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Kultusministerin schottet sich gegen ErzieherInnen aus dem Ausland ab
B Lösch, J Frey
  • 02. September 2020

Kultusministerin schottet sich gegen ErzieherInnen aus dem Ausland ab

Von Theresia Lindner | GRÜNE

Kindertages- und Kinderpflegeeinrichtungen stehen in den vergangenen Jahren immer wieder vor der Herausforderung, einen höheren Bedarf an frühkindlicher Erziehung und Betreuung vorzufinden, da hier ein Rechtsanspruch besteht. Gleichzeitig kann aber häufig der für eine quantitativ und qualitativ hochwertige frühkindliche Bildung und Betreuung notwendige Personalbedarf nicht gedeckt werden. Mit einer Kleinen Anfrage wollten die beiden Grünen Abgeordneten Brigitte Lösch und Josha Frey von der Kultusministerin erfahren, inwieweit eine Anpassung der Voraussetzungen für ausländische BewerberInnen für die ErzieherInnen-Ausbildung zur Entschärfung dieser Situation beitragen könnte. Gerade in Grenzregionen besteht ein berechtigtes Interesse der gegenseitigen Anerkennung der Berufsabschlüsse.

Nun hat die Kultusministerin Eisenmann die Fragen der beiden Abgeordneten, die im Grundberuf selbst DiplomsozialpädagogInnen sind, mit knappen acht Seiten beantwortet, dass sie eine flexibilisierte Ausweitung auf ausländische Abschlüsse ablehnt.

Brigitte Lösch zeigt sich als Sprecherin der Grünen Fraktion für Frühkindliche Bildung verwundert, da Ministerin Eisenmann gerade dabei ist ein Direkteinsteigerprogramm in Pädagogik aufzugleisen zum Beispiel für Zusatzkräfte oder Sprachförderkräfte ohne sozialpädagogische Ausbildung, sich aber bei Fachpersonal mit ausländischem Abschluss nicht bewegen will und diesen den Zugang erschwere. „Oft haben Menschen mit Migrationshintergrund sehr gute Ausbildungen schon hinter sich. Deswegen ist es sicherlich sinnvoll die Qualifizierung und Anerkennung ausländischer Fachkräfte ins Direkteinsteigerprogramm mitaufzunehmen,“ fordert Bildungspolitikerin Brigitte Lösch.

Der europapolitische Sprecher der Fraktion, Josha Frey, sieht eine europäische Abschottung der Kultusministerin in einer Zeit, wo eigentlich die europäische Kooperation die Lösung vieler anstehender Aufgaben bedeuten könnte. „Ich halte die in der sehr knapp gehaltenen Antwort auf unsere parlamentarische Anfrage zum Ausdruck kommende Haltung für wenig hilfreich, dem ErzieherInnenmangel zu begegnen. Wir brauchen Offenheit für Lösungen gerade für Menschen aus unseren europäischen Nachbarländern,“ fordert Josha Frey.

Die Antworten des Kultusministeriums sind als Drucksache 16/8436 auf der Homepage des Landtages (www.landtag-bw.de) zu finden.


Ressort: Politik

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