- 06. August 2022
Auf der Spur des Drüsigen Springkrauts
Zweiter Voluntourismus-Einsatz in Saig und Titisee
Südschwarzwald – Am Samstag, den 30. Juli 2022, haben tatkräftige Freiwillige beim zweiten Tageseinsatz im Projekt „Voluntourismus für die biologische Vielfalt“ im Hochschwarzwald Drüsiges Springkraut entfernt. Auch während der Sommerferien können Interessierte sich engagieren.
Beim Voluntourismus-Einsatz am vergangenen Wochenende waren fleißige Helferinnen und Helfer dem Drüsigen Springkraut auf der Spur ©Naturpark Südschwarzwald und schädigen damit auch die auf sie spezialisierte Tierwelt“, erklärt Dagmar Schäfer von der Regionalen Initiative für Artenvielfalt. Seit vielen Jahren entfernt die engagierte Schwarzwälderin mit zahlreichen Ehrenamtlichen aus der Region unter der Schirmherrschaft des NABU Hochschwarzwald das invasive Drüsige Springkraut. Ihr Ziel ist es, die hochwertige Natur im Bereich Feldberg, Hinterzarten und Titisee mit ihren wichtigen Naturschutz- und Landschaftsschutzgebieten vor großen Springkraut-Monobeständen zu bewahren. „Die invasive Pflanze wurde und wird vom Menschen über Botanische Gärten, Imkerei, Bau- und Forstarbeiten eingebracht, weswegen wir die Verantwortung auch beim Menschen sehen, dafür zu sorgen, dass die standorttypischen Pflanzen ihren Lebensraum zurückbekommen.“
Am vergangenen Wochenende stand die Entfernung des Springkrauts nun zum ersten Mal auf dem Programm einer Gruppe Freiwilliger, die im Rahmen des Projektes „Voluntourismus für die biologische Vielfalt“ des Naturparks Südschwarzwald zusammengekommen waren. Das Projekt im Bundesprogramm Biologische Vielfalt will einen aktiven Beitrag zum Schutz und zur Förderung der biologischen Vielfalt leisten und gleichzeitig die Teilnehmenden für deren Bedeutung sensibilisieren. Daher organisiert der Naturpark Südschwarzwald in Kooperation mit einer Vielzahl von engagierten Partnern von Juli bis Oktober zahlreiche Tageseinsätze. Von der Entfernung von Neophyten, über die Biotoppflege für das vom Aussterben bedrohte Auerhuhn, bis hin zu Offenhaltungsmaßnahmen in der Wutachschlucht – die Einsatzmöglichkeiten sind vielfältig. Die Teilnehmenden müssen bis auf Trittsicherheit, Spaß an Bewegung und Interesse für die Natur keine speziellen Voraussetzungen erfüllen. Das benötigte Werkzeug und ein Mittagssnack werden gestellt. Die fachliche Anleitung vor Ort übernehmen Förster, Ranger und weitere Fachleute aus der Region, wie Dagmar Schäfer. Sie alle teilen ihr umfangreiches Wissen gerne ganz nebenbei mit den Freiwilligen. Es engagieren sich ForstBW mit dem Forstbezirk Hochschwarzwald sowie das Naturschutzzentrum Südschwarzwald und die Landesforstverwaltung. Auch das Regierungspräsidium Freiburg, die Regionale Initiative für Artenvielfalt sowie der Verein Auerhuhn im Schwarzwald bringen sich ein.
Am Wegesrand im Wald bei Saig sowie auf einer Waldfläche hinter dem Eisweiher in Titisee ist nun dank des Engagements der Voluntouristinnen und Voluntouristen weniger Springkraut zu finden. Am kommenden Freitag, den 12. August, findet der nächste Einsatz am Feldberg statt. Bei der Biotoppflege wird Lebensraum für das vom Aussterben bedrohte Auerhuhn geschaffen. Bis zum Herbst werden noch weitere freiwillige Helferinnen und Helfer für mehrere Tageseinsätze gesucht. Weitere Informationen und Anmeldung unter www.voluntourismus-im-naturpark.de und www.naturschutz-im-urlaub.de.
Die weiteren Tageseinsätze
- 6. Aug. (Sa): Bekämpfung gebietsfremder Pflanzen | Titisee/Feldberg
- 12. Aug. (Fr): Biotoppflege für das Auerhuhn | Feldberg
- 2. Sept. (Fr): Wegeinstandsetzung im Naturschutzgebiet | Feldberg
- 10. Sept. (Sa): Biotoppflege für das Auerhuhn | Rohrhardsberg
- 16. Sept. (Fr): Biotoppflege für das Auerhuhn | Rohrhardsberg
- 23. Sept. (Fr): Waldpflege | Feldberg
- 7. Okt. (Fr): Offenhaltung wertvoller Lebensräume | Wutachschlucht
- 8. Okt. (Sa): Biotoppflege für das Auerhuhn | Rohrhardsberg
- 14. Okt. (Fr): Waldpflege | Feldberg
- 27. Okt. (Do): Biotoppflege für das Auerhuhn | Freiburg Kappel/Kirchzarten
Weitere Informationen und Kooperationspartner
Beim Modellprojekt Voluntourismus arbeiten zahlreiche regionale sowie überregionale Akteurinnen und Akteure am gemeinsamen Ziel, einen positiven Beitrag für die biologische Vielfalt zu leisten. Nationale Naturlandschaften e. V. übernimmt im Rahmen des Förderprojektes die bundesweite Verbundkoordination. Neben dem Naturpark Südschwarzwald sind das Biosphärenreservat Mittelelbe, vertreten durch den Förder- und Landschaftspflegeverein Biosphärenreservat Mittelelbe e. V., der Müritz-Nationalpark und der Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer, vertreten durch die Schutzstation Wattenmeer e. V., weitere Modellregionen. Darüber hinaus sind BUND-Reisen und ECOCAMPING als touristische Projektpartner beteiligt. Auf regionaler Ebene engagieren sich zudem ForstBW Forstbezirk Hochschwarzwald, das Naturschutzzentrum Südschwarzwald und die Landesforstverwaltung (Landratsamt Breisgau-Hochschwarzwald) sowie die Hochschwarzwald Tourismus GmbH. Darüber hinaus setzen sich die Regionale Initiative für Artenvielfalt/NABU Hochschwarzwald, der Verein Auerhuhn im Schwarzwald und das Regierungspräsidium Freiburg im Rahmen des Projektes ein. Das Projekt wird gefördert im Bundesprogramm Biologische Vielfalt durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz.
Ansprechpartnerin:
Christine Peter, Tel. 07676 9336-24, E-Mail:
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