- 09. Dezember 2024
Verantwortungsvoll Poker spielen: Budgetierung und Risikomanagement
Für Poker benötigen die Spieler psychologische Kenntnisse, strategische Fähigkeiten und ein gutes Gespür für Risiko. Dieses lässt sich mithilfe der Mathematik ermitteln. Doch so spannend und unterhaltsam das Kartenspiel auch ist, so birgt es doch ein nicht zu unterschätzendes Risiko. Immerhin geht es dabei um Geld.
Solange das Spiel ein unterhaltsamer Zeitvertreib ist, kann es nicht zu einem finanziellen Problem werden. Doch das ändert sich, wenn aus dem Vergnügen eine Sucht wird. Der Schlüssel, um Poker als Unterhaltung zu genießen, liegt in der finanziellen Planung und einem effektiven Risikomanagement. Wer verantwortungsvoll spielt, kommt nicht in die Lage, sich finanzielle Gedanken machen zu müssen.
Warum ist das wichtig?
Poker gilt zwar überwiegend als Strategiespiel, doch der Glücksfaktor bleibt bis zu einem gewissen Grad weiter bestehen. Die sogenannte Varianz kann dafür sorgen, dass sich selbst sicher geglaubte Siegerhände am Ende doch als Verlierer entpuppen. Das trifft auch die besten Pokerspieler der Welt, die jedoch gelernt haben, mit Verlusten umzugehen. Finanzielle Grenzen sind ein Schutz vor übermäßigen Verlusten.
Das Pokern erfordert daher ein solides System, um diese zu begrenzen. Schließlich können Verluste auch ein emotionales Gewicht entwickeln, das rationale Entscheidungen am Tisch beeinträchtigt und einen solchen Teufelskreis auslöst.
Die Grundlage
Das sogenannte Bankroll-Management ist die Grundlage jedes erfolgreichen Spielers. Dieser Begriff bezeichnet jenes Geld, das speziell für das Spiel beiseitegelegt wird. Dieses Budget sollte sich niemals mit dem Haushaltsbudget oder jenem für große Investitionen vermischen. Gute Pokerspieler setzen nur so viel Geld ein, wie sie sich leisten können, zu verlieren.
Die Größe dieser Bankroll hängt von verschiedenen Faktoren ab. Dazu zählen nicht nur die Art des Spiels, sondern auch die Erfahrung und die Risikobereitschaft. Für Pokerturniere benötigen Spieler eine größere Bankroll als für Cashgames. Schließlich ist die mathematische Varianz bei Turnieren größer.
Während bei Cash Games 20 bis 30 des jeweiligen durchschnittlichen Buy-Ins ausreichen, sollten es bei Turnieren schon bis zu 100 sein. Wer also zumeist Turnier mit einem Buy-In von 20 € spielt, sollte insgesamt 2.000 € als Bankroll für Poker verfügbar haben.
Herausforderung Varianz
Schließlich verursacht die Varianz große Schwankungen. Dies gilt kurzfristig und kann scheinbar sicher geglaubte Siegerhände verlieren lassen. In einer Glückssträhne scheint ein Spieler kurzfristig unbesiegbar zu sein, doch auf mittlere bis lange Sicht wird sich dies wieder
ausgleichen. Das gilt selbstverständlich auch umgekehrt. Wer diese Schwankungen ohne Probleme überstehen will, muss also über eine ausreichend hohe Bankroll verfügen, ohne sein Geld vollständig zu verlieren.
Klare Grenzen setzen
Die finanziellen Grenzen beim Pokern sollten sich immer an den eigenen Möglichkeiten orientieren. Dazu muss man seine eigene finanzielle Situation genau kennen. Ein guter Ansatz dabei ist es, sich tägliche, wöchentliche oder monatliche Limits zu setzen und diese konsequent einzuhalten. Das hilft dabei, impulsiv zu reagieren und die Kontrolle über die Ausgaben zu behalten.
Ein Pokerkonto anlegen
Am einfachsten lässt sich dies durch ein eigenes Pokerkonto organisieren. So wird sichergestellt, dass die Bankroll nicht mit den persönlichen Ausgaben vermischt werden kann. Doch bei aller Vorsicht gilt es zudem noch weitere Aspekte zu beachten. Diese bergen das Potenzial, die finanzielle Kontrolle zu verlieren.
Nicht Verlusten nachjagen
Zu den häufigsten Fehlern, die Pokerspieler machen, gehört es, finanziellen Verlusten nachzujagen. Das führt zu noch mehr Risiko und damit zumeist zu noch mehr Verlust. Es ist daher wichtig, Verluste zu akzeptieren.
Gute Spieler haben ihre Emotionen immer unter Kontrolle. Quelle: Pixabay.com
Emotionen kontrollieren lernen
Emotionen sind beim Pokern ein schlechter Berater. Sie beeinträchtigen die Entscheidungsfähigkeit und können dazu führen, dass Spieler ihre Limits überschreiten. Nur mit Realismus kommt der langfristige Erfolg, daher ist es auch beim Gewinnen wichtig, seine Bankroll immer im Auge zu behalten.
Fähigkeiten richtig einschätzen
Wer jedoch seine Fähigkeiten überschätzt, verliert auch die Fähigkeit, strategische Entscheidungen zu treffen und rational zu handeln.
Pokern kann man heute in allen Limits und Varianten. Die Auswahl der richtigen Spiele ist entscheidend für den Erfolg. Profis werden sich an Tischen, die von Freizeitspielern dominiert werden, langfristig immer durchsetzen. Solche Vorteile gilt es zu identifizieren und für sich zu nutzen.
Disziplin und Geduld
Zwei der wichtigsten Eigenschaften, um verantwortungsvoll Poker spielen zu können, sind Disziplin und Geduld. Gute Spieler halten sich an ihre Strategie, auch wenn diese nicht sofort Erfolge zeigt. Doch das Spiel ist grundsätzlich auf langfristige Erfolge ausgerichtet, daher zeigt sich die Wirkung oft erst mit Verzögerung.
Spaß am Hobby haben
Poker ist für Millionen von Spielern zum Hobby geworden. Sie suchen die Herausforderung und möchten sich vor allem unterhalten. Wer hauptsächlich den Spaß am Spiel sucht, hat es einfacher, verantwortungsvoll zu spielen. Realistische Ziele lassen sich einfacher realisieren, das sollte man immer im Auge behalten. Gewinne oder Verluste sollten daher nicht der Treiber für das Pokern werden.
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