnert sich Daniela, eine ehemals betroffene Patientin. Tatsächlich können heute – anders als noch vor wenigen Jahren – die meisten Patienten mit Hepatitis C geheilt werden. (5)
Das Wissen um die Hepatitis C nimmt zu
Seit dem Start vor gut einem Jahr hat „Bist du Chris?“ viele Menschen erreicht. Über 640.000 User haben die Kampagnen-Website besucht, 124.000 füllten die Online-Checkliste komplett aus. (6) Elf Millionen Mal wurden Facebook-Beiträge zur Kampagne angesehen, und 40 Patienten berichteten dort von ihrer Hepatitis-C-Erkrankung. (7) Und dieses Engagement trägt offenbar Früchte.
Laut einer Analyse der Gesellschaft für Konsumforschung GfK stieg im Kampagnenzeitraum das Risikobewusstsein gegenüber der Erkrankung und es wissen heute mehr Menschen, dass es einen Test auf Hepatitis C gibt. Parallel dazu hat auch die Bereitschaft zuge-nommen, mit dem Arzt über Hepatitis C zu sprechen und sich einem Bluttest zu unter-ziehen. (8)
Das spiegelt sich auch in der gesteigerten Zahl der durchgeführten Hepatitis-C-Bluttests wider. (9) Ein weiteres erfreuliches Ergebnis der GfK-Umfrage: Eine von vier Personen, die an der Umfrage teilnahmen, hat Kampagnen-Informationen an andere weitergegeben (8) und so das Wissen um die Erkrankung vermehrt.
Die Initiative pro Leber hofft, dass dadurch viele bislang nicht erkannte Hepatitis-C-Patienten eine Chance auf Heilung erhalten. Sie ermuntert die Öffentlichkeit, sich weiter mit der Hepatitis C auseinander zu setzen, zum Beispiel, indem sie die Online-Checkliste nutzt. Zudem könnten weitere Patienten als Fürsprecher auftreten und ihr Wissen um die Erkrankung und die Therapie mit anderen teilen – wie zum Beispiel auf Facebook. „Ich bin dank der neuen Therapien wieder gesund und möchte auch andere dazu ermutigen, sich testen und gegebenenfalls behandeln zu lassen“, begründet Prakash, einer der Fürsprecher der Kampagne, sein Engagement.
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