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Aufhebung AKW-Neubau-Verbot steigert Gefahren und Risiken
Kernkraft ©Gerlad Kaufmann
  • 20. Dezember 2024

Aufhebung AKW-Neubau-Verbot steigert Gefahren und Risiken

Von Irène Kälin, Präsidentin TRAS

Basel – Heute startet die Vernehmlassung zum indirekten Gegenvorschlag des Bundesrates zur Aufhebung des AKW-Neubauverbots. Der Trinationale Atomschutzverband TRAS ist empört darüber, dass die Schweizer Landesregierung die eigene Bevölkerung und die der Nachbarländer auch künftig den Gefahren eines Super-Gaus aussetzen möchte, statt Massnahmen gegen die Brennstoff-Abhängigkeiten zu treffen.

Als Bundesrat Albert Rösti Ende August das Vorhaben zur Aufhebung des AKW-Neubauverbots erstmals präsentierte, sprach er über einen «Paradigmenwechsel» seit dem 2017 beschlossenen Atomausstieg. In Realität hat sich das Schweizer Stimmvolk wiederholt für den Ausbau der Erneuerbaren ausgesprochen, zuletzt beim Stromgesetz im Juni 2024.

Fahrlässige und vermeidbare Gefährdung von Menschen im In- und Ausland

Mit der Atomenergie einher geht ein inhärentes Risiko eines Super-GAUs. Gerne wird die Gefahr statistisch minimiert, jedoch zeigen die Ereignisse von Tschernobyl 1986 und Fukushima 2011 die katastrophale Realität. Menschen in- und ausserhalb der Schweiz würden durch neue Atomkraftwerke dieser Gefahr noch länger ausgesetzt. Der Entscheid, solche vermeidbaren Risiken in Kauf zu nehmen, ist fahrlässig und unsinnig, weil der Schweiz reale Alternativen mit erneuerbaren, billigeren und sicheren Energiequellen wie Photovoltaik und Wasserkraft sowie auch Stromimporte zur Verfügung stehen.

Atomstrom schafft riskante und langfristige Abhängigkeiten

Den Wunsch nach mehr Unabhängigkeit können AKW nicht erfüllen, im Gegenteil. Sie machen abhängig von Brennstofflieferungen mit langfristigen Verträgen. Das benötigte Uran kann nur von einer geringen Zahl produzierender Länder bezogen werden, die zum Teil auch die Lieferketten kontrollieren. Schon jetzt ist die Schweiz diesbezüglich stark von Russland abhängig und zahlt bis zur Abschaltung des AKW Beznau im Jahr 2033 in die russische Kriegskasse und das Atomprogramm ein. Der Bundesrat hat es in seinem indirekten Gegenvorschlag unterlassen, Massnahmen zur Verhinderung von Abhängigkeiten wie diese zu treffen. Damit nimmt er in Kauf, dass sie sich mit dem allfälligen Bau neuer AKW auf unbestimmt verlängert. Das unterminiert letztlich auch die Schweizer Neutralität.

Trinationaler Atomschutzverband TRAS sagt JA zum Schweizer Atomausstieg

TRAS vertritt die Interessen und Rechte der von nuklearen Risiken Betroffenen in Deutschland, Frankreich und der Schweiz. Der Verband unterstützt den vom Schweizer Bundesrat und Parlament beschlossenen Atomausstieg und wendet sich gegen den Weiterbetrieb der vier bestehenden AKW in Leibstadt, Beznau und Gösgen.




Ressort: Basel

Kommentare

0
Redaktion
12 monate vor
Der Beitrag spiegelt nicht die Meinung der Redaktion wider.

Ausgenommen von Fukushima war der Einzige GAU Harrisburg 1979. Radioaktivität trat so gut wie keine aus. Ein Tsunami wie in Fukushima ist allgemein nicht zu erwarten. Seit Harrisburg dürfte die Sicherheitstechnik nach 40 Jahren Fortschritte gemacht haben. Neuste KKW's haben sogar mittlerweile Wannen, in denen alles aufgefangen werden kann, sollte der Kern wirklich schmelzen.

Abhängigkeit von Russland ist relativ. Uran gibt es überall auf der Welt. Auch wenn es noch nicht erschlossen ist. Selbst im Schwarzwald  findet man Uran.

Wasserkraft wurde stets abgeregelt, wenn genug Kernkraft-Strom vorhanden war. Sie wurde stets dafür genutzt, um Lastspitzen abzudecken.
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