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Sind Weihnachtsbäume umweltfreundlich?
Viele der in Deutschland beheimateten Familienbetriebe leisten einen wertvollen Beitrag zum Naturschutz, indem sie Blühflächen für Insekten anlegen ©Heidi Bücker
  • 04. November 2022

Sind Weihnachtsbäume umweltfreundlich?

Von Lars Langhans | Verband natürlicher Weihnachtsbaum e.V.

Materialwahl und Herkunft entscheiden über die Frage, für welche Art von Baum man sich entscheiden sollte

Kunststoffe werden in Bezug auf ihre Umwelteigenschaften immer mehr hinterfragt. Umso erstaunlicher ist, dass es in der Weihnachtszeit einen Absatzmarkt für Plastikbäume gibt. Dabei existiert bereits ein vorteilhaftes Naturprodukt: Der „echte“ Weihnachtsbaum.

Es gibt gute Gründe, warum natürliche Weihnachtsbäume im Vergleich zur künstlichen Alternative als die bessere Wahl für die Umwelt gelten können: Sie bieten während des Wachstums einen selten gewordenen Lebensraum für bedrohte Vogelarten, geben kein Mikroplastik und Chemikalien ab, werden nicht aus fossilen Rohstoffen erzeugt, wachsen CO2-neutral, können über kurze Transportwege in die Wohnzimmer gelangen und sind nach dem Fest unproblematisch verwertbar.

2.000 Familienbetriebe kümmern sich um umweltschonenden Anbau

„Wir arbeiten nicht nur in und mit der Natur, sondern auch für sie“, teilt Benedikt Schneebecke, Vorsitzender des Verbands natürlicher Weihnachtsbaum e.V. mit. Viele der knapp 2.000 in Deutschland beheimateten Familienbetriebe erfüllen freiwillig Kriterien, die über die gesetzlichen Vorgaben hinausgehen. Dazu gehören unter anderem das Anlegen von Blühflächen für Insekten und Nistmöglichkeiten für Vögel sowie der Einsatz alternativer Energien.

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Untersuchung warnt: Plastikbäume enthalten besorgniserregende Stoffe

Die österreichische Umweltschutzorganisation GLOBAL 2000 hat 2019 bei verschiedenen österreichischen und deutschen Händlern stichprobenartig künstliche Weihnachtsbäume untersucht. Das Ergebnis: In über der Hälfte der Bäume wurden „besonders besorgniserregende Stoffe“, auf Englisch „Substances of Very High Concern“ (SVHCs), nachgewiesen. Ein Viertel wurde sogar als nicht verkehrsfähig eingestuft. SVHCs sind krebserregend, fortpflanzungsschädigend, erbgutverändernd, hormonell wirksam oder sammeln sich langfristig im Gewebe an, bis sie eine giftige Dosis erreichen.

„Während unsere Branche sich an die strengen Gesetze ordnungsgemäßer Landwirtschaft hält, gelangen für Mensch und Umwelt schädliche Plastikbäume in den Handel. Diese Tatsache ist auch dahingehend besorgniserregend, dass viele Hersteller ihrer Informationspflicht nicht nachkommen und die Kontrollinstanzen offensichtlich versagt haben“, kommentiert Schneebecke den Bericht.




Ressort: Energie und Umwelt

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